… am Projekt IM2PACT zur Blut-Hirn-Schranke bei Neurologischen Erkrankungen – Ziel: Blut-Hirn-Schranke
weiter erforschen und bessere Behandlungen bei neurologischen Erkrankungen entwickeln
Wien (ait) - 27 internationale PartnerInnen aus Wissenschaft und Industrie, darunter das AIT Austrian Institute
of Technology, haben sich im Projekt IM2PACT das Ziel gesetzt die Blut-Hirn Schranke weiter zu erforschen und bessere
Behandlungen für Neurodegenerative- und Stoffwechselerkrankungen zu entwickeln. Ermöglicht wird das Ganze
durch eine Finanzierung von 18 Mio. EUR, bestehend aus direkten Finanzierungsmitteln der Innovative Medicines Initiative
(IMI) und Sachmitteln der Industriepartner. Das Projekt hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird zusammen
von der Universität Oxford koordiniert und der Central Nervous Barrier Group von Sanofi geleitet.
Die Blut-Hirn Schranke reguliert die Versorgung unseres Gehirns mit Nährstoffen wie Glukose, schützt
es aber auch vor Krankheitserregern und Toxinen. Diese wichtige Schutzfunktion wird zu einem Problem bei der Behandlung
von neurologischen Erkrankungen, besonders wenn diese durch therapeutische Antikörper erfolgt, da die Wirkstoffe
nicht an ihrem Wirkort gelangen können. IM2PACT will hier eine Lösung finden.
Das Nuffield Department of Clinical Neurosciences (NDCN) der Universität Oxford koordiniert das Projekt. Zameel
Cader, IM2PACT Koordinator und Leiter des Teams aus Oxford, sagt „Mit dieser Finanzierung können wir ausgefeiltere
Modelle entwickeln, welche die menschliche Blut-Hirn Schranke weitaus genauer wiedergeben, so dass wir untersuchen
können, wie sich eine Krankheit auf die Funktion der Blut-Hirn Schranke auf molekularer Ebene auswirkt“.
Dominique Lesuisse, Leiterin der Central Nervous Barrier Group bei Sanofi und IM2PACT Projektleiterin, fügte
hinzu: „An unseren bestehenden Modellen sehen wir nicht effektiv genug, wie welche Wirkstoffe, speziell Biotherapeutika,
es schaffen, die Blut-Hirn Schranke zu überwinden. IM2PACT wird den Stand der Technik weiterentwickeln und
uns helfen optimale Wege zu finden, um Wirkstoffe ins Gehirn zu bekommen.“
Winfried Neuhaus, Principal Scientist am AIT erklärt das Vorgehen: „Unser Ansatz ist, dass die Blut-Hirn Schranke
in vielen neurodegenerativen Erkrankungen verändert vorliegt und wir das Wissen über diese Veränderungen
für die Entwicklung innovativer und effektiver Transportmechanismen in das Hirngewebe einsetzen wollen. Dazu
werden wir unter anderem neuartige, menschliche Blut-Hirn Schrankenzellmodelle einsetzen, um die Krankheitsbedingungen
genauer nachzuahmen und eine bessere Vorhersagekraft für zukünftige klinische Anwendungen zu erzielen.“
IMI ist die größte Public-Private-Partnership in Europa und wird gemeinsam finanziert durch das Forschungs-
und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union und die Europäische Pharmaindustrie, vertreten
durch die European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA).
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