Wien (rk) - Drei Tage hat ein Team von vier Mitarbeitern am Gerüst am Rathausturm gearbeitet, jetzt hängt
Österreichs größte Kunstinstallation und verhüllt den Wiener Rathausturm. Das Werk des Kunst-Duos
Ashley Hans Scheirl und Jakob Lena Knebl hängt während des Life Balls und der Vienna Pride Week und wirbt
bis Oktober für die weltoffene Stadt.
„Für mich persönlich symbolisiert das Kunstwerk das Miteinander“, erklärt Wiens Kulturstadträtin
Veronica Kaup-Hasler ihre Interpretation der Installation. „Damit meine ich nicht nur das Sujet an sich, sondern
auch die Menschen, die hinter den Kulissen, das Werk überhaupt erst möglich gemacht haben.“ Das „Landmark“
am Turm ermögliche eine „fächerübergreifende Zusammenarbeit“ von KÖR, Politik, beteiligten
Stadt-Dienststellen und privaten Firmen, betont die Kulturstadträtin.
Das Mega-Kunstwerk hat eine Fläche von insgesamt 1.500 Quadratmetern und erstreckt sich über 70 Meter
Höhe. Damit ist die Rathausturm-Verhüllung die größte Kunstinstallation des Landes. Das Kunstwerk
besteht aus insgesamt 18 Netzbahnen die 30, 16 bzw 8 Meter lang sind. „Die Bahnen sind aus einem Spezial-Kunststoff,
der besonders leicht ist. Außerdem ist das Material perforiert, damit es Winddurchlässig ist“, erklärt
Jürgen Vanek von Megaboard. Seine Firma führt die Arbeiten aus und ist auf großflächige Werbung
auf Gerüsten spezialisiert und verhüllte unter anderem die Votivkirche, das Künstlerhaus und den
Stephansdom. Gehalten werden die Bahnen von mehr als 3.500 Kabelbindern und ebenso vielen Ösen.
Hinter dem Kunstwerk wird an der Sanierung der Rathausfassade gearbeitet. Während der Arbeiten am Turm, die
noch bis Oktober laufen, ist ein Gerüst vor dem Rathausturm aufgebaut. Davor muss laut Vorschrift ein Schutznetz
gespannt sein. Die Stadt nutzt die Gelegenheit, das Schutznetz in ein künstlerisches Wahrzeichen für
die Stadt zu verwandeln.
Involviert waren neben den ausführenden KünstlerInnen auch das Life-Ball-Büro, Bürgermeister
Michael Ludwig, die Büros der Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, Finanzstadtrat Peter Hanke und Integrationsstadtrat
Jürgen Czernohorszky sowie das KÖR, die Kulturabteilung der Stadt, die MA34, Wien Marketing, die Gewista,
Megaboard sowie die Firma Xervon, und das Architekturbüro Studio Calas. Kaup-Hasler: „Das beweist, wie im
Rathaus gearbeitet wird: immer miteinander, nicht gegeneinander.“
|