Chinesischer Spitzenpolitiker Ma Biao zu Besuch im Parlament
Peking/Wien (pk) – Die Neue Seidenstraße liege für China und Europa in beiderseitigem Interesse.
Diesen Standpunkt zum 2013 von Peking angestoßenen Ausbau der Handelswege zwischen dem Reich der Mitte und
dem Rest der Welt teilten am 11. April im Parlament die Mitglieder der bilateralen parlamentarischen Freundschaftsgruppe
mit Ma Biao, Vizepräsident der Politischen Konsultativversammlung Chinas, und seiner Delegation. Peter Wittmann
(SPÖ), der das Arbeitsgespräch leitete, versicherte Ma die Unterstützung Österreichs beim Ausbau
der Handelsverbindungen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit den Kooperationen zwischen China und mittel- und osteuropäischen
Ländern (16+1-Format). Das heimische Interesse an einer verstärkten wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit
China zeigt sich laut Wittmann nicht nur am regen politischen Austausch auf höchster Führungsebene, sondern
auch daran, dass Österreich eines der Gründungsmitglieder der Asian Investment Bank ist.
JETZT-Klubobmann Bruno Rossmann begrüßte ebenso verbesserte Handelsbeziehungen mit China, wobei er auf
die neue qualitative Wachstumsstrategie der asiatischen Supermacht einging. Neben dem Schließen der Einkommensschere
bilde der Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz dabei ein wichtiges Element. Erfreut über die Öffnung des
chinesischen Markts für österreichisches Schweinefleisch zeigte sich als Landwirtschaftsvertreter ÖVP-Bundesrat
Peter Raggl, der ein ähnliches Vorgehen für weitere Agrarprodukte anregte.
Österreichische Erzeugnisse bildeten einen wichtigen Bestandteil der chinesischen Öffnungspolitik für
landwirtschaftliche Produkte, verdeutlichte Ma. Generell trete China für freien Handel weltweit ein. Mit der
Neuen Seidenstraße suche man daher verstärkte Kooperationen in mehreren Feldern, vom Infrastrukturausbau
über die Finanzwirtschaft bis hin zum Telekommunikationssektor. Dank seiner Standortvorteile habe Österreich
hier eine bedeutende Brückenschlagfunktion. Chinas Engagement in Mittel- und Osteuropa sei nicht zuletzt im
Streben nach regionaler Sicherheit und Stabilität begründet, so Ma, der grundsätzlich ein Bekenntnis
zum Zusammenhalt Europas ablegte.
Im Anschluss an das Gespräch traf Ma noch mit Bundesratspräsident Ingo Appé zusammen.
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