Alte Galerie in Graz präsentiert sich in neuem Gewand

 

erstellt am
29. 04. 19
13:00 MEZ

„Zwischen Tanz und Tod“ zeigt Meisterwerke der Frühen Neuzeit
Graz (museum joanneum) - Am Abend des Gestern Abend wurde die umfassende neue Aufstellung der Alten Galerie im Schloss Eggenberg feierlich eröffnet. Unter dem Titel Zwischen Tanz und Tod. Episoden der Frühen Neuzeit erzählen zahlreiche Meisterwerke – von Brueghel, Claesz, Dossi, van der Neer u. v. m. – in 15 Themenräumen vom turbulenten Zeitalter zwischen 1500 und 1800. Geprägt von Glanz und Elend, Überfluss und Entbehrung, Pracht und bitterer Not zeigt die Epoche ein doppeltes Gesicht. Ergänzt wird die Sammlungspräsentation durch 30 kostbare Werke niederländischer Meister, eine großzügige Leihgabe der Kaiserschild-Stiftung.

Die Jahrhunderte zwischen 1500 und 1800 markieren den Übergang vom christlichen Weltbild des Mittelalters zur Aufklärung. Wir verbinden diese Zeit mit der Pracht von Renaissance und Barock, doch hinter der glänzenden Fassade verbirgt sich eine schonungslose Realität. Oberflächlich blenden Prunk und Glanz höfischer Feste, Warenströme fließen aus allen Teilen der Welt nach Europa. In Wahrheit finden wir jedoch eine Periode des Umbruchs, der radikalen Veränderungen, die mit viel Leid erkauft werden. Es sind Jahrhunderte des Kriegs, der den Kontinent an den Rand des Abgrunds bringt. Unter dem Vorwand der Religion betreiben alle Parteien die gleiche rücksichtslose Gewaltpolitik um die Vorherrschaft in Europa und – in einem ersten Globalisierungsschritt – auch auf den „neuen Kontinenten“.

Kunstwerke als Zeitzeugen
„Wir haben die Ausstellung nicht anhand kunsthistorischer Kategorien entwickelt, sondern relevante Themen in den Mittelpunkt gerückt. Das Zeitalter war geprägt von Extremen, die sich exemplarisch in zwei unserer wertvollsten Gemälde spiegeln: Die Flämische Kirmes und der Triumph des Todes aus der Malerdynastie Brueghel vermitteln das Doppelgesicht dieser Epoche, Lebensgenuss und Festkultur ebenso wie die Allgegenwart des Todes“, erklärt Barbara Kaiser, Kuratorin und Leiterin der Alten Galerie. Zahlreiche Gemälde und Skulpturen vermitteln gegliedert in Themenräume das lebhafte Bild einer Zeit des Umbruchs. Die Rückkehr der Götter, Der Kampf um die Seelen, Der endlose Krieg, Ein Kontinent in Bewegung oder Der Traum vom Überfluss sind nur einige der Kapitel, die von Traumata, Glaubenskämpfen, Anfängen der Globalisierung, Elend, aber auch Träumen oder größtem Glück erzählen.

Wertvolle Leihgaben bereichern die Sammlung
Zusätzlich zu den zahlreichen Objekten aus der Sammlung der Alten Galerie – die heuer ihr 200-Jahr-Jubiläum begeht – sind in der neuen Dauerpräsentation auch 30 Meisterwerke niederländischer Künstler aus dem 17. Jahrhundert zu sehen, die durch eine Leihgabe der Kaiserschild-Stiftung nach Graz kamen. „Stifter Hans Riegel war ein begeisterter Kunstsammler und großer Freund der Steiermark, die zuletzt sein Lebensmittelpunkt war. Seine Gemälde hier der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können, wäre ganz in seinem Sinn gewesen“, so Marco Alfter, Vorstandsvorsitzender der Kaiserschild-Stiftung bei der Eröffnung.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.altegalerie.at

 

 

 

 

 

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