Schönborn zur "Casa Austria":
 Israel-Pilgern ein Zuhause bieten

 

erstellt am
26. 04. 19
13:00 MEZ

Wiener Erzbischof segnet Zubau zum Österreichischen Hospiz in Jerusalem - In heiliger Stadt dreier Religionen "Alltag im Sinne eines Miteinanders leben"
Jerusalem/Wien (kap) - Die "Casa Austria", der neue Zubau zum "Österreichischen Pilger-Hospiz zur Heiligen Familie" an der Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt, steht laut Kardinal Christoph Schönborn in Kontinuität zu dem, was seit mehr als 150 Jahren im Hospiz geschieht - nämlich dass Pilger im Heiligen Land dort eine Anlaufstelle, ja ein "Zuhause" haben. Das sei das Anliegen Kaiser Franz Josephs I. bei der Gründung gewesen und bis heute Auftrag, sagte der Wiener Erzbischof in seiner Funktion als Protektor des Hospizes am 25. April in Jerusalem, wo er die "Casa Austria" segnete.

Der Kardinal hob im Interview mit der katholischen Presseagentur "Kathpress" die Bedeutung des Hospizes als Integrationsstätte an der Schnittstelle dreier Religionen im Heiligen Land hervor. Diese geschehe schon allein durch Arbeitsplätze im Haus, die ebenso Muslime aus der Altstadt wie auch christliche Palästinenser einnähmen. Die Rektoren des Hospizes, bis hin zum heutigen Leiter Markus Bugnyar, hätten sich zugleich immer bemüht, ein offenes Haus nicht nur für Pilger, sondern auch eine Begegnungsstätte zwischen den Religionen zu sein. Als "Highlight" und Anziehungspunkt gerade für Israelis mit Österreichbezug bezeichnete Schönborn das im Hospiz geführte Wiener Kaffeehaus.

Zum seit Jahrzehnten schwelenden und immer wieder neu aufflammenden Nahost-Konflikt meinte der Kardinal, er wisse dafür keine Lösung, "niemand hat eine Lösung". Jerusalem nachhaltig zu befrieden und zum Ort von Begegnung und Miteinanders zu machen, gelinge in vieler Hinsicht nicht, bedauerte der Erzbischof. Aber es gelte auch positive Schritte in diese Richtung nicht zu übersehen. Das Hospiz sei einer der Schauplätze dafür, "und darum dürfen wir ihm viel Segen und viele gute Jahre wünschen", so Schönborn.

Mit dem Ausbau für knapp 3,5 Millionen Euro wurden 12 neue Gästezimmer und einige weitere Räumlichkeiten geschaffen. Das Hospiz selber hat 800.000 Euro aufgebracht; 1,35 Millionen Euro steuern die Diözesen der katholischen Kirche in Österreich bei; von den Bundesländern kamen Förderungen von insgesamt 675.000 Euro, dieselbe Summe schoss auch der Bund zu. Der Kardinal dankte für die Unterstützung und bat um weitere Hilfe: Mit der notwendigen Generalsanierung des Altbaus stehe ein weiterer "großer Brocken" bevor.

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt" widmet Ihnen PaN – Partner aller Nationen

 

 

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at