Aktienumsätze durch BREXIT europaweit im Rückwärtsgang – Umsatzstärkste
Aktien: Erste Group, OMV, voestalpine – Durchschnittlicher Monatsumsatz aus 5-Jahres-Sicht stabil
Wien (wiener börse) - Das erste Quartal im Börsenjahr 2019 war für den Wiener Kapitalmarkt
ereignisreich. Das KMU-Segment „direct market plus“ startete mit 8 Unternehmen, davon 4 Neu-Listings. Der Februar
begann mit Europas erstem Börsengang 2019: Marinomed Biotech AG notiert im Wiener Börse Top-Segment „prime
market“. Der Aktienumsatz der Wiener Börse beträgt im ersten Quartal 16,01 Mrd. EUR, ein Rückgang
von 16,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q1 2018: 19,13 Mrd. EUR). Europäische Börsen haben im
Jänner und Februar Umsatzrückgänge zwischen 20 und 40 % verzeichnet. Mit 5,34 Mrd. EUR liegt der
durchschnittliche Monatsumsatz jedoch stabil über dem Fünf-Jahres-Mittel von 5 Mrd. EUR. Das internationale
Segment „global market“ entwickelt sich entgegen dem Trend und zeigt seit dem Vorjahr fast eine Verdoppelung des
Handelsvolumens.
„Der BREXIT dämpft derzeit europaweit die Börsenumsätze“, erläutert Börsen-CEO Christoph
Boschan. „Im Vorfeld des BREXIT haben wir uns darauf fokussiert, dass unsere Kunden aus Großbritannien weiter
problemlos an der Wiener Börse handeln können. Politisch wird den ehemaligen ‚Hartwährungsländern‘
unter den EU-27 die markt-orientierte Stimme Großbritanniens stark fehlen.“
2018 stammten rund 60 % der Aktienumsätze an der Wiener Börse von Handelsteilnehmern aus Großbritannien.
Dieser Anteil verschiebt sich. Britische Börsen-Mitglieder können künftig aus kontinentaleuropäischen
Niederlassungen in Amsterdam, Frankfurt, Dublin, Madrid und Paris handeln.
Fokus Handelsqualität: Modernste Infrastruktur und mehr Verfügbarkeit
Die Wiener Börse hat im ersten Quartal das Handelssystem-Upgrade auf Xetra® T7 abgeschlossen. Nun können
auch Anleihen, Optionsscheine und Zertifikate auf der technologisch fortschrittlichsten Plattform Europas gehandelt
werden. Im zweiten Quartal stehen weitere Neuerungen an, die die Systemverfügbarkeit und Handelsqualität
erhöhen. Um dem steigenden Handelsvolumen in Schlussauktionen Rechnung zu tragen, wird ab 2. Mai die Schlussauktion
der ATX-Titel um zwei Minuten verlängert. Am 30. Mai (Christi Himmelfahrt) wird erstmals der Handel an der
Wiener Börse an einem Feiertag möglich sein.
„Wir halten die Infrastruktur am Marktplatz am Puls der Zeit. Mehr Service und mehr Verfügbarkeit sind dabei
unser Credo. Die Rahmenbedingungen und Technik an der Wiener Börse entsprechen höchsten internationalen
Standards. Rund 90 Marktteilnehmer vertrauen auf unsere höchste Handelsqualität“, sagt Ludwig Nießen,
COO & CTO der Wiener Börse.
Statistik: ATX, Meistgehandelte Aktien, Top-Performer
Seit Jahresbeginn zeigte der ATX einen Zugewinn von 10,50 % (+10,77 % inkl. Dividenden). Der österreichische
Leitindex hält per 29. März 2019 bei 3.034,04 Punkten (Jahreshoch am 21. März 2019: 3.080,52 Punkte,
Jahrestief am 2. Jänner 2019: 2.770,85 Punkte).
Die umsatzstärkste österreichische Aktie im ersten Quartal 2019 war Erste Group Bank AG mit 3,44 Mrd.
EUR, vor OMV AG mit 1,93 Mrd. EUR und voestalpine AG mit 1,92 Mrd. EUR. Auf Platz vier und fünf folgten Raiffeisen
Bank International AG (1,66 Mrd. EUR) und Verbund AG (1,27 Mrd. EUR).
Mit einem Kursanstieg von 30,52 % seit Jahresbeginn ist Semperit AG der größte Kursgewinner im prime
market, gefolgt von Schoeller-Bleckmann AG (+ 29,03 %) und OMV AG (+ 26,46 %). Die Marktkapitalisierung aller heimischen,
an der Wiener Börse notierten Unternehmen lag per 29. März 2019 bei 112,18 Mrd. EUR.
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