Wien (bmf) - Unter dem Titel „Erfolgsfaktor Österreich - Wir vernetzen Europa“ lud Finanzminister Hartwig
Löger am 8. April zur traditionellen Veranstaltungsreihe „Finanz im Dialog“ in das Dachgeschoß
des Finanzministeriums. Vor einem hochkarätigen Publikum begrüßte der Finanzminister zwei äußerst
erfolgreiche Manager aus dem Telekombereich: A1 Telekom Austria CEO Thomas Arnoldner sowie den ebenso aus Österreich
stammenden Gründer und CEO des spanischen Telekom-Anbieters Masmovil, Meinrad Spenger. Durch den gut besuchten
Abend führte die renommierte Wirtschaftsjournalistin Hanna Kordik.
Die Podiumsrunde diskutierte über den weltweiten Telekommarkt, über die Digitalsteuer und über Österreichs
und Europas Rolle in der Welt. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass Österreich in Europa eine
Erfolgsstory ist. Europa müsse jedoch die aktuellen Herausforderungen gemeinsam meistern, um im Wettbewerb
mit den USA und China weiter zu bestehen.
Meinrad Spenger sprach in seiner Eröffnungsrede über die hohe Attraktivität des spanischen Marktes,
erwähnte die erfolgreiche Entwicklung seines Unternehmens in Spanien und zeigte somit auf, dass Europa die
Chance bietet, in einigen Jahren ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen.
Starkes Europa steht vor Herausforderungen
Finanzminister Löger betonte die Stärke Europas, die auch für die Zukunft gesichert werden müsse:
„Europa ist ein globaler Player und muss auch weiter mithalten können. Dafür muss Europa einfacher und
klarer werden. Wir brauchen uns nicht um alle Themen kümmern, die möglicherweise nicht wirklich europäische
Themen sind. Österreich ist eine Erfolgsstory in Europa und hat hier eine starke Position.“
Thomas Arnoldner identifizierte eine klare Herausforderung: „Europa muss eine gemeinsame Identität entwickeln
und entscheidungsfähiger werden. In Europa ist die Frage, wofür wir stehen, ein bisschen verloren gegangen.
Das europäische Modell ist auf wirtschaftlicher Stärke aufgebaut, gepaart mit sehr hoher politischer
Stabilität, mit einem stabilen Rechtsstaat und hohem sozialen Frieden. Insgesamt sind wir aber etwas behäbig
geworden. Wir müssen mehr in die ökonomische Stärke Europas investieren, um hier wieder fit zu werden
und offensiv am globalen Markt mitspielen zu können“.
Einigkeit bei Digitalsteuer
Gefragt nach einer möglichen Reaktion von US Präsident Donald Trump auf die Einführung der Digitalsteuer
in Österreich sagte Löger: „US Finanzminister Steven Mnuchin hat volles Verständnis für die
Notwendigkeit Europas geäußert, hier etwas zu tun. Unsere Präferenz – eine europäische Lösung
– haben wir während der österreichischen Ratspräsidentschaft priorisiert, war aber letzten Endes
nicht durchsetzbar. Die österreichische Digitalsteuer ist auch ein klares Signal an die Internet-Konzerne,
dass langfristig für Gewinne auch Steuern bezahlt werden müssen.“
Angesprochen auf die österreichische Digitalsteuer zeigten sich auch die beiden Podiumsgäste positiv.
Spenger: „Wenn digitale Services erbracht werden und Geld verdient wird, dann sollten auch Steuern bezahlt werden,
das ist ganz logisch.“ Arnoldner: „Es ist wichtig, hier erste Schritte zu setzen.“
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