Polizistinnen und Polizisten haben 2018 bundesweit 5,3 Millionen Geschwindigkeitsübertretungen
geahndet und 1,7 Millionen Alkoholtests durchgeführt
Wien (bmi) - Im Jahr 2018 wurden von der Polizei in Österreich insgesamt 5.317.980 Geschwindigkeitsüberschreitungen
festgestellt und Anzeige erstattet oder Organstrafverfügungen eingehoben. Davon entfielen etwa 4,4 Millionen
auf Radarmessungen, rund 650.000 Fahrzeuglenker wurden mit Lasertechnik ertappt, weitere 280.000 von Zivilstreifen
und durch Section-Control-Anlagen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 0,5 Prozent (Jahr 2017:
5.205.417).
"Bei Kontrollen geht es um die Wirkungsorientierung. Diese Vorgabe haben wir weiterhin ins Bewusstsein gerückt",
sagt Innenminister Herbert Kickl. "Das Ziel von Kontrollen ist, die sichtbare Präsenz der Polizistinnen
und Polizisten an unfallträchtigen oder gefährlichen Stellen zu verstärken. Durch punktgenaue Maßnahmen
sollen rücksichtslose und verantwortungslose Lenker zum Schutz der übrigen Verkehrsteilnehmer aus dem
Verkehr gezogen werden." Die Straßen in Österreich sollen dadurch noch sicherer gemacht werden,
ergänzt der Innenminister.
Niedrigster Wert bei Verkehrsunfällen seit Aufzeichnung
"Im Jahr 2018 kamen 400 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Das war der niedrigste Wert seit Beginn
der Aufzeichnungen im Jahr 1950. Jeder Tote ist einer zu viel, und unser Ziel muss es sein, diese Zahl weiter zu
verringern. Ein Mix aus guter Fahrausbildung, Bewusstseinsbildung und Kontrollen hilft uns dabei, dieses Ziel auch
zu erreichen. Ich bedanke mich daher beim Innenminister sowie den Polizistinnen und Polizisten für ihren großen
Einsatz auf allen Ebenen im Vorjahr zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Österreich", erklärt
Verkehrsminister Norbert Hofer.
Section-Control-Anlagen
Derzeit sind acht stationäre Section-Control-Anlagen in Betrieb: In Kärnten auf der A2-Südautobahn
im Ehrentalerbergtunnel, in Niederösterreich auf der A2-Südautobahn im Wechselabschnitt und auf der B37
– Kremser Bundesstraße am Gföhler Berg, in Oberösterreich auf der A7 der Mühlkreisautobahn
am Hummelhof, in der Steiermark auf der A9-Pyhrnautobahn im Plabutschtunnel, in Salzburg auf der B 311 im Schönbergtunnel
und im Schmittentunnel bei Zell am See sowie in Wien auf der A22-Donauuferautobahn im Tunnel Kaisermühlen.
Darüber hinaus wurden im Jahr 2018 weitere mobile Section-Control-Anlagen in diversen Baustellenbereichen
auf Autobahnen und Schnellstraßen temporär eingesetzt. Section-Control-Anlagen messen die durchschnittliche
Geschwindigkeit von Fahrzeugen innerhalb einer bestimmten, mittels Verordnung genau festgelegten Wegstrecke.
Radaranlagen
Der Bundespolizei stehen im Verkehrsdienst derzeit rund 300 stationäre und mobile Radargeräte zur Verfügung.
47 stationäre Radaranlagen sind mit Lenkerfotoeinheiten ausgerüstet, v.a. auf Transitroten. Auch alle
im Einsatz befindlichen Section-Control-Anlagen können Bilder für eine Lenkerdokumentation generieren.
Im Jahr 2018 wurden weiters 54 Radargeräte durch stationäre Lasergeschwindigkeitsmessgeräte erneuert.
Abstandskontrollen
In 109.218 Fällen wurde von der Exekutive festgestellt, dass der vorgeschriebene Sicherheitsabstand beim Hintereinanderfahren
zu gering war, damit gab es eine deutliche Steigerung zum Vorjahresergebnis von 85.954. Dieser Überwachungsbereich
ist insofern von großer Bedeutung, da immer wieder rücksichtslose Raser und Drängler die große
Mehrheit der verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmer gefährden.
