Wien (bmvit) - Auf Einladung von Bundesminister Norbert Hofer am Nachmittag des 4. April rund 60 Vertreterinnen
und Vertreter von Reedereien, Länden-Betreibern, Land Niederösterreich, viadonau, Schifffahrtaufsicht
und BMVIT an einem "Runden Tisch" zum Thema Donau teilgenommen. Die jüngst in den Medien aufgeschlagenen
Vorwürfe der illegalen Entsorgung von Fäkalien der Schiffstoiletten in die Donau sowie die Lärmbelästigung
durch laufende Stromaggregate in den Nachtstunden standen im Fokus der Gespräche " am Ende unterzeichneten
die Reedereien eine freiwillige Erklärung, in der sie sich verpflichten, einen Nachweis über die fachgerechte
Entsorgung von Abwasser und Abfall zu führen.
Die Donau wird immer beliebter. Mehr als 1,2 Millionen Menschen pro Jahr nützen das Schiffs-Angebot auf der
Donau. Der Linienverkehr kommt pro Jahr auf rund 700.000 Passagiere, die Kabinenschifffahrt hat sich in den letzten
zehn Jahren von rund 200.000 auf aktuell 450.000 Passagiere pro Jahr mehr als verdoppelt.
"Die Donau ist ein besonderes Juwel. Gemeinsam mit der viadonau ist das BMVIT bemüht, diesen wertvollen
Naturraum zu schützen. Die Schifffahrt ist fixer Bestandteil der österreichischen Verkehrspolitik - mit
mehr als 10 Millionen Tonnen transportierter Güter und mehr als einer Million Passagiere auf der Donau. Damit
hilft die Donau, Straße und Schiene zu entlasten", erklärt Bundesminister Norbert Hofer.
"Die Personenschifffahrt bereichert als starker Wirtschaftszweig das vielfältige Tourismusangebot. In
den letzten Wochen und Monaten gab es viele negative Berichte, weil es offenbar zu illegalen Einleitungen von Fäkalien
in die Donau gekommen ist. Diese Berichte habe ich zum Anlass genommen, um mit allen Beteiligten dieses Thema im
Rahmen eines "Runden Tischs" zu erörtern und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Rund 60
Teilnehmerinnen aus allen Bereichen sind der Einladung gefolgt. Das zeigt mir, wie groß der Ehrgeiz ist,
hier eine Lösung des Problems zu erzielen."
In der Diskussion betonten die Betreiber von Kabinenschiffen, dass sie in den letzten Jahren Millionenbeträge
investiert haben, um die Kläranlagen auf den Schiffen auf den modernsten Stand der Technik zu bringen. Von
Seite der Länden-Betreiber wurde erklärt, dass es bei beinahe jeder Anlagestelle möglich sei, Abfälle,
Fäkalien und ungereinigtes Brauchwasser fachgerecht zu entsorgen - entweder bei fixen Stellen oder durch entsprechende
Saugwägen, die zu den Anlegestellen kommen und die Fäkalien entgegennehmen. Eine Meinung vertraten so
gut wie alle Teilnehmer auf Seite der Reedereien: "Wir profitieren von der Donau, wir verschmutzen nicht den
Fluss, der unserem Geschäft zugrunde liegt."
Minister Hofer präsentierte den Reedereien am Ende der Veranstaltung den Entwurf einer freiwilligen Deklaration.
Deren Inhalt ist die genaue Dokumentation des Schiffsbetreibers über die fachgerechte Entsorgung von Abwasser
und Abfall, die von allen anwesenden Reedern am Ende der Veranstaltung auch unterzeichnet wurde. "Ich bin
überzeugt, dass wir dieses Problem damit in den Griff bekommen werden. Zukünftig werden von der Schifffahrtaufsicht
auch verstärkt Kontrollen durchgeführt", kündigt Norbert Hofer an. Zudem sind Anrainer aufgerufen,
Beobachtungen über allfällig unsachgerechte Entsorgung sofort bei der Schifffahrtaufsicht zu melden.
Auf der Homepage des BMVIT ([www.bmvit.gv.at] (http://www.bmvit.gv.at)) sind die Kontaktdaten zur Schifffahrtaufsicht
zu finden.
Ein weiteres Thema des "Runden Tisches" war die Ausstattung von Länden mit Landstrom. Vor allem
Kreuzfahrtschiffe haben an Land einen erhöhten Strombedarf, der entlang der Donau noch nicht ausreichend abgedeckt
werden kann. Die viadonau will hier ein Konzept erarbeiten und eine Qualitätsoffensive starten, um die Infrastruktur
an Land zu verbessern und so die Auswirkungen auf Anrainer und Umwelt durch Stromgeneratoren auf den Schiffen zu
minimieren.
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