Projekt "Platform Austria" von Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer hat
erste Ausschreibung gewonnen – Blümel: Projekt trifft "Essenz des Biennale-Gedankens"
Venedig/Wien (bka) - Die Biennale in Venedig ist eines der renommiertesten Foren der Kunst- und Architekturszene.
Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich ist sie somit eine der wichtigsten Plattformen und
stellt eine große Chance dar. Es ist mir ein persönliches Anliegen, den Auswahlprozess für die
Kuratorin beziehungsweise den Kurator möglichst offen zu halten", sagte Bundesminister Gernot Blümel.
Er hatte am 3. April gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Jury, Verena Konrad, Ernst J. Fuchs und
Matthias Böckl, sowie mit Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer, die den österreichischen Pavillon
auf der Architekturbiennale 2020 gestalten werden, zur Pressekonferenz im Museum moderner Kunst (mumok) geladen.
Gerade die Auswahl des Kurators beziehungsweise der Kuratorin sei angesichts der Chancen, die eine Teilnahme bietet,
von essentieller Bedeutung, betonte der Kulturminister. Daher habe man den Auswahlprozess gemäß der
international anerkannten Standards neu aufgestellt. Für die 17. Internationale Architekturausstellung der
Biennale Venedig 2020 hat das Bundeskanzleramt erstmals das kuratorische Konzept für den Beitrag im österreichischen
Pavillon ausgeschrieben.
"Platform Austria" – Plattform-Urbanismus
Von 1. Dezember 2018 bis 1. Februar 2019 konnten im Rahmen der Ausschreibung Konzepte eingereicht werden, die
von der hochkarätig besetzten Jury, bestehend aus Matthias Boeckl, Ernst J. Fuchs, Verena Konrad und Andreas
Ruby, bewertet wurden. Verena Konrad, Direktorin "vai Vorarlberger Architektur Institut", sprach von
einer sehr guten Resonanz auf das neue Auswahlverfahren: "Wir konnten aus 39 Projekten wählen, die ein
großes Spektrum an Zugängen und Themen abgedeckt haben. Unsere Wahl fiel auf den Entwurf zu einem architekturtheoretisch
und gesellschaftspolitisch brisanten Thema, den Plattform-Urbanismus, der die Gestalt unserer Städte in Zukunft
wesentlich mitbestimmen könnte." Das Siegerprojekt "Platform Austria" von Peter Mörtenböck
und Helge Mooshammer wurde in einer gemeinsamen Sitzung von Bundesminister Blümel und der Jury ausgewählt.
Für Ernst J. Fuchs, Gründer von "the next ENTERprise Architects", entziehe sich das Projekt
konsequent der Szenografie eines üblichen Ausstellungsparcours und provoziere den Anspruch, dass jede einzelne
Person Teil der Ausstellung sei. Auf diese Weise schaffe man ein dynamisches Ausstellungsformat.
"Siegerprojekt trifft Essenz des Biennale-Gedankens"
Das Projekt "Platform Austria" thematisiert den Aufstieg digitaler Plattformen, die durch gesammelte
Daten in neue Geschäftsbereiche eindringen und auch beginnen, ganze Stadtteile zu bauen. "Sie stellen
nicht nur neue Unternehmensformen dar, sondern eine komplett neu geschaffene Lebenskultur. Angesichts dieser Veränderungen
stellen sich wichtige gesellschaftliche Fragen zu den Potenzialen und Risiken der Architektur dieser allumfassenden
Ökosysteme", betonte Peter Mörtenböck. Gemäß Helge Mooshammer werden diese Veränderungen
nicht von Technologie alleine, sondern im Zusammenspiel von technologischer Innovation mit sozialen und kulturellen
Wünschen getragen. Die Ausstellung verwandelt die Haupträume des österreichischen Pavillons in einen
Konversationsraum über die Potenziale der Zukunft und deren Architektur. "Das Projekt 'Platform Austria'
von Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer ist neu, experimentell und greift eines der wichtigsten Themen
unserer Zeit auf. Es wird den Architekturdiskurs befeuern und trifft damit die Essenz des Biennale-Gedankens",
erläuterte Gernot Blümel abschließend.
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