Gaal: Eröffnung des ersten Wiener "Supergreißlers"

 

erstellt am
09. 04. 19
13:00 MEZ

Urbane Nahversorgung neu gedacht
Wien (rk) - Eine umfassende Nahversorgung mit Dienstleistungsangebot sowie neue Ansätze in der Beschäftigungspolitik – Stadt Wien, SPAR und CIBARIA präsentieren einen ersten Modell-Markt für dieses innovative Konzept. Der „Wiener Stadtgreißler“ in der Simmeringer Geringergasse 20 ist nicht nur ein sozioökonomischer erfolgsorientierter Supermarkt, sondern wird auch ein Bistro sowie ein bedarfsorientiertes Dienstleistungsangebot bieten.

Für die KundInnen wird der neue SPAR erstmals am 11.4.2019 um 7.15 Uhr aufsperren. Weitere Standorte sollen folgen.

Am 9. April eröffneten Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, Barbara Novak, Landtags- abgeordnete und Landesparteisekretärin der SPÖ Wien, SPAR-Geschäftsführer Alois Huber sowie Mario Moser, Geschäftsführer der CIBARIA GmbH., den innovativen Wiener Stadtgreißler.

Die CIBARIA GmbH rief in Kooperation mit SPAR sowie den PartnerInnen Stadt Wien und AMS den Wiener Stadtgreißler ins Leben, um mehreren Herausforderungen zu begegnen:

  • steigenden Arbeitslosenzahlen in der Bevölkerungsgruppe 50 Plus
  • einer starken Nachfrage des Handels nach qualifizierten Fachkräften
  • sowie dem zunehmenden Unterstützungsbedarf der wachsenden Gruppe der SeniorInnen in Wien


Gemeinsam mit dem Handelspartner SPAR entstand in enger Zusammenarbeit ein innovativer neuer Nahversorger im Grätzel rund um die große städtische Wohnhausanlage Karl-Maisel-Hof.

Der Wiener Stadtgreißler ist weit mehr als ein klassischer Nahversorger. Beschäftigt werden dort neben langzeitarbeitslosen Menschen auch Personen der Generation 50+. Sie werden entsprechend den Anforderungen des Handelspartners qualifiziert und für eine Weiterbeschäftigung bei SPAR vorbereitet. Damit werden rund 100 neue Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen.

„Der Wiener Stadtgreißler bietet Arbeitsuchenden die Chance auf den Wiedereinstieg in den Job und eröffnet Perspektiven. Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels stellt er die Nahversorgung inklusive zahlreicher Unterstützungsangebote sicher und schafft neuen Raum fürs Miteinander. Ich bedanke mich bei CIBARIA, SPAR und all jenen, die unsere Vision eines Wiener Supergreißlers teilen und weiterentwickeln. Gelungen ist hier jedenfalls ein Projekt, das Vorbild für weitere in ganz Wien sein kann“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

„Es freut mich sehr, dass das Konzept des Wiener ,Supergreißlers‘ von CIBARIA und SPAR als ersten Unternehmen umgesetzt wird. Die Stadt Wien zielt damit auf Vielfalt und somit auch unterschiedliche Modelle ab. Das Wesentlichste dabei ist eine umfassende und spürbare Verbesserung der Nahversorgung, bei der die Bedürfnisse der Wienerinnen und Wiener im Mittelpunkt stehen“, unterstrich Barbara Novak, Landtagsabgeordnete und Landesparteisekretärin der SPÖ Wien.

Urbaner Nahversorger mit sozialem Mehrwert
Das Geschäftslokal in der Geringergasse 20 in Wien Simmering stand mehr als zwei Jahre lang leer. Jetzt ist hier ein top-modernes Lebensmittelgeschäft mit sozialem Mehrwert entstanden.

Auf 560 m2 bietet der neue SPAR-Supermarkt rund 10.000 Artikel für den täglichen Bedarf. Zusätzlich hat der neue SPAR auch ein kleines Bistro – angeboten werden hier Kaffee und Kuchen sowie kleine warme und kalte Gerichte, die auch vor Ort verzehrt werden können. Ergänzt wird das Angebot um ein Catering-Service, gratis WLAN und Tablets zur Benutzung vor Ort. Auch 25 Parkplätze stehen den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung.

Die CIBARIA investierte in den Umbau 800.000 Euro, Handelspartner SPAR rund 300.000 Euro in die Adaptierung des Nahversorgerzentrums.

„Mit dem neuen SPAR in Kooperation mit der CIBARIA stellen wir nicht nur die Nahversorgung vieler Bewohnerinnen und Bewohner sicher, sondern leisten auch einen Beitrag zur Wiederbelebung des hiesigen Stadtteils“, betonte SPAR-Geschäftsführer Alois Huber.

Umfangreiches Serviceangebot trägt zur Versorgung von SeniorInnen bei
Das Konzept des Wiener Stadtgreißlers sieht zudem die Möglichkeit weiterer Dienstleistungen, angepasst an die Erfordernisse der jeweiligen Stadtteile und Bedürfnisse ihrer BewohnerInnen, vor.

