Linz (lk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus in Linz präsentierte Landeshauptmann Mag. Thomas
Stelzer am 24. April gemeinsam mit Mag.a Cornelia Lehner, Festivalleitung SCHÄXPIR, Sara Ostertag, Künstlerische
Leitung SCHÄXPIR, und Julia Ransmayr, Künstlerische Leitung SCHÄXPIR, Details zum oberösterreichischen
Theaterfestival für junges Publikum.
"Heuer holt SCHÄXPIR zum 10. Mal die internationale und nationale Theateravantgarde nach Linz. Das
ist wahrlich ein Grund zu feiern. Ich bin stolz auf dieses herausragende Projekt der oberösterreichischen
Kulturlandschaft" so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
Von 24. bis 30. Juni 2019 ist es soweit: SCHÄXPIR, eines der fünf größten Theaterfestivals
für junges Publikum in Europa, bringt wieder die internationale Theater-Avantgarde nach Oberösterreich.
An die 20 internationale und 16 nationale Theatergruppen werden an den verschiedensten Spielstätten zeigen,
was Theater im digitalen Zeitalter alles sein kann. Aktuelle Themen aus den Bereichen Gesellschaft, Technik, Politik
und Wissenschaft werden mittels Theater für junge Menschen aufbereitet und somit zur Diskussion gestellt.
SCHÄXPIR will Menschen altersübergreifend eine Möglichkeit bieten, über eigene Lebenswelten
zu reflektieren, Theater als Projektionsraum für persönliche Weiterentwicklung zu nützen und gleichzeitig
über die eigenen Lebensräume hinauszuwachsen.
Gewissermaßen gleicht ein Festival einer Kunstexplosion. Biennal bereichern für einen kurzen Zeitraum
rund 270 Künstler/innen die Landeshauptstadt, schaffen ad hoc facettenreiche Gesprächs- und Erfahrungsräume
und etablieren ein genreübergreifendes Firmament für die zeitgenössische Theaterlandschaft.
Programmdetails und Kartenverkauf ab 24.4.2019 unter
Multiversum. Alles ist echt.
Das Motto anlässlich der heurigen 10. Ausgabe lautet MULTIVERSUM. Alles ist echt. SCHÄXPIR bezieht
sich auf den gesellschaftlichen Wandel, dass es nicht mehr nur eine gegenwärtige Wirklichkeit gibt, sondern
eine Vielzahl gleichzeitiger Realitäten, die omnipräsent auf uns einwirken.
"Wir laden das Publikum ein, multiverselle Eindrücke sinnlich zu erfassen und zu reflektieren.",
so die künstlerische Leitung. Bei der Kuration der Theaterproduktionen legt sie hohen Wert darauf, das junge
Publikum mit gesellschaftlichen Realitäten, Zuständen der Gegenwart und Szenarien der Zukunft zu konfrontieren
und zur Reflexion beizutragen. SCHÄXPIR schaut über den Brillenrand der täglichen Wahrnehmung und
lädt auf ein Spiel ein - ein Spiel mit den Dimensionen Zeit und Raum und vielen parallelen Wirklichkeiten.
Hier und jetzt, dort und jetzt. Alles ist echt.
Junges Publikum
Das Publikum, das sind bei SCHÄXPIR 2019 alle Menschen ab einem Jahr. Altersübergreifende Lebens-
und Resonanzräume stehen dabei im Vordergrund - nicht die Kategorisierung nach Altersgruppen. Immerhin lassen
sich in fast allen Stücken Relationen mit den jeweils eigenen Lebenswelten finden. "Wir wünschen
uns ein neugieriges, kritisches und in der Wachheit der Gedanken junges Publikum, egal wie alt. Für uns beginnt
Kunsterleben immer dann, wenn es eine besondere Auseinandersetzung mit der Welt gibt, egal ob mit 2, 10, 30 oder
87 Jahren.", so die künstlerische Leitung. Dementsprechend möge das SCHÄXPIR Publikum weiterhin
generationsübergreifend und heterogen bleiben.
Sich Fragen über die Zukunft zu stellen, ist eine wesentliche Aufgabe der Theaterarbeit. Junges Publikum verkörpert
genau diese Zukunft - eine Zukunft, die auf den Errungenschaften technologischen Fortschritts und den dadurch verursachten
gesellschaftlichen Veränderungen basieren wird. SCHÄXPIR 2019 bietet Möglichkeiten, über dieses
facettenreiche Phänomen gemeinsam zu reflektieren, sich damit kritisch auseinander zu setzen und eigene Zukunftsvisionen
zu entwickeln.
Dementsprechend zielt SCHÄXPIR auf Partizipation des Publikums, kulturelle Teilhabe und einen dafür nötigen
niederschwelligen Zugang ab. Ein theaterpädagogisches Team erarbeitet Konzepte für die Vor- und Nachbereitung
und somit für eine inhaltliche Annäherung des jungen Publikums in ganz Oberösterreich.
Schwerpunkte 2019
Im Sinne des Mottos 2019 MULTIVERSUM. Alles ist echt. widmet
sich SCHÄXPIR der Frage, was Theater im digitalen Zeitalter alles sein kann. In Zeiten fast unbegrenzter digitaler
Möglichkeiten gilt es, den klassischen Theaterraum noch weiter aufzubrechen, neue Erzählweisen zu entwickeln
und innovative Formate entstehen zu lassen.
SCHÄXPIR bespielt dementsprechend nicht nur klassische Theaterräumlichkeiten, sondern erweitert in Richtung
neuer Aufführungsformen, wie etwa im Moviemento Kino, der Kultur Tankstelle, dem Ars Electronica Center, der
Landesbibliothek, in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen, wie etwa Schulen aber auch in der Anton Bruckner
Privatuniversität.
Der künstlerische Fokus liegt auf Produktionen, die aktuelle gesellschaftliche Themen wie Digitalität,
mediale Virtualität, Demokratie, Gender Rollenbilder, soziale Verantwortung, individuelle Potentialentwicklung
etc. adressieren.
Ein weiterer Fokus in der Kuration liegt auf der Vertiefung der Kollaboration mit flämischen und niederländischen
Theatermacher/innen. Seit jeher ist das flämische und niederländische Theater ein zukunftsweisendes Modell
und Inspiration für die internationale Theaterszene für junges Publikum. So sind Produktionen aus Flandern
und den Niederlanden seit Beginn wesentlicher Bestandteil der SCHÄXPIR Kuration. Das heurige Jubiläum
wird diese intensiven künstlerischen Kollaborationen mit einigen Highlights zum Ausdruck bringen.
Anlässlich des Jubiläums gibt es im Rahmen eines International Producers' Weekends einen großen
Austausch unter nationalen und internationalen FachexpertInnen.
Genregrenzen verschwimmen heuer auch im von Moritz Pisk kuratierten interdisziplinären Abendprogramm KLUB
CLUB, wo in die vielen Facetten von Musik als performatives Mittel getaucht wird (siehe unten zu KLUB CLUB).
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