ÖWF und Empa kooperieren bei Entwicklung
 des neuen Raumanzug-Prototypen

 

erstellt am
25. 04. 19
13:00 MEZ

Memorandum of Understanding wurde am 18. April unterzeichnet
St. Gallen/Wien (öwf) - Am 18. April unterzeichneten Vertreter des Österreichischen Weltraum Forums (ÖWF) und des Eidgenössischen Forschungsinstituts für Materialwissenschaften und Technologie (Empa) in St. Gallen, Schweiz eine Kooperationsvereinbarung, um bei der Entwicklung des neuen ÖWF-Raumanzug-Prototypen "Serenity" noch enger zusammenzuarbeiten. Im Mittelpunkt der Kooperation steht die Optimierung des Tragekomforts und des Wärmeregulierungssystems von "Serenity" basierend auf Körpermodellen, welche an der Empa entwickelt wurden.

"Mit dieser Kooperationsvereinbarung starten das ÖWF und die Empa ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das wesentlich zur Optimierung von Anzügen für Analog-AstronautInnen beitragen wird", erklärt Dr. Gernot Grömer, Administrative Director des ÖWF und ergänzt, "Wir werden die Effizienz des Wärmeregulierungssystems unseres Prototypen unter state-of-the-art Laborbedingungen testen können. Die Empa hat eine herausragende Expertise, wenn es um die Evaluation derartiger Systeme geht."

"Zusammen mit dem ÖWF als österreichischem Partner aus der astronautischen Raumfahrt wird ein europaweit einzigartiges Know-How für die Optimierung und Weiterentwicklung von Raumanzügen entstehen, das auch für zukünftige Marsmissionen eine wichtige Rolle spielen wird. Material- und Technologieentwicklung in der Raumfahrt nehmen eine Vorreiterrolle für Entwicklungen auch im textilen Bereich ein", meint Dr. Simon Annaheim, wissenschaftlicher Gruppenleiter am Labor für biomimetische Membrane und Textilien am EMPA, Standort St. Gallen.

Die geplante Testreihe bei der Empa basiert auf Messdaten aus 750 Stunden simulierter Außenbordeinsätze mit dem Marsanzug-Vorgängermodell "Aouda.X", durchgeführt bei insgesamt 12 ÖWF-Mars-Missions-Simulationen. Weitere Daten lieferten vorbereitende Studien an der TU München sowie computergestützte Simulationen an der Universität Lulea, Schweden. Die Software-Algorithmen zur Steuerung des Wärmeregulierungssystems (TCS, Thermal Control System) des neuen ÖWF-Raumanzug-Prototypen "Serenity" wurden vom Institut für Luft- und Raumfahrt der TU München entwickelt. In Lulea wurde das TCS zunächst simuliert und anschließend im Labor gemessen. Erst nach dieser ersten Bestätigung der richtigen Funktionsweise des Wärmeregulierungssystems folgen Untersuchungen bei der Empa in St. Gallen.

Bei der nächsten Mars-Missions-Simulation 2020 in Israel werden die Analog-AstronautInnen voraussichtlich bereits mit "Serenity" und dem neuen Wärmeregulierungssystem arbeiten.


Über das Österreichische Weltraum Forum
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) gehört im Bereich der Analog-Forschung weltweit zu den führenden Organisationen, die eine astronautische Raumfahrt vorbereiten. RaumfahrtspezialistInnen sowie ExpertInnen verschiedenster Disziplinen bilden innerhalb des ÖWFs die Basis für diese Arbeit. Gemeinsam mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen, Industrie und Unternehmen unterschiedlicher Branchen wird hier Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Dabei nutzt das ÖWF seine ausgezeichneten Kontakte zu MeinungsbildnerInnen, Politik und Medien, um österreichische Spitzenforschung und Technologie international voranzutreiben und bekanntzumachen. Das Österreichische Weltraum Forum ist zudem einer der wichtigsten Bildungsträger in Österreich, wenn es um Raumfahrt geht und darum, junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern sowie ihnen einen Zugang zu dieser Branche zu ermöglichen. Neben der Betreuung von universitären Arbeiten bietet das ÖWF auch immer wieder Studierenden und SchülerInnen die Möglichkeit, im Rahmen von Praktika ihr Wissen zu erweitern.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.oewf.org

 

 

 

 

 

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