Moosbrugger: EU-Zukunft - Starke
 Maßnahmen für starke Regionen

 

erstellt am
25. 04. 19
13:00 MEZ

Infrastruktur ausbauen, Lebensmittelproduktion stärken, Tourismus als Partner
Brüssel/Wien (lkö) - "Starke Regionen sind das Herz Europas und Impulsgeber für Wirtschaft und Gesellschaft. Doch können sie dieser Aufgabe nur dann gerecht werden, wenn die Menschen am Land vergleichbare Lebens- und Arbeitsbedingungen wie in der Stadt vorfinden. Das zu unterstützen und zu fördern, ist eine der wichtigsten Aufgaben einer EU-Politik für den ländlichen Raum. Dabei gilt es auch, die Lebensmittelproduktion zu stärken, wozu unter anderem eine klare Herkunftskennzeichnung oder die einheitliche Zulassung von Pflanzenschutzmitteln gehören. Ein weiterer Teil einer europäischen Politik für die Regionen muss die enge Partnerschaft mit dem Tourismus sein, die Gästen, Wirtschaft und Landwirtschaft gleichermaßen dient. Dass starke Maßnahmen für starke Regionen jedoch nicht mit gekürztem Budget möglich sind, muss nicht extra erklärt werden", forderte Landwirtschaftskammer (LK) Österreich-Präsident Josef Moosbrugger im Rahmen der Klartext kompakt-Veranstaltung "Zukunft EU: Für ein sicheres und stabiles Europa" verlässliche finanzielle Rahmenbedingungen im künftigen EU-Agrarbudget am 25. April. Er ergänzte: "Eine EU-Agrarpolitik mit Zukunftspotenzial muss für Qualität, Nachhaltigkeit sowie Vielfalt stehen und dafür ist ein starkes Programm Ländliche Entwicklung notwendig."

Vergleichbare Bedingungen
"Wird die ländliche Region von der Stadt abgekoppelt, ziehen als erste junge Menschen und hier vor allem junge Frauen weg. Die Attraktivität einer Region steht und fällt mit einer vergleichbaren Infrastruktur, wie Kindergarten, Schule, Arzt, Verkehrswege und - ganz besonders wichtig - schnelles Internet. Denn daran hängen flexible Aus- und Weiterbildung, kreatives Wirtschaften, moderne Landwirtschaft und nachhaltiger Tourismus gleichermaßen", stellte Moosbrugger fest. Und weiter: "Hier muss eine künftige EU-Politik für die ländlichen Räume klare Zeichen mit schnellen umfassenden Initiativen setzen. Da darf keine Zeit mehr verloren werden."

"Viele österreichische Regionen leben mit und von den Urlaubsgästen. Gemeinsam gelingt es Tourismus und Landwirtschaft, jenes Umfeld zu schaffen, das unsere Gäste so schätzen: Das gilt für Landschaft und Lebensmittel aus Bauernhand gleichermaßen", so Moosbrugger und ergänzte: "Österreich hat es schon in den letzten Jahren verstanden, aus dem EU-Programm 'Ländliche Entwicklung' das Beste herauszuholen. Das zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sich die ländlichen Gebiete in Österreich sogar besser als die urbanen Räume entwickelt haben. Im EU-Schnitt ist das genau umgekehrt. Hier die Maßnahmen, die zu dieser positiven Entwicklung geführt haben, zu gefährden, indem genau in diesem Bereich extreme Budgetkürzungen vorgenommen werden sollen, ist widersinnig."

Einheitliche Standards
"Wer im EU-Binnenmarkt Lebensmittel produziert, sollte dies in der gesamten EU nach denselben Standards machen. Dazu gehört eine EU-weit einheitliche Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, strikt auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Wir brauchen hier sinnvolle Regeln und dürfen im Verbieten von Wirkstoffen nicht schneller sein, als die Forschung und Entwicklung Alternativen bereitstellen kann. Die EU darf auch im Bereich neue Züchtungsmethoden nicht ins Hintertreffen geraten. Gerade der Klimawandel verlangt hier von der Wissenschaft rasch geeignete Antworten für die Praxis. Das stärkt die Produktion von Lebensmitteln", stellte Moosbrugger weiter fest.

"Von den heimischen Bäuerinnen und Bauern höchste Standards zu verlangen, gleichzeitig diese Vorgaben aber bei der Einfuhr aus Drittländern nachrangig zu behandeln, bedeutet Wettbewerbsverzerrung auf Kosten unserer Landwirtschaft. Hier kann mit einer klaren Herkunftskennzeichnung entgegengewirkt werden, damit sich der Konsument bewusst für österreichische Nahrungsmittel entscheiden kann", forderte Moosbrugger weiter.

"Eine starke Lebensmittelproduktion bedeutet für die EU mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Die Bürgerinnen und Bürger haben es am 26. Mai 2019 in der Hand, selbst zu entscheiden, ob ihnen dieser Weg gefällt. Daher appelliere ich an alle Bewohner des ländlichen Raumes, bei der EU-Wahl von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen und so die ländlichen Regionen zu stärken."

 

 

 

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