Fokus auf duale Ausbildung und Ausbau der FH Vorarlberg
Dornbirn/Bregenz (vlk) - Die Arbeitsmarktsituation in Vorarlberg entwickelt sich weiter positiv. So viele
Menschen wie nie sind in Beschäftigung, die Arbeitslosigkeit sinkt im Quartalsvergleich zum Vorjahr, der Trend
in Richtung Vollbeschäftigung hält an. Die Herausforderung liegt für Vorarlberg vor allem darin,
gut ausgebildete Fachkräfte zu finden. "Dementsprechend sind und bleiben die Jugendbeschäftigung
sowie die Verbesserung der Fachkräftesituation unsere vorrangigen Investitionsschwerpunkte", betonte
Landeshauptmann Markus Wallner aim 1. April im Pressegespräch mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck
und AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter an der FH Vorarlberg.
„Vorarlbergs Fachkräftepotential nutzen“
Ende 2018 waren in Vorarlberg über 170.000 Personen unselbstständig beschäftigt, so viele wie noch
nie. Im Jahresdurchschnitt 2018 waren es rund 167.000, das sind um 10.000 Personen mehr als vor fünf Jahren.
Gründe sind unter anderem die positive wirtschaftliche Entwicklung und die Investitionsfreude der Unternehmen.
"Dank der günstigen Voraussetzungen bewegen wir uns weiter in Richtung Vollbeschäftigung",
kommentierte Landeshauptmann Wallner den anhaltenden erfreulichen Trend.
Gute Entwicklung des heimischen Arbeitsmarktes
Die aktuellen Arbeitsmarktdaten zeigen zwar einen minimalen Anstieg der Arbeitslosenzahlen an, der aber im Zusammenhang
mit dem Tourismus gesehen werden muss, erläuterte AMS-Landesgeschäftsführer Bereuter: „Letztes Jahr
war Ostern Ende März. Heuer wurden bereits einige Lifte und Tourismusbetriebe aufgrund des späten Ostertermins
geschlossen. Insgesamt ist weiterhin eine erfreuliche Entwicklung des Vorarlberger Arbeitsmarktes zu verzeichnen“,
bilanzierte Bereuter. Das unterstreichen auch die Arbeitsmarktkennzahlen vom ersten Quartal 2019. Die Zahl der
unselbständig Beschäftigten ist um 3000 auf insgesamt über 170.600 angestiegen, die Zahl der Arbeitslosen
ist um 151 (-1,6%) gesunken und die Arbeitslosenquote von 5,4% im ersten Quartal 2018 auf 5,2% im ersten Quartal
2019. Auch die Zahl der SchulungsteilnehmerInnen ist um 274 Personen (-10,7%) im Quartalsvergleich gesunken.
Vorarlberg tritt der Herausforderung Fachkräftebedarf offensiv entgegen
Der Herausforderung Fachkräftebedarf begegnet Vorarlberg mit einem starken Schulterschluss von Landesregierung,
Sozialpartnern, dem Arbeitsmarktservice, der Vorarlberger Wirtschaft und weiteren engagierten Partnern. Vorarlberg
setze auf ein breites Bündel an Maßnahmen, das sich vom Bereich der Berufsorientierung, Qualifizierung
und Weiterbildung, über eine bessere Einbindung von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und von
Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen, die weitere Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und einen
einfacheren Wiedereinstieg bis zur gezielten überregionalen Rekrutierung von Fachkräften erstreckt. "Sehr
großes Augenmerk wird zudem auf den Bereich der dualen Bildung und den weiteren Ausbau der Fachhochschule
Vorarlberg gelegt", informierte der Landeshauptmann.
Pflegelehre als zusätzliches Angebot
Um den stetig wachsenden Bedarf an ausgebildeten Pflegekräften im Land auch in Zukunft decken zu können,
sprach sich der Landeshauptmann einmal mehr für die Einführung eines zusätzlichen Ausbildungsweges
im Bereich der Pflege aus: „Sie könnte als zusätzliches Angebot gerade junge Menschen für diesen
schönen Beruf rekrutieren“.
Das Beispiel Schweiz zeige sehr gut, dass dieses Modell eine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft sein
kann.
Wirtschaftsministerin Schramböck sicherte ihre Unterstützung zu – die duale Ausbildung sei generell ein
Ressortschwerpunkt: „Allein heuer haben wir schon 15 Lehrberufe neu entwickelt oder adaptiert.“ Bis Ende 2019 kommen
17 weitere neu dazu, beispielsweise der Fahrradmechatroniker, so Schramböck.
|