Am 14. April reiste ein Team der Johanniter-Auslandshilfe nach Mosambik, darunter auch zwei
Österreicher, um die die medizinische Versorgung in Grudja zu übernehmen.
Grudja/Wien (johanniter) - Die Johanniter-Auslandshilfe Deutschland schickt das zweite medizinische Einsatzteam
nach Mosambik. Mit dabei sind der Notarzt Dr. Wolfgang Pramendorfer aus Niederösterreich und der Notfallsanitäter
Hannes Pfaller aus Wien. Sie werden in Grudja, westlich von Beira, in einer Gesundheitsstation die medizinische
Versorgung fortsetzen und bis 28. April im Einsatz sein.
Im Einzugsgebiet von Grudja leben rund 17.000 Menschen. Der Zyklon hat dort die Ernte vernichtet und 90 Prozent
der Häuser zerstört, unter anderem das Gesundheitszentrum. Nur noch wenige Mitarbeiter des Zentrums sind
vor Ort, seit dem Zyklon war dort keine medizinische Versorgung mehr möglich.
2,5 Tonnen Material für basismedizinische Versorgung
Ein Teil des ersten Johanniter-Teams reiste am 7. April per Helikopter zum Einsatzort. Parallel dazu wurden
2,5 Tonnen Material nach Grudja gebracht, mit denen die basismedizinische Versorgung von 10.000 Patienten über
drei Monate sichergestellt werden kann. Zusätzlich trafen medizinische Güter zur Behandlung von Malaria-
und Cholerapatienten im Katastrophengebiet ein. In den letzten Tagen wurden mehr als 3000 Cholerafälle in
der Region gemeldet und es wird eine weitere Ausbreitung befürchtet. Um dem entgegenzuwirken, setzen die Johanniter
auch 22 mobile PAUL-Wasseraufbereitungsfilter, die mit Unterstützung des Lions-Hilfswerks angeschafft wurden,
für die Trinkwasserversorgung ein. Bislang haben die Johanniter in Grudja rund 400 Patienten versorgt. Die
häufigsten Krankheitsbilder sind Atemwegserkrankungen, Malaria und Magen-Darm-Infekte.
Dr. Pramendorfer (72) ist seit rund 20 Jahren als Notarzt in Auslandseinsätzen tätig. Zuletzt war er
mit der deutschen Johanniter-Auslandshilfe 2014 auf den Philippinen. Seine Arztpraxis für Allgemeinmedizin
in Traismauer, Niederösterreich, übergab er Anfang dieses Jahres an seine Tochter.
Notfallsanitäter Hannes Pfaller (36, MSc in Rettungsdienstmanagement, MBA in Health Care Management) wird
die Leitung des Einsatzteams übernehmen und für Organisation und Koordination sowie für den Austausch
mit den lokalen wie internationalen Behörden und Einrichtungen zuständig sein.
Die Soforthilfe der Johanniter-Auslandshilfe ist 2017 von der Weltgesundheitsorganisation WHO als mobiles Emergency
Medical Team klassifiziert worden, um koordiniert in internationale Einsätze gehen zu können.
Johanniter sind eine international tätige, humanitäre Organisation, die weltweit in 45 Ländern vertreten
ist. In Österreich ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine junge Hilfsorganisation mit hohem Qualitätsanspruch,
die in unterschiedlichen sozialen und karitativen Bereichen tätig ist. Ihre Leistungen reichen vom Rettungsdienst
und Krankentransport, über die mobile Gesundheits- und Krankenpflege bis zur Erste-Hilfe-Ausbildung. Zudem
widmen sich die Johanniter der Katastrophenhilfe und Jugendarbeit. Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist ein Werk des
evangelischen Johanniterordens und Mitglied der Diakonie Österreich.
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