EU-SILC-Studie: Armut in Österreich
 im EU-Vergleich gering

 

erstellt am
26. 04. 19
13:00 MEZ

Brüssel/Wien (bmasgk) - Erfolgreiche und präventive Maßnahmen des Sozialstaats sorgen für eine langfristig rückläufige Armuts- und Ausgrenzungsgefährdungsquote - Österreich liegt mit 17,5 Prozent nach wie vor unter dem EU-Durchschnitt. "Im internationalen Vergleich lag Österreich mit 17,5 Prozent auch 2018 wieder unter dem EU-Durchschnitt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass wir zwar auf einem guten Weg sind, aber gleichzeitig auch, dass wir weiterhin Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut ergreifen müssen. Mit dem heutigen Beschluss des Sozialhilfe-Grundsatzgesetzes gehen wir in die richtige Richtung. Die Sozialhilfe wird künftig stärker mit Anreizen zur Erwerbsaufnahme verknüpft sein. Hier setzen wir mit einem höheren Wiedereinsteigerfreibetrag neue Impulse. Denn Arbeit ist der beste Weg aus der Armut", sagte Mag.a Beate Hartinger-Klein, Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, am 25. April.

Die jährliche EU-SILC-Erhebung ("Community Statistics on Income and Living Conditions") zu Einkommen und Lebensbedingungen in den EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen, Island, Türkei, Schweiz, Mazedonien und Serbien stellt Österreich erneut ein positives Zeugnis bei der Bekämpfung von Armut aus: Der mit aktuellsten verfügbaren Daten berechnete EU-Durchschnitt in Höhe von 22,4 Prozent liegt deutlich über der österreichischen Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdungsquote. Trotz allem waren auch 2018 insgesamt rund 1.512.000 Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet; das heißt ihr Einkommen liegt unter 60 Prozent des mittleren Einkommens, sie können sich wesentliche Güter/Lebensbereiche nicht leisten oder sie leben in einem Haushalt mit keiner oder sehr geringer Erwerbstätigkeit.

Das ehrgeizige Ziel der EU 2020 Strategie, die Zahl der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdeten innerhalb von zehn Jahren um 235.000 zu verringern, konnte zwar bisher nicht vollständig erreicht werden, doch Österreich ist auf einem guten Weg: Die Zahl der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten konnte in den letzten zehn Jahren um 187.000 reduziert werden.

Umgesetzte und geplante Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung von Armut
Die Regierung hat bereits zahlreiche Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut umgesetzt: Arbeitnehmer mit geringen Einkommen profitieren seit Mitte 2018 von der Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge. Die Einführung des Familienbonus plus mit Beginn des Jahres erhöht das Einkommen von Familien um bis zu € 1.500 pro Kind und senkt damit die Familien- und Kinderarmut. Im Rahmen der Aktion "Schulstartpaket" werden jährlich vor Schulbeginn passend zur Schulstufe zusammengestellte Pakete mit Schulartikeln an Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Haushalten verteilt. Die Ausbildung bis 18 bekämpft die Arbeitslosigkeits- und Armutsgefährdung von Jugendlichen zusätzlich nachhaltig.

Die Regierung plant auch weitere Maßnahmen in der Sozial- und Steuerpolitik, im Gesundheitswesen und im Bildungsbereich: Die Steuerreform wird eine Absenkung der Krankenversicherungsbeiträge für Menschen mit geringem Einkommen bringen. Im Gesundheitswesen wird ein flächendeckender Ausbau der "Frühen Hilfen" - ein Angebot für Schwangere und Jungfamilien in belastenden Lebenssituationen - angestrebt. Im Bildungsbereich wird das Kinderbetreuungsangebot und das Angebot von ganztägigen Schulformen ausgebaut.

"In der Sozialhilfe Neu gibt es Zuschläge für Menschen mit Behinderung und Alleinerziehende, denn wir wissen, dass diese Gruppen besonders armutsgefährdet sind und Unterstützung brauchen. Mein Ministerium begleitet die Menschen in allen Lebensbereichen und Lebensjahren. Daher ist mir die langfristige, zielsichere Armutsbekämpfung ein wichtiges Anliegen," so Bundesministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein abschließend.

 

 

 

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