Alkohol- und Drogenkontrollen
Im Jahr 2018 wurden insgesamt 1.741.992 Alkoholkontrollen (Alkomattests und Alkovortests) von der Bundespolizei
durchgeführt, eine Zunahme von 1,2 % gegenüber 2017 (1.720.903). Die Zahl der Anzeigen wegen Alkohol
am Steuer ging von 28.109 im Jahr 2017 auf im Jahr 2018 um 0,1 % Prozent auf 28.067 leicht zurück. Hier zeigt
sich, dass durch eine Erhöhung der Kontrolldichte durch den Einsatz von Vortestgeräten eine entsprechende
Wirkung erzielt wurde und sich der erkennbare Trend der letzten Jahre zur Verhaltensänderung bei einem Großteil
der Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker fortgesetzt.
Weiters wurden im abgelaufenen Jahr 3.011 Fahrzeuglenker wegen Fahren unter Drogeneinfluss angezeigt, eine Zunahme
um 37,4 % (2017: 2.192). Der Anstieg ist u.a. auch auf eine verbesserte Ausbildung von Exekutivbediensteten für
den Einsatz der in einem Pilotprojekt erprobten Speichelvortestgeräte zur Erkennung von potentiellen Drogenlenkern
im Straßenverkehr zurückzuführen.
Sicherheitsgurt, Kindersicherung und Telefonieren am Steuer
Im Jahr 2018 wurden österreichweit 102.941 Übertretungen gegen die Gurtenpflicht festgestellt, ein Anstieg
von 0,9 %. 115.470 Lenker wurden wegen Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung angezeigt oder mittels
Organstrafverfügung an Ort und Stelle bestraft, das bedeutet ebenfalls einen Anstieg gegenüber 2017 um
1,5 Prozent. Ein Anstieg ist auch bei der Zahl der Beanstandungen wegen mangelnder Kindersicherung zu verzeichnen:
6.769 Anzeigen, die auch eine Vormerkung im Vormerksystem zur Folge haben, sind um 14,4 % mehr als im Vorjahr.
Es zeigt sich, dass in diesen Bereichen trotz des hohen Kontrollausmaßes die Beanstandungen nach leichten
Rückgängen in den Vorjahren tendenziell wieder ansteigen. Mit einer stärkeren Bewusstseinsbildung
sollte dieser Trend zukünftig wieder umgekehrt werden.
Schwerverkehrskontrollen
Im Schwerverkehrsbereich wurden im Jahr 2018 insgesamt 287.237 Anzeigen und Organstrafverfügungen nach dem
Kraftfahrgesetz (KFG) bei Straßenkontrollen von Lkw und Bussen erstattet (2017: 293.523), das ist ein Rückgang
um 2,1 %. Der Hauptanteil davon betraf die Nichteinhaltung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeitvorgaben im gewerblichen
Güter- und Personenverkehr (135.787), gefolgt von technischen Fahrzeugmängeln an Karosserie, Bremsen
und Reifen (71.672), Überladungen (39.208) und mangelnde Ladungssicherung (7.012).
Insgesamt mussten von den Kontrollorganen 31.257 LKW und Bussen die Weiterfahrt wegen schwerwiegender Verstöße
oder Mängel bzw. wegen "Gefahr im Verzuge" untersagt werden (2017: 31.825), ein Rückgang von
1,8 %.
Gefahrgutkontrollen
Auf dem Gefahrgutsektor wurden 11.011 Gefahrguttransporte (Beförderungseinheiten) im Jahr 2018 einer intensiven
Kontrolle unterzogen (2017: 11.065). Bei 3.419 Beförderungseinheiten wurden 14.492 Verstöße gegen
die Gefahrgutvorschriften (ADR/GGBG) festgestellt und davon 13.479 Übertretungen nach dem Gefahrgutbeförderungsgesetz
(GGBG) angezeigt bzw. mit Organstrafverfügung geahndet. Insgesamt musste die Bundespolizei 738 Beförderungseinheiten
die Weiterfahrt wegen Gefahr im Verzuge untersagen (2017: 724).
Verbesserung der Verkehrssicherheit durch zielgerichtete Überwachung
Bundespolizei ist auch künftig bestrebt, durch zielgerichtete Verkehrssicherheitsarbeit, Prävention und
Bewusstseinsbildung sowie repressive Verkehrsüberwachungsmaßnahmen eine nachhaltige Verhaltensänderung
aller VerkehrsteilnehmerInnen im Sinne eines partnerschaftlichen und rücksichtsvollen "Miteinander im
Straßenverkehr" zu bewirken und so zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Österreich beizutragen.
Im Jahr 2018 verunglückten auf Österreichs Straßen nach vorläufigen Zahlen 400 Menschen tödlich,
das ist die bisher niedrigste Zahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im BMI im Jahr 1950.
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