Dazu zählen Unterstützungsangebote wie z.B.:

  • eine Auswahlhilfe beim sowie die Zustellung des Einkaufs
  • Erledigungen von Aufgaben im Haushalt wie etwa Fensterputzen
  • die Begleitung, etwa zu Behörden oder ärztlichen Terminen
  • das Vorlesen aus Zeitungen und Büchern bis hin zur Hilfe bei der Nutzung von neuen Technologien

Vor allem in Anbetracht der zunehmenden Lebenserwartung und des Wachstums der Bevölkerung über 65 Jahre ist dies ein besonders wichtiger Aspekt in der Versorgung der BewohnerInnen.

Laut Bevölkerungsprognose 2018 für Wien wird der Anteil der Gruppe 65 Plus in den kommenden 30 Jahren auf 21,6 Prozent (2018: 16 Prozent) ansteigen. Die Zahl der Hochbetagten – über 80-Jährigen – wird in Wien bereits in den nächsten zehn Jahren um die Hälfte ansteigen und sich in den nächsten 30 Jahren voraussichtlich mehr als verdoppeln.

Arbeitswelt trifft Lebensraum – starke Partnerschaft schafft Perspektiven
Für SPAR Österreich stellt der „Supermarkt mit sozialem Mehrwert eine wichtige Stütze bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern dar. Mit über 44.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist SPAR der größte private österreichische Arbeitgeber. Allein in Wien sind aktuell rund 4.000 Personen bei SPAR beschäftigt.

Um den Bedarf an guten Fachkräften zu decken, vertraut das Handelsunternehmen auf verschiedenste Maßnahmen zur Personalrekrutierung. Neben eigenen Ausbildungen arbeitet man bei SPAR auch mit anderen Unternehmen zusammen, um Langzeitarbeitslosen eine Chance für eine Beschäftigung im Handel zu bieten. Ziel ist es, praktische Fertigkeiten und Expertise zu vermitteln.

„Gemeinsam mit CIBARIA, dem AMS und der Stadt Wien setzen wir ein Zeichen gegen Langzeitarbeitslosigkeit. Denn ein Job bedeutet mehr, als Geld zu verdienen – er bringt Ordnung in unseren Alltag, gibt uns eine Aufgabe und fördert unsere sozialen Kontakte“, so Huber.

Für ein gelungenes Einkaufserlebnis, sowie kundInnenorientierten Service im ersten Wiener Stadtgreißler sorgen Geschäftsführer Richard Weis und sein Team. Er bringt als ehemaliger Gebietsleiter von SPAR umfangreiche Erfahrungen im Lebensmitteleinzelhandel mit. Unterstützt wird Geschäftsführer Weis von Martina Rühmkorf-Antoni von der CIBARIA, die jahrelange Erfahrung in der Qualifizierung und Weitervermittlung von Langzeitbeschäftigungslosen einbringt.

Qualifizierung zur Einzelhandelsfachkraft
Im ersten Wiener Stadtgreißler werden so nun jährlich rund 100 arbeitssuchende Menschen zur weiteren Beschäftigung im Handel qualifiziert. Angepasst an die individuellen Anforderungen durchlaufen die TeilnehmerInnen ein mehrmonatiges Qualifizierungsprogramm, das von einer Basisausbildung bis zur Ausbildung als Fachkraft reicht.

„Der Handel benötigt gutes Fachpersonal, das wir mit einer praxisnahen Qualifizierung fit für den ersten Arbeitsmarkt machen. Arbeitssuchenden Menschen ermöglichen wir so, im attraktiven Berufsfeld des Handels Fuß zu fassen“, hob Mario Moser, Geschäftsführer CIBARIA GmbH hervor und ergänzte: „Der Wiener Stadtgreißler bietet den Menschen, die hier ausgebildet werden, eine Chance auf eine Arbeit, die nicht nur ein Einkommen bringt, sondern einhergehend auch wieder mehr Selbstwertgefühl, Sicherheit und mehr Stabilität im Leben“, unterstrich er.

Viele der MitarbeiterInnen, die zukünftig im Wiener Stadtgreißler ausgebildet werden, waren zuvor bereits bei Handelsbetrieben beschäftigt. Gerade Personen über 50 Jahren fällt es, aufgrund ihres Alters oder fehlender Qualifikationen schwer, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Auch Mütter, die früh Kinder bekommen haben und denen somit oftmals die nötige Qualifikation fehlt, erhalten durch dieses Ausbildungsmodell eine Chance, wieder eine aktive Rolle am Arbeitsmarkt einzunehmen.

CIBARIA GmbH
Die CIBARIA GmbH wurde zur Abwicklung und Umsetzung der Wiener Stadtgreißler in Kooperation mit SPAR Österreich gegründet. Der Wiener Stadtgreißler ist urbaner Nahversorger mit einem breiten Angebot an zusätzlichen Services und dient als Begegnungszone und „Rund-um-Versorgungszentrum“ für die anwohnende Bevölkerung.

 

 

 

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