Salzburger Landesausstellung 2020
Salzburg (festspiele) - „Die Landesausstellung ist die Auftaktveranstaltung zu 100 Jahre Salzburger Festspiele.
Wir danken allen, die das möglich machen: Land und Stadt für die Finanzierung, dem Salzburg Museum als
unserem idealen Partner – vor allem aber danken wir Martin Hochleitner als Kurator sowie unserer eigenen Dramaturgin
Margarethe Lasinger für die ebenso fantasievolle wie sorgfältige Konzeptionierung. Wir sind optimistisch,
dass diese Schau sowohl Salzburgerinnen und Salzburgern als auch Gästen aus aller Welt spannende Rückblicke
und Ausblicke bieten wird“, sagt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler am 25. April.
„Das Salzburg Museum freut sich einmal mehr ein ‚großes‘ Salzburger Thema in Form einer Landesausstellung
bearbeiten zu können. Für das gesamte Team im Salzburg Museum ist es nach 2016 (‚200 Jahre Salzburg bei
Österreich‘) und 2018 (‚200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht!‘) wieder eine besondere Herausforderung, der
wir uns organisatorisch und konzeptionell sehr gerne stellen werden. Wir haben bereits sehr produktiv mit dem Team
der Salzburger Festspiele, allen voran Margarethe Lasinger und das Gestalter-Duo Michael Veits und Ferdinand Wögerbauer
zusammen gearbeitet und freuen uns auf die gemeinsame Projektumsetzung 2020“, so Museumsdirektor Martin Hochleitner.
„Die Salzburger Festspiele sind als international herausragendes Festival eine Bereicherung für Stadt und
Land Salzburg und wichtiger Teil der Geschichte und Identität des Landes. Durch die Landesausstellung zum
100. Geburtstag ‚unserer Salzburger Festspiele‘ wird der besondere Wert dieser ebenso traditionellen wie innovativen
Festspiele dargelegt und ein Rückblick auf die Geschichte sowie eine Perspektive auf die Zukunft angestellt.
Durch den Erfolg der Landesausstellungen 2016 und 2018/2019 blicken wir mit Zuversicht auf diese Landesausstellung
im Salzburg Museum, die von Stadt und Land Salzburg unterstützt wird. Zusammen haben Stadt und Land Salzburg
finanzielle Mittel in Höhe von € 2,1 Mio. aufgestellt. Mein Dank gilt bereits jetzt Präsidentin Dr. Helga
Rabl-Stadler und Direktor Prof. Dr. Martin Hochleitner und allen am Projekt beteiligten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
sowie den zahlreichen Kooperationspartnern“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
„Es ist sehr erfreulich, dass sich das Salzburg Museum im Rahmen einer Landesausstellung 2020 der Gründung
und Geschichte der Salzburger Festspiele widmet. 100 Jahre Festspielgeschichte zeigen einerseits die künstlerische
und kulturelle Entwicklung der Institution und aller Persönlichkeiten, die sie geprägt haben. Die Rückschau
spiegelt naturgemäß aber auch den historischen, politischen und wirtschaftlichen Kontext der Entwicklung
der Stadt Salzburg in diesem Zeitraum. So waren und sind die Salzburger Festspiele nicht nur ein künstlerischer
und wirtschaftlicher Motor in der Profilierung als internationale Kulturstadt, sie haben auch die Qualität
der städtischen Kulturlandschaft stark mitgeprägt und sind heute Partner wichtiger Kulturinstitutionen
in der Stadt. Wir können daher gespannt sein auf den 100-jährigen Bogen Festspielgeschichte, den die
Landesausstellung 2020 für uns spannen wird. Mein Dank gilt schon jetzt allen, die ihren Beitrag zu diesem
großartigen Projekt leisten“, sagt Bernhard Auinger, Bürgermeister-Stv. Stadt Salzburg und Aufsichtsratsvorsitzender
Salzburg Museum.
Idee und Selbstverständnis der Landesausstellung
Die erste Aufführung von Hugo von Hofmannsthals Jedermann in der Regie von Max Reinhardt am 22. August 1920
auf dem Salzburger Domplatz gilt als die Geburtsstunde der Salzburger Festspiele. Die Landesausstellung „Großes
Welttheater – 100 Jahre Salzburger Festspiele“ widmet sich den weltweit bedeutendsten Festspielen und bietet dabei
Einblicke in die Geschichte, die Entwicklung zur Gegenwart, eröffnet aber auch Ausblicke in die Zukunft der
Salzburger Festspiele.
