Der Sarah-Samuel-Preis für Kurzprosa 2019 geht an Judith Schalansky für ihr Buch
„Verzeichnis einiger Verluste“ (Suhrkamp Verlag, Berlin).
Salzburg (universtität) - Die Begründung der Jury, der neben dem Vorsitzenden Klaus Kastberger
(Franz-Nabl-Institut/Literaturhaus Graz) in diesem Jahr auch Brigitte Schwens-Harrant (Die Furche) und Nicola Steiner
(SRF) angehörten, lautet:
„In ihrem Band Verzeichnis einiger Verluste zeigt Judith Schalansky das breite Spektrum an Möglichkeiten,
das die Kurzprosa heute als eine aktuelle literarische Ausdrucksform hat. Klassische Kurzgeschichte, Erzählung,
Bericht, Reportage, Montage und Essay fügen sich in zwölf Beispielen zu einem durchdacht komponierten
und aufwändig gestalteten Buch, das sich gegenüber der Gattung Roman spielerisch behauptet und einen
universalen Anspruch hat. Die Aufzeichnung von Verlusten, die die Menschheitsgeschichte erlitten hat, führt
hier nicht zu blinder Melancholie, sondern wird – zwischen Fakt und Fiktion – zum literarischen Ereignis.“
Der Sarah-Samuel-Preis für Kurzprosa wird jährlich in einer Kooperation zwischen dem Literaturarchiv
Salzburg und dem Literaturhaus Graz für einen oder mehrere auf Deutsch verfasste und im jeweils vorangegangenen
Kalenderjahr erschienene, narrative Kurzprosatexte eines Autors/einer Autorin vergeben.
Er ist mit Euro 10.000,- dotiert.
Das Preisgeld wird von Gerlinde und Harald Niederreiter gestiftet. Die beiden leben in Salzburg, waren jedoch viele
Jahre lang international tätig – als Mitarbeiterin der Atomenergiebehörde der UNO bzw. als Professor
für Mathematik an mehreren Universitäten. Außerdem sind sie unter dem Pseudonym Sarah Samuel als
Romanautoren hervorgetreten („Das Lazarettkind“, 2016; „Schwarzer Halbmond“, 2017).
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