Projekt „sehenswürdig“ ist bis 18. Mai zu sehen
Innsbruck (ikm) - In der städtischen Galerie Plattform 6020 ist von 18. April bis 18. Mai das Projekt
„sehenswürdig“ der Tiroler Künstlerin Milena Meller zu sehen. „sehenswürdig“ wurde im Rahmen der
städtischen Kunst- und Kulturinnovationsförderung stadt_potenziale 2016 ausgewählt.
Topographische Untersuchungen
In Milena Mellers künstlerischer Arbeit geht es um (auch topographische) Untersuchungen. Nach dem Projekt
weites feld (2012), das sich einer einzigen Straße widmete, ist „sehenswürdig“ eine weitere Station
in ihrer fortlaufenden künstlerischen Erforschung der Stadt Innsbruck. Grundlage der Arbeit daran waren zahlreiche
Streifzüge über die Jahre: durch die äußere aber auch durch ihre innere Stadtlandschaft sowie
durch dokumentarisches Material. Milena Meller sagt dazu: „‘sehenswürdig‘ zeigt eine vorläufige Zwischenbilanz
dieses ‚work in progress‘ und ist entstanden aus der Beobachtung, dass die Stadt sich für mich zusehends mit
Punkten anreichert, die mit – wie immer gearteter – Bedeutung aufgeladen sind. Zusammen bilden sie Felder und daraus
ein Netz, das sich über den Stadtraum legt und einen persönlichen Stadtplan generiert.“
Teil des Projektes ist tatsächlich ein Stadtplan: Gemalt, gedruckt und mit Punkten versehen, die als ‚Sehenswürdigkeiten‘
darauf ausgewiesen werden. Dabei steht jeder der Punkte für weitere, nicht explizit ausgewiesene. Einige dieser
Punkte hat Meller mittels verschiedener Medien künstlerisch reflektiert: „In einem schichtenweisen Untersuchungsprozess
entstanden Fotografien, Malereien und dann Arbeiten auf Fotos der Malereien. Mittels des einen Mediums habe ich
das andere untersucht, eins ins andere überführt.“
Dem Stadtplan beigelegt werden 20 Ansichtskarten mit einer Auswahl aus diesen Arbeiten. Auf der Rückseite
des Plans gibt es Fotografien zu einzelnen Punkten zu sehen. In der Ausstellung werden die Originale, die als Grundlage
der Publikation gedient haben, sowie weitere, zum Projekt gehörende Arbeiten präsentiert. Milena Meller:
„Ich gehe von meinem persönlichen Blick auf die Stadt aus, der zum exemplarischen wird wie auch die eigene
Geschichte dadurch mit der allgemeinen Geschichte verschmilzt. Meine Version kann andere dazu anregen, ihre Beziehung
zu einem Ort, ihre persönlichen Bedeutungspunkte zu erforschen.“
Kurzbiografie und Ausstellungen
Milena Meller, freischaffende Künstlerin, Innsbruck (Österreich). Einzelausstellungen und Kunst-Projekte
inklusive Publikationen in Österreich, Italien, Belgien. Auswahl: „blasser schimmer“ (Galerie Fotoforum West,
Innsbruck, 2008), „klare sicht“ (Galerie Sechzig, Feldkirch, 2010), „langer gang“ (Kunst im Gang, Uni Innsbruck,
2010), „heller tag“ (Galerie der Stadt Innsbruck im Andechshof, 2011), „projekt rupertusplatz“ (Dauerinstallation,
Wien, 2011), „weites feld“ (gefördert von stadt_potenziale, Innsbruck, 2012, incl. Publikation), „vicino /
lontano“ (kuratiert von P. Weiermair, Museo di Roma in Trastevere, Rom, 2015, incl. Publikation), „far away“ (Vertretung
der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, Brüssel), „schwarmlinie“ (Uni Innsbruck, 2017 und Drohobytsch,
Ukraine, 2019).
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): „255 K.“ (Stadtmuseum, Innsbruck, 2012), „STADT-KUNST-INNSBRUCK. Juryankäufe
2010-15“ (Stadtsäle, Innsbruck, 2015), „baumgrenze“ (im Rahmen des Salons zur Publikation „Landschaftslektüren.
Lesarten des Raums von Tirol bis in die Po-Ebene“, Kunstpavillon Innsbruck, 2017), „Warten im Testbild – Solidarische
Spekulationen“ (Mitgliederausstellung 2018 der Tiroler Künstler*schaft, kuratiert von S. Mathoi, Kunstpavillon
Innsbruck), „exchange I, II, III“ (im Atelier Nora Schöpfer, 2014, Maria Vill, 2016, Judith Klemenc, 2017).
Als ausgebildete Musikwissenschaftlerin Veröffentlichung zahlreicher Texte zu Neuer Musik, Kunst und Kultur;
gelegentlich auch heute mit Schwerpunkt zeitgenössische und experimentelle Ansätze. Als ausgebildete
Musikerin gelegentliche Auftritte im Bereich Improvisation, Installation, Performance.
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