Eisenstadt (lk-bgld) - Ein Jahr nach seiner einstimmigen Wahl zum Präsidenten der Burgenländischen
Landwirtschaftskammer resümiert NR Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich über seine bisherige Amtszeit und
gibt Einblicke in die zukünftigen Schwerpunkte der Landwirtschaftskammer. Nach der Einigung mit der Landesregierung
über den Kammervertrag im Herbst 2018, stehen nun die Arbeits-Schwerpunkte im Vordergrund: Innovation, Regionalität,
Bürokratieabbau und Verbesserung des Kammer-Services.
Rückblick: Amtsantritt mit Blitzstart
Nach der konstituierenden Vollversammlung wurde in der Burgenländischen Landwirtschaftskammer sofort mit
der Arbeit begonnen. Seither arbeiten alle Ausschüsse intensiv an den Schwerpunkt-Themen. "Das mir entgegengebrachte
Vertrauen ist ein Auftrag, gemeinsam für ein starkes Land mit vollem Einsatz zu arbeiten", so Präsident
Berlakovich. Gemeinsam mit Vizepräsident Ing. Werner Falb-Meixner und Kammerdirektor Dipl.-Ing. Otto Prieler
besuchte er alle Abteilungen und Bezirksreferate. Mit Funktionären aller Fraktionen wurden dabei die zukünftigen
Schwerpunkte erörtert. "Der persönliche Kontakt zu den Menschen ist mir sehr wichtig und ist eine
wichtige Voraussetzung, um punktuell und zielgerichtet in den Regionen Schwerpunkte zu setzen", so Präsident
Berlakovich weiter.
Kammervertrag: Erfolgreiche Einigung mit Landesregierung
Die Landwirtschaftskammer stand im Herbst 2018 vor einer schwierigen Situation. Die Landesregierung kündigte
Kürzungen der Landesmittel um die Hälfte sowie die Reduzierung der Leistung auf Bioberatung an. Kündigungen
und Einschränkungen der Serviceleistungen wären die Folge gewesen. Nach harten Verhandlungen kam es aber
zu einer Einigung: Die befürchteten Kündigungen wurden verhindert, Service- und Beratungsleistungen bleiben
erhalten. Alle Betriebe und Kammermitglieder werden weiterhin beraten. "Niemand wird zurückgelassen",
kann Präsident Berlakovich das Kapitel abschließen.
Die Schwerpunkte der kommenden Arbeit der Landwirtschaftskammer:
Innovation
"Innovation ist einer der neuen Schwerpunkte der Arbeit der Landwirtschaftskammer. Die heimische Land-
und Forstwirtschaft ist ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert und braucht daher neue Impulse",
betont Präsident Berlakovich. Bisher gab es dazu zwei Innovationsveranstaltungen zu Themen wie Ackerbau und
Tierhaltung. Eingebunden wurde hier die Wissenschaft, Fachberater und auch Praktiker, die Best Practice Beispiele
präsentierten. "Beispiele wie Caviar und Weinbergschnecken aus dem Burgenland zeigen, dass Innovation
eine große Chance gerade für unsere vielen kleinstrukturierten Betriebe ist. So wird heuer erstmals
die Landwirtschaftskammer bei der Inform in Oberwart über den Schwerpunkt Innovation informieren. Innovation
soll unseren bäuerlichen Betrieben neue Chancen geben und die Vielfalt der Landwirtschaft zeigen", so
Präsident Berlakovich.
Regionalität
"Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren hochwertige regionale Lebensmittel unter strengsten Auflagen.
Prämierungen und Auszeichnungen auf nationaler und internationaler Ebene sind Ausdruck der Qualität der
heimischen agrarischen Erzeugnisse. Das schmecken die Konsumenten und der Trend zur Regionalität hält
an", betont Berlakovich. Vom Kauf regionaler Produkte profitiere nicht nur der Konsument: "Die regionale
Wertschöpfung im Burgenland sichert Arbeitsplätze in der Region und durch geringere Transportwege wird
die Umwelt geschont." Erste Initiativen dazu sind der Genussgipfel auf Burg Schlaining und erste Gespräche
zum Netzwerk Kulinarik im Burgenland.
Bürokratieabbau - Gemeinsame Agrarpolitik
Auch Bäuerinnen und Bauern klagen über viel Bürokratie. Bei Betriebskontrollen gibt es oft Strafen.
Nach dem Motto "Beraten statt Strafen" soll die Bürokratie reduziert und damit weniger gestraft
werden. Größte Herausforderung werden hier die derzeit laufenden Verhandlungen der gemeinsamen EU-Agrarpolitik
(GAP). Eine Kürzung der Leistungsentgelte steht hier im Raum. "Wir lehnen Kürzungen der Agrarmittel
ab. Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen Einkommenssicherheit", pocht Berlakovich auf die Beschlüsse
der Landwirtschaftskammer-Vollversammlung vom 19. Dezember 2018. Eine Lösung wird aufgrund der EU-Wahl erst
für Jahresende erwartet.
Gemeinsame Projekte mit Landesregierung
Die Landwirtschaftskammer hatte 2018 im Zuge der Verhandlungen mit der Landesregierung das "BIOaktionsprogramm
Burgenland' vorgelegt. Dieses soll nun mit vereinten Kräften umgesetzt werden. "Wir wollen künftig
gemeinsam den ‚Bioweg' gehen", bringt es Berlakovich auf den Punkt. Erste konkrete Maßnahme: Burgenlands
erste "Bio-Gemeinde" soll entstehen. "Die Burgenländische Landwirtschaftskammer hat bereits
langjährige Kompetenzen in der Bio-Beratung. Nicht umsonst sind wir Top-Bio-Land. Weitere Maßnahmen
mit der Landesregierung sind verstärkte Projekte zu Bildung und Beratung für Schüler und Konsumenten.
Ein Beispiel hierfür ist der Aufbau von Bio-Modell-Schulen.
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