Ein Bündel an Maßnahmen macht die Mur noch lebenswerter
Graz (stadt) - Ein großes Bündel an Maßnahmen rund um das Projekt „Lebensraum Mur"
stellten Bürgermeister Siegfried Nagl, sein Stellvertreter Mario Eustacchio und Sportstadtrat Kurt Hohensinner
am 5. April im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Murinsel vor.
Der Bau des Murkraftwerks ist in der Endphase - bereits seit Jänner fließt Wasser durch das Kraftwerk
und seit März beginnt das langsame, millimeterweise Aufstauen der Mur - beeinflusst auch die Entwicklung des
Flusses im Grazer Stadtgebiet. Bürgermeister Siegfried Nagl: „Wir haben diese Herausforderungen und Chancen
in der Stadtentwicklung angenommen und Möglichkeiten für die nachhaltige Nutzung der Mur im Bereich des
historischen Stadtkerns geprüft. Alle Maßnahmen machen es künftig möglich, die Mur als Lebensraum
zu erleben und nicht als Fluss, der sich eingräbt und der die Stadt teilt."
Projekte in und entlang der Mur laufen nach Plan
„Wir haben beschlossen, das rechte Murufer möglichst natürlich zu belassen, um das grüne Band und
einen Wanderkorridor für Wildtiere zu erhalten. Entlang des linken Murufers wird es eine Vielzahl von Nutzungen
und eine deutliche Attraktivierung der Naherholungsräume geben", so Vizebürgermeister Mario Eustacchio.
Diese Maßnahmen wurden/werden seit Juni des Vorjahres umgesetzt:
- Erarbeitung des Gastrokonzepts mit themenbezogenen Vorschlagen
für potenzielle Standorte mit unterschiedlichen Zielgruppen
- Detailplanungen für Sonnendecks und Plattformen mit
Energie Steiermark vertraglich und umsetzungsreif abgestimmt
- Planung Entwicklung Wassersportzentrum Grabeländer
als Entwurf fertiggestellt.
- Bepflanzungsproblematik Stauraum gelöst
- Augartenbucht (Umsetzungsphase 1) in Bau - Fertigstellung
im September 2019
- Wassersportwelle - Machbarkeit erwiesen
- Kajakclub Wikinger - Architekturwettbewerb lauft
- HOLDING-Areal Sturzgasse - Salzsilos versetzt
- Puchsteg NEU - bereits in Bau
- Konfiguration Seichtwasserzone Grünanger gelost
- Beleuchtung geplant und beschlossen
- Radwege-Führungen finalisiert
In den nächsten Monaten ist unter der Federführung der Abteilung für Grünraum und Gewässer
die Fertigstellung zahlreicher Highlights geplant. Siegfried Nagl: „Der so genannte ‚Stadtbalkon‘ südlich
der Radetzkybrücke ist Teil der Ufergestaltung. Hier ist eine Nutzung durch die Gastronomie oder ein Stand-up-Paddelverleih
vorgesehen. Die Augartenabsenkung samt Sonnendeck wird im September 2019 fertiggestellt. Wie angekündigt werden
in der nächsten Umsetzungsphase mit Bürgerbeteiligung einige Spiel- und Freizeitfunktionen neu geordnet
und adaptiert."
In die Verlängerung geht auch der Puchsteg, der eigentlich als Brücke bezeichnet werden kann. Die von
RadfahrerInnen und FußgängerInnen genutzte Ost-West-Verbindung über die Mur wird nämlich künftig
allen modernen Anforderungen gerecht.
Stadtrat Kurt Hohensinner: „Der Radweg entlang der Mur ist schon heute die größte Sportfläche der
Stadt. Das beweisen unzählige Läufer, Radfahrer, Skater und Walker jeden Tag. Jetzt rücken wir auch
den Wassersport in den Mittelpunkt. Ein Highlight wird dabei die Surf- und Kajakwelle mit Wildwasserbereich bei
der Murinsel sein. Diese zwei Meter hohe Wasserwelle wird rund acht Monate im Jahr nutzbar und wettkampftauglich
und - in Abstimmung mit der ASVK - ein Herzstück des neuen Lebensraums Mur inmitten der Innenstadt sein."
Davon zeigt sich Michael Strömer vom Kajak Club Graz begeistert: „Für uns Kajakfahrer ist das eine wahnsinnig
tolle Sache. Die Welle ist einzigartig und wurde weltweit noch nie inmitten einer Stadt realisiert. Sie wird viele
Zuschauer anziehen und damit Bewegung in die Stadt bringen!" Auch das dringend sanierungsbedürftige Gebäude
des Kajakclubs Wikinger am Marburger Kai wird architektonisch neu gestaltet und mit weiteren Funktionen ausgestattet.
In der heutigen Stadtsenatssitzung wurden dafür 55.000 Euro freigegeben.
Ein weiteres Projekt ist jenes auf den ehemaligen Grabeländern in der Angergasse. Hier entsteht ein nutzungsoffener
Wassersport- und Freizeitstützpunkt - eine Art Marina, die sowohl den Einsatzorganisationen dient, als auch
für RudererInnen, Stand-up-PaddlerInnen und KajakfahrerInnen Anlegestelle und sicherer „Hafen" im Winter
sein kann. Im Rahmen der Arbeiten wird zudem der Bezirkssportplatz am Grünanger komplett saniert und um eine
Footvolley-Anlage erweitert.
Kosten
- Surf- und Kajakwelle mit Wildwasserbereich: 1,74 Mio. Euro
- Erholungsfläche Grabeländer - Wassersport- und
Freizeitzentrum: 800.000 Euro
- Feuerwehrbootshaus: 300.000 Euro
- Kajakclub Wikinger: 1,44 Mio. Euro
- Stadtbalkon: 180.000 Euro
- Augarten, Ausbaustufe 2 (BürgerInnenbeteiligung und
Nachjustierung): 580.000 Euro
- Grabeländer - Wassersport- und Freizeitstützpunkt
(inkl. Planung): 800.000 Euro
- Puchsteg NEU (Zuzahlung für Qualitätssteigerungen
auf Wunsch der Stadt): 480.000 Euro
Mit den Grundstückskäufen und der Regionalförderung des Landes für Mur-Projekte ergibt dies
rund 6,5 Mio. Euro, die die Stadt in den Lebensraum Mur investiert.
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