Schnöll bei Baugipfel: Daten dienen als Grundlage für künftige Verkehrsleitzentrale
– Verdoppeltes Straßenbaubudget löst Sanierungsboom aus
Salzburg (lk) - 2019 tut sich viel im Salzburger Straßennetz. Auf insgesamt mehr als 50 großen
Baustellen wird in allen Bezirken ausgebaut und saniert. Nicht nur Autostraßen sind betroffen, es kommen
auch neue Geh- und Radwege dazu. „Wir konnten das Budget für die dringend notwendigen Straßensanierungen
fast verdoppeln. Bei der Umsetzung haben wir uns nun bestmöglich abgestimmt, um die Beeinträchtigungen
für die Verkehrsteilnehmer und Anrainer so gering wie möglich zu halten“, erklärte Landesrat Stefan
Schnöll am 3. April nach dem Baustellengipfel mit Vertretern der Landeshauptstadt, der Asfinag und der
Salzburg AG.
Alle Partner waren sich einig, dass die notwendige Abstimmung beim Baugipfel zur fixen jährlichen Einrichtung
werden soll. Verkehrslandesrat Schnöll: „Wir brauchen ein System, in das landesweit alle Baustellen eingetragen
werden. Das erleichtert die Koordination massiv. Gemeinsam werden wir so die Abstimmung institutionalisieren. Die
Daten dienen dann auch als Grundlage für die Einspeisung ins künftige Echtzeit-Verkehrsinformations-System
EVIS und für die Planungen der angedachten Verkehrsleitzentrale. Wir brauchen in Salzburg diese operative
Ebene, die den Verkehr permanent beobachtet und die Verkehrsströme bei Bedarf rasch steuern und umleiten kann.“
Die wichtigsten Vorhaben im Überblick:
Landesstraßen werden auf Vordermann gebracht
Die B1, die Flachgauer Hauptverkehrsader im Landesstraßennetz, wird in Pfongau und beim Wallerbach saniert,
die Poschkreuzung in Wals bekommt einen neuen Belag. Auf der B99 Katschbergstraße wird in Eben ein neuer
Kreisverkehr gebaut, der Talübergang in Radstadt wird erneuert und auf der Strecke über den Radstädter
Tauern müssen neue Ankermauern errichtet werden. Die Asphaltsanierung über den Katschberg wird fortgesetzt.
Auch die B158 Wolfgangseestraße wird an mehreren Stellen runderneuert, bei Guggenthal kommt eine neue Busspur
dazu. Auf der B159 bekommen die Stadtbrücke in Hallein und die Lammerbrücke bei Golling neue Ausgleichselemente.
Zwischen Mühlbach und Dienten wird auf der B164 mehrfach der Belag erneuert und im Pinzgau sind auf der B311
die Brückenbauer im Einsatz. Neue Geh- und Radwege gibt es in Thalgau und bei Hagenau, wo eine zusätzliche
Autobahnauffahrt errichtet wird.
Stadt investiert in Bestandsverbesserung
Die Landeshauptstadt treibt aktuell die Infrastrukturarbeiten rund um das neue Wohnareal Riedenburg voran. In der
Hellbrunner Straße wird auf Höhe des Künstlerhauses der Hauptkanal saniert. Straßendecken
erneuert werden in der Willibald-Hauthaler-Straße, in der Schrannengasse, beim Bildungscampus Gnigl und in
Taxham. Die Kreuzung Hofhaymer Allee/Friedensstraße erhält einen Kreisverkehr. Rechtzeitig zur geplanten
Paracelsusbad-Eröffnung im Sommer wird ein Teil der Auerspergstraße als Shared Space-Zone benutzerfreundlich
umgebaut und gestaltet. Die Betriebspause am Salzburger Flughafen wird zur Sanierung der Unterführung der
Kendlerstraße genutzt.
Abstimmung entscheidend
„Man sieht, wir werden auch im Jahr 2019 viel bewegen. Die Straßensanierungen ziehen wir weiterhin durch,
es geht etwas weiter“, so Stadtrat Lukas Rößlhuber. Für ihn besonders erfreulich: Die Altstadt
bleibt von städtisch beauftragten Baustellen verschont. „Auch die Kooperation mit dem Land funktioniert sehr
gut. In der Münchner Bundesstraße setzen wir 2020 ein sehr wichtiges Projekt gemeinsam mit dem Land
um. Diese wird verbreitert. Aber auch der für die Stadt so wichtige Lückenschluss im Radwegenetz wird
damit erledigt.“ Dem pflichtet Verkehrsstadtrat Johann Padutsch bei: „Die Verkehrssituation in der Stadt ist ohnehin
oft angespannt, darum ist eine gute Koordinierung umso wichtiger, um eine flüssige Verkehrsführung trotz
notwendiger Arbeiten zu gewährleisten.“
Hagenau-Ausbau ab Herbst, Sanierungen auf der A10
Die Asfinag investiert 2019 70 Millionen Euro ins Autobahnnetz des Bundeslandes Salzburg. „In der aktuellen Sechs-Jahres-Planung
sind 346 Millionen für das hochrangige Straßennetz budgetiert“, berichtet Wilhelm Lorber von der Asfinag
Bau Management GmbH. An der A1 wird ab Herbst die Anschlussstelle Hagenau um eine Auffahrtsrampe in Richtung München
erweitert. An der A10 ist eine Generalerneuerung zwischen Urstein und Hallein bereits angelaufen, noch bis zum
Dezember wird im Lungau an den Umweltentlastungsmaßnahmen Sonnberg und Gritschbühel gearbeitet. Seit
März laufen nahe dem Knoten Pongau Sanierungs- und Verstärkungsmaßnahmen an den Ankerwänden.
25.000 Kilometer Leitungen wollen gewartet sein
Im gesamten Bundesland Salzburg verlaufen mehr als 25.000 Kilometer Leitungen, die von der Salzburg AG betrieben
und gewartet werden, in der Landeshauptstadt allein sind es 5.500 Kilometer. Auch hier ist Abstimmung nötig:
„Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft Salzburg Netz wickeln wir rund 4.000 Baustellen pro Jahr ab, mehr als ein
Drittel davon in der Stadt. Damit garantieren wir unseren Kunden Versorgungssicherheit für die Zukunft“, so
Salzburg AG-Vorstandssprecher Leonhard Schitter. Für die Instandhaltung und Investitionen in allen Netzsparten
sind rund 80 Millionen Euro eingeplant
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