Atomkraft ist keine Technologie der Zukunft – gemeinsamer Beschluss aller Parlamentsparteien
im Umweltausschuss
Wien (bmnt) - In den vergangenen Wochen waren die Sorgen der Österreicherinnen und Österreicher
groß, dass die zusätzlichen Reaktoren 3 und 4 im Atomkraftwerk Mochovce trotz der Sicherheitsbedenken
in Betrieb gehen werden. Die Bundesregierung hat ihre Haltung gegenüber dem Ausbau des Atomkraftwerkes in
der Slowakei mit einem Ministerratsbeschluss klar artikuliert. Die Volksabstimmung über das AKW Zwentendorf
jährt sich heuer zum 41. Mal, die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl zum 33. Mal. Seit dem historischen Tag
der Abstimmung ist der Einsatz von erneuerbaren und nachhaltigen Energien in Österreich massiv gestiegen.
„Der österreichische Weg ist sehr klar und konsequent. Die Energieversorgung der Zukunft wird in Österreich
erneuerbar sein!“, so Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger am 10. April.
Trotz der allseits bekannten hohen Sicherheits- und Gesundheitsrisiken bei der Nutzung von Atomkraft gibt es noch
Staaten in Europa, die nach wie vor auf Atomkraft setzen. Die Standorte für die dafür notwendigen Endlager
sind aber immer noch ungeklärt. Nach wie vor ist beispielsweise Österreichs Nachbarland Tschechien auf
der Suche nach einem Atommüll- Endlager für den hochradioaktiven Abfall der Atomkraftwerke Temelín
und Dukovany. Österreich hat sich dabei immer vehement gegen ein mögliches Endlager in Grenznähe
ausgesprochen. Generell lehnt Österreich die Atomenergie und die damit verbundenen Risiken ab. „Wir kämpfen
auf allen Ebenen gegen Atomkraft und den Ausbau dieser Technologie in Europa“, erinnerte Köstinger an die
österreichischen Klagen gegen Paks II in Ungarn oder das AKW Hinkley Point in Großbritannien. Gegen
die Inbetriebnahme zusätzlicher Reaktoren hatte Köstinger auch in persönlichen Gesprächen mit
ihren slowakischen Amtskollegen ihre Bedenken auf den Tisch gelegt. „Wir haben von den Slowaken die Zusicherung,
dass die neuen Reaktoren nicht in Betrieb genommen werden, wenn nicht alle Sicherheitsmängel beseitigt sind“,
sagt Köstinger, die auch die Überprüfung der Vorwürfe durch internationale Inspektoren der
IAEO angeregt hat.
Im Umweltausschuss des Parlaments wurde dazu am 10. April ein parteiübergreifender Beschluss gefasst
und somit eine wichtige Allianz gegen Atomkraft in Österreich und Europa besiegelt. „Ich freue mich, dass
wir einen parteiübergreifenden Schulterschluss gegen Atomkraft zustande gebracht haben“, so Umweltministerin
Köstinger, die seit Amtsantritt mit großer Vehemenz gegen den Ausbau von Atommeilern in Europa kämpft.
„Atomkraft ist einfach keine Technologie der Zukunft, die Gefahren sind zu groß. Österreich setzt auf
den Ausbau erneuerbaren Stroms, bis 2030 wollen wir zu 100 % erneuerbare Stromerzeugung geschafft haben“, erklärt
Köstinger abschließend.
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