So wird die Landesausstellung im Salzburg Museum in der Neuen Residenz zum Ort der Begegnung mit den Salzburger
Festspielen: Erzählungen, Inszenierungen und Veranstaltungen bieten den BesucherInnen Raum für Erfahrungen,
Teilhabe und für das persönliche Erinnern. Die Ausstellung ist als „Bühnenstück“ im Museum
angelegt und folgt der Überzeugung Max Reinhardts, dass sich ein Theaterstück letztlich erst im intensiven
Austausch mit seinem Publikum erfüllen kann. In diesem Sinne stellen Angebote der Partizipation, der Interaktion
und des Rollentauschs einen wesentlichen Aspekt der Ausstellung dar. Konzipiert wird die Landesausstellung außerdem
in einem umfassenden Dialog mit Institutionen und Künstlerinnen und Künstlern. Gemeinsam gilt es, aus
unterschiedlichen Perspektiven Blicke auf die Festspiele zu richten, hieraus institutionelle und künstlerische
Beiträge zu erarbeiten und eine vielstimmige Erzählung zu entwickeln. Das Salzburg Museum versteht sich
als Ort der Zusammenführung dieser Geschichten. Teil der Ausstellung wird aber auch eine tatsächliche
Bühne sein, die bespielt wird.
Die Landesausstellung gliedert sich in vier große Kapitel. Jedes Kapitel ist einem eigenen Bereich in der
Neuen Residenz zugeordnet:
1. Kapitel – „Großes Kino“ – eine filmische Annäherung
Säulenhalle
Die Gäste der Landesausstellung werden in der Säulenhalle filmisch willkommen geheißen und in die
Geschichte der Salzburger Festspiele eingeführt. Eine vom ORF produzierte Dokumentation dient der ersten Orientierung
über die Gründung, die Chronologie und den historischen Kontext der Salzburger Festspiele.
2. Kapitel – „Das Archiv“ – 100 Jahre Salzburger Festspiele
Max-Gandolph-Bibliothek
Das zweite Ausstellungskapitel in der prunkvollen Max-Gandolph-Bibliothek der Neuen Residenz verweist auf das Archiv
der Salzburger Festspiele und damit auf die Sicherung, Dokumentation und Erforschung der eigenen Institutionsgeschichte.
In einer begehbaren Enzyklopädie werden Dokumente und Materialien, Zahlen und Fakten, Klänge und Bilder,
Worte und Geschichte(n) sowie Menschen und Entwicklungen der Festspiele versammelt. Dieses Kapitel ist das Herz
der Landesausstellung und erzählt 100 Jahre Festspielgeschichte von 1920 bis 2020.
Die Max-Gandolph-Bibliothek – von Erzbischof Max Gandolph im Westflügel des Residenz-Neugebäudes als
Hofbibliothek gegründet – ist dafür der prädestinierte Ort und wird in einen Erinnerungsort der
Salzburger Festspiele verwandelt.
Das klassische Archiv mit seinen Fotos, Rezensionen, Publikationen, Skizzen und Dokumenten wird zudem durch dreidimensionale
Objekte aus dem Kostümfundus, den Werkstätten sowie dem Möbel- und Requisitenfundus erweitert und
mit Klangbeispielen sowie Film- und Tondokumenten bereichert. 100 Objekte stehen stellvertretend für 100 Jahre
Festspielgeschichte.
3. Kapitel – Begegnung im „Dialog“
Rundgang im 1. Obergeschoss
Das dritte Kapitel umfasst einen Rundgang, der im Dialog mit Institutionen wie dem Jüdischen Museum Wien,
dem Theatermuseum Wien, dem Literaturarchiv Salzburg und den Wiener Philharmonikern sowie mit international renommierten
Künstlerinnen und Künstlern entsteht. Diese sind eingeladen, aus ihrer Perspektive auf die Festspiele
zu reagieren und mit ihrer jeweiligen Expertise und Kompetenz bzw. ihren künstlerischen Interventionen Teil
einer gemeinsamen Erzählung zu werden. Jeder Raum erscheint als spezielle Installation und spezifische Annäherung
an den – die Festspiele beschreibenden – Begriff des „Gesamtkunstwerks“. Durch diesen Austausch sollen Aspekte
der Geschichte und des Phänomens Salzburger Festspiele für Besucherinnen und Besucher auf verschiedenen
Sinnesebenen erfahrbar werden.
4. Kapitel – On Stage: Das Museum als Bühne
Kunsthalle
Das vierte Kapitel der Landesausstellung verwandelt die Kunsthalle des Salzburg Museum in eine Bühne. Sie
dient während der gesamten Laufzeit der Ausstellung von 25. April bis 31. Oktober 2020 und besonders im Festspielsommer
2020 als Aufführungsort und bietet in der Gesamtkonzeption der Kunsthalle gleichzeitig eine Bühne für
Festspielgeschichte(n). Hier kommen Künstlerinnen und Künstler, Menschen vor und hinter der Bühne
sowie das Publikum zu Wort. Geplant sind zudem kuratierte Filmprogramme, Gesprächsrunden, Modeschauen und
zahlreiche andere Aufführungsserien. Vor allem aber wird das Museum zu einer Bühne für ein umfangreiches
Kinder- und Jugendprogramm.
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