Neue Lade-Infrastruktur, Verlängerung der 1.000 Euro Förderaktion, E-Bus-Pilotregion
St. Pölten (nlk) - Die neuesten Landesinitiativen zur Forcierung der E-Mobilität standen am 4.
April im Mittelpunkt einer Pressekonferenz von LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrat Ludwig Schleritzko
auf dem Gelände der WISA-Messe in St. Pölten. Die WISA-Messe geht heuer vom 5. bis 7. April über
die Bühne und setzt erstmals einen Schwerpunkt im Bereich der Elektro-Mobilität.
„Niederösterreich ist Pionier, was die E-Mobilität betrifft. Fast jedes vierte Elektroauto, das in Österreich
unterwegs ist, kommt aus Niederösterreich. Im Moment gibt es in unserem Bundesland über 6.000 Elektroautos,
das entspricht einer Steigerung von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, sagte Pernkopf. Niederösterreich
habe über 50 Schnelllade-Stationen und mit 1.220 Ladestationen die meisten in Österreich, so der LH-Stellvertreter.
„Bei einer großen Beschaffungsaktion für Land und Gemeinden sind 200 neue Elektroautos gekauft worden,
das bringt drei Millionen Euro an Einsparungen“, hielt er fest. „Die Testaktion ‚6 Tage Probefahren um 60 Euro‘
wurde von über 3.000 Teilnehmer in den vergangenen zwei Jahren genutzt. Auch drei Feldversuche zur Elektro-Mobilität
wurden in Echsenbach, Obersiebenbrunn und Seitenstetten von der Bevölkerung sehr gut angenommen“, so Pernkopf.
„Niederösterreich startet eine Förderaktion für die Lade-Infrastruktur in bestehenden Wohnbauten“,
kündigte Pernkopf an. „Das Land wird ein kostenloses Darlehen für Genossenschaften, Bauträger und
ausführende Unternehmen zur Verfügung stellen. So sollen 20 Projekte umgesetzt werden, um auch den Landsleuten
in Wohnungen den Zugang zu einer E-Ladestation zu ermöglichen. In dieses Pilotprojekt werden vom Land 300.000
Euro investiert“, meinte er.
„Weiters verlängert Niederösterreich die 1.000 Euro Förderungsaktion, für den Ankauf eines
Elektroautos,“ sprach er eine weitere Maßnahme des Landes an. „Bisher haben knapp 1.000 Personen diese Unterstützung
genutzt. Das heißt, dass ein E-Auto insgesamt mit 4.000 Euro gefördert wird“, sagte er und verwies auf
die Bundesförderung.
Landesrat Schleritzko sagte, dass Niederösterreich seine Klimaziele erfüllen könne, wenn wir „wegkommen
von fossilen Antrieben und umweltfreundliche Alternativen“ nutzen. „Im Landesdienst wurden bereits Fahrzeuge umgestellt,
bestes Beispiel dafür ist der Straßendienst. 93 Elektro-Fahrzeuge sind im Einsatz und sparen 186 Tonnen
Kohlendioxid pro Jahr ein“, führte er aus. „Das Land will jetzt einen Schritt weitergehen und die Mobilitätswende
auch im öffentlichen Verkehr mit Leben erfüllen. Aus diesem Grund wird in der Region Schweinbarther Kreuz
Niederösterreichs erste E-Bus-Region errichtet“, kündigte der Landesrat an.
„Ab Herbst 2021 sollen dort zwei Linien auf einen E-Bus-Betrieb umgestellt werden. Die entsprechenden Ausschreibungen
für das Wagenmaterial laufen jetzt an und auch die Planungen für die notwendige Infrastruktur starten“,
unterstrich er. „Wir planen drei Ladestationen in Wolkersdorf, Gänserndorf und im Gebiet von Bad Pirawarth.
Für diesen Test investiert das Land auch kräftig, alleine die Errichtung der Ladeinfrastruktur kostet
etwa zwei Millionen Euro“, hielt er fest. „Ab 2030 will unser Land bei allen Busausschreibungen nur noch Fahrzeuge
bestellen, die mit alternativen Antrieben ausgerüstet sind. Niederösterreich hat damit die Chance, sich
erneut an die Spitze Europas zu stellen. Noch keine andere Region Europas hat sich das Ziel gesetzt, 100 Prozent
seines Busverkehrs ohne fossile Brennstoffe abzuwickeln“, meinte er. Im Fall von Niederösterreich sprechen
wir von 1.200 Bussen, so der Landesrat.
|