LH Kaiser berichtet in nächster Regierungssitzung – Alpen-Adria-Raum lebt Europa und Nachbarschaft
Klagenfurt (lpd) - Kärnten sieht seine Lage inmitten des Alpen-Adria-Raums als große Chance –
die das Bundesland auch aktiv und zielgerichtet nutzt. In Klagenfurt wird es daher bald drei Sekretariate geben,
welche die Kooperation im Alpen-Adria-Raum mit drei unterschiedlichen Zugängen vorantreiben wollen. Darüber
wird Landeshauptmann Peter Kaiser in der Regierungssitzung am 23. April berichten. Zum bereits bestehenden
Generalsekretariat der Alpen-Adria-Allianz sollen ein permanentes Sekretariat der Alpen-Adria-RektorInnenkonferenz
(AARC) und ein gemeinsames Sekretariat im Rahmen des Netzwerks „New Alpe-Adria Network of Chambers“ (NAAN) dazukommen.
„Der italienische Schriftsteller Claudio Magris hat den Alpen-Adria-Raum als Kristallisationspunkt der europäischen
Integration bezeichnet. Das ist mehr als nur treffend ausgedrückt. Nach den schrecklichen Kriegen und Auseinandersetzungen
des 20. Jahrhunderts hat man hier erfolgreich den Wandel von der Konfrontation zur Kooperation gestaltet“, so Kaiser.
Neben den Alpen-Adria-Initiativen verweist der Landeshauptmann auch auf die erfolgreiche grenzüberschreitende
Kooperation im Rahmen der EU. „Im Alpen-Adria-Raum wird Europa, wird Nachbarschaft gelebt. Das sprichwörtliche
An-einem-Strang-ziehen ist hier keine leere Worthülse“, so Kaiser.
Das Generalsekretariat der Alpen-Adria-Allianz ist beim Amt der Kärntner Landesregierung eingerichtet und
wird von Thomas Pseiner geleitet. Die Allianz ging 2013 aus der 1978 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria
hervor. Die zwölf Mitglieder sind drei österreichische Bundesländer, sieben kroatische Gespanschaften,
der Gemeindebund der Republik Slowenien und ein ungarisches Komitat. Kärnten führte von 2013 bis Ende
2017 den Vorsitz des Netzwerkes, das bisher 209 gemeinsame Projekte in Kunst und Kultur, Sport, ländliche
Entwicklung und Kulturerbe, Inklusion, Höhere Bildung, Lebenslanges Lernen, Katastrophenschutz und Gesundheitsvorsorge
genehmigt hat. Konkret werden auch Vorbereitungsarbeiten für EU-Projekte gefördert.
Die Alpen-Adria-RektorInnenkonferenz (AARC) wurde 1979 in Graz gegründet und wird heuer 40 Jahre alt. Sie
bildet derzeit einen Zusammenschluss von rund 40 Universitäten und Hochschulen von Bayern bis Albanien, die
sich der wissenschaftlichen, kulturellen und zukunftsorientierten Kooperation verschrieben haben. 2007/2008 sowie
2015 bis 2016 hatte die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) den Vorsitz inne. Cristina Beretta ist seit
2013 im wissenschaftlichen Komitee aktiv. Nunmehr wurde beschlossen, das Sekretariat permanent an der AAU anzusiedeln.
Das 2007 gegründete Netzwerk „New Alpe-Adria Network of Chambers“ (NAAN) setzt sich derzeit aus insgesamt
neun Handels-, Handwerks- und Gewerbekammern aus Kärnten, der Steiermark, Slowenien, Friaul-Julisch Venetien,
dem Veneto sowie aus den kroatischen Gespanschaften Istrien und Primorje-Gorski kotar zusammen. Ziel ist die strategische
Kooperation bezüglich wirtschaftlicher Zusammenarbeit bei Infrastruktur, Transport, Tourismus und Digitalisierung,
um die Wettbewerbsfähigkeit des Alpen-Adria-Raums zu steigern. „Darüber hinaus wollen wir langfristig
eine EU-Makro-Region für den Alpen-Adria-Raum mit verbesserten grenzüberschreitenden Förderungen
schaffen“, betont Kärntens Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl. Auch gemeinsame Ausbildungsprogramme,
wie etwa zur interregionalen Lehrlingsausbildung, werden priorisiert. Das gemeinsame Sekretariat ist nun in der
Abteilung „Außenwirtschaft und EU“ der Wirtschaftskammer Kärnten unter Leitung von Meinrad Höfferer
eingerichtet.
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