Neues Leitbild soll erarbeitet und Österreich weltweit als Kulinariknation positioniert
werden
Donnerskirchen/Eisenstadt (blms) - Unter dem Motto „Aus der Region, für die Region, in die Welt“ hielt
das vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) ins Leben gerufene Netzwerk Kulinarik Österreich
am 2. April seine Landeskonferenz Burgenland im Martinsschlössl in Donnerskirchen ab. Die Tagung im Beisein
von Agrarlandesrätin Astrid Eisenkopf, LK-Präsident Nikolaus Berlakovich, DI Johannes Fankhauser, Sektionsleiter
Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im BMNT, AMA-GF Dr. Michael Blass und zahlreicher Vertreter aus der
Landwirtschaft und kulinarischer Initiativen war die vorletzte von neun Landeskonferenzen im Rahmen des Strategie-
und Leitbildprozesses, der die Entwicklung eines neuen Leitbildes für die Kulinarik Österreich zum Ziel
hat. Österreich soll damit weltweit als Kulinariknation positioniert werden. Eingebunden in diesen Prozess
sind die jeweiligen regionalen Organisationen und Kulinarik-Initiativen. Im Mai soll das neue Leitbild präsentiert
werden.
Die unüberschaubare Zahl an - vielfach isoliert arbeitenden - Kulinarik-Initiativen, Logos und Siegeln hat
in den letzten Jahren zu immer mehr Doppelgleisigkeiten und zu Orientierungslosigkeit bei Betrieben und Konsumenten
geführt. Um diesen „Wildwuchs“ einzudämmen und Synergien herzustellen, wurde vom BMNT das Netzwerk Kulinarik
ins Leben gerufen. Dieses soll alle Initiativen bündeln und in eine gemeinsame Richtung weiterentwickeln.
Das Burgenland habe mit der Einleitung der Biowende ein klares Bekenntnis zu Nachhaltigkeit abgelegt, erklärte
Agrarlandesrätin Astrid Eisenkopf. „Mein Ziel ist, dass das Burgenland zur Region mit der höchsten Lebensqualität
wird. Wir bewegen uns Schritt für Schritt in Richtung 100 % bio“. Die Bauern sollen beim Umstieg auf biologische
Landwirtschaft unterstützt und ihnen so neue Zukunftsperspektiven eröffnet werden; da, wo es im Einflussbereich
des Landes möglich sei - in Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern - werde es künftig verstärkt
biologische Produkte geben. „Ich sehe großes Entwicklungspotential, wenn sich kulinarische Initiativen in
Richtung vermehrter Verarbeitung von Bioprodukten hin entwickeln“, so Eisenkopf. und
LK-Präsident Nikolaus Berlakovich hob den klaren Fokus der burgenländischen Landwirtschaft auf gesunde
Lebensmittelproduktion und Regionalität hervor. „Die Regionalität greift jetzt immer mehr auch beim Konsumenten,
der eine große Sehnsucht nach Authentischem, Gebietstypischem hat, und der den Wert der Regionalität
auch anerkennt“. Die Genussregionen seien eine geniale Idee gewesen, der viele Initiativen gefolgt seien, vielfach
jedoch als Einzelkämpfer mit geringen Chancen am Markt. Jetzt müssten alle an einem Strang ziehen und
die Ideen gebündelt werden. „Das Netzwerk ist dazu ein guter Impuls“.
In den Landeskonferenzen sollen die Bedürfnisse und Ideen möglichst aller regionalen Player erhoben werden,
denn „der neue Weg der österreichischen Kulinarik kann nur durch eine gemeinsame strategische Ausrichtung
und Vernetzung entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfolgreich sein. Zusammen mit den Schlüsselpersonen
aus den Regionen entwickeln wir eine starke Basis als tragfähiges Fundament für unser gemeinsames Leitbild.
So verstehen wir die Kulinarik Strategie Österreich“, betonte Christina Mutenthaler, Leiterin der Vernetzungsstelle.
Im Mai 2019 sollen die Ergebnisse des Strategie- und Leitbildprozesses präsentiert werden.
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