Großes Interesse heimischer Unternehmen an Usbekistan und Kasachstan – wachsende Bedeutung
der Region durch neue Seidenstraße
Wien (pwk/awo) - Die größte österreichische Wirtschaftsdelegation in Usbekistan sondierte
vergangene Woche neue Geschäftsmöglichkeiten. Die österreichische Exportwirtschaft unter der Leitung
von Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), stieß mit Innovationen
in den Bereichen Fleisch- und Milchverarbeitung, Parkzugangssystemen, Smart-City-Lösungen und Beratungsdienstleistungen
auf großes Interesse in Zentralasien.
Usbekistan mit ambitioniertem Reformfeuerwerk
Schenz und Usbekistans Minister für Außenhandel und Investitionen, Sardor Umurzakov, sehen großes
Potential in der Entwicklung der gemeinsamen Wirtschaftsbeziehungen. “Usbekistan zählt zu den am schnellsten
wachsenden Volkswirtschaften der Welt und ist mit 32 Millionen Einwohnern als bevölkerungsreichstes Land Zentralasiens
ein sehr attraktiver Kooperationspartner”, unterstreicht der Wirtschaftsdelegierte in Almaty, Rudolf Thaler, den
Aufwärtstrend Usbekistans. In den kommenden Jahren wird ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 5,5 Prozent
erwartet. Der seit über zwei Jahren amtierende Präsident Shavkat Mirziyoyev entfachte ein nachhaltiges,
ambitioniertes Reformfeuerwerk und steht für gute nachbarschaftliche Beziehungen, Entrepreneurship und Öffnung.
Neuer Präsident in Kasachstan
Das Ziel der Wirtschaftsmission in Kasachstan war Almaty, Zwei-Millionen-Metropole und Wirtschaftszentrum des
Landes. Im Rahmen der One-Belt-One-Road-Initiative Chinas, besser bekannt als „neue Seidenstraße“, kommt
der Region immer größere Bedeutung als Logistik-Hub zu.
Almatys Vizebürgermeister Marat Sembekov skizziert beispielsweise Tourismus und Kommunalwirtschaft als spannende
Kooperationsbereiche. Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew trat erst im März zurück. Interimspräsident
Qassym-Schomart Toqajew kündigte Präsidentschaftswahlen für den 9. Juni an. Die Hauptstadt Astana
wurde zu Ehren des scheidenden Staatspräsidenten in Nur-Sultan umbenannt. “Kasachstan wird seinen zukunftsorientierten
Entwicklungspfad fortsetzen und ein Magnet für Investitionen und Business in Zentralasien sein”, ist Thaler
überzeugt.
Verdoppelung heimischer Exporte
Kasachstan und Usbekistan sind die größten österreichischen Wirtschaftspartner in Zentralasien.
Die Exporte nach Usbekistan verdoppelten sich vergangenes Jahr beinahe auf 83,5 Millionen Euro. Die heimischen
Ausfuhren nach Kasachstan beliefen sich auf 137,3 Millionen Euro. Das kasachisch-österreichische Außenhandelsvolumen
lag 2018 bei 1,59 Milliarden Euro. Kasachstan ist einer der bedeutendsten Erdöllieferanten Österreichs.
Die Firmenteilnehmer stimmen mit Thaler überein, dass “jetzt der ideale Zeitpunkt ist, um Chancen vor Ort
in Zentralasien zu sondieren”. Interessante Kooperationsbereiche sind beispielsweise Infrastruktur, Öl und
Gas, Gesundheitswesen, Energie, Digitalisierung, Industriemodernisierung, Landwirtschaft und Tourismus.
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