Studie über die Zusammensetzung des Abfalls/ Ergebnisse sollen Vermeidung und Recycling
auf die Sprünge helfen
Salzburg (lk)- Eine ganz normale Mülltonne. Und doch unterscheidet sich ihr Inhalt nach Region, oftmals
sogar nach Ortsteil. Um beim Vermeiden von Abfall und dem Recycling noch besser und effizienter zu werden, erhebt
das Land Salzburg gerade in einer Studie die Zusammensetzung des Restmülls. „Damit erhalten wir einen landesweiten
Ist-Zustand, um dann konkrete Maßnahmen setzen zu können“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich
Schellhorn.
Jeder von uns produziert ihn: Müll. Fünf Mitarbeiter untersuchen und analysieren derzeit Stichproben
des gemischten Hausmülls der Salzburgerinnen und Salzburger. „Sie sortieren die Proben aus und teilen diese
in die verschiedenen Sorten auf. Das alles wird dann genau festgehalten. Die Stichproben kommen aus allen Regionen
des Landes. 6,4 Tonnen werden so in mühevoller Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes auseinandergenommen“, so
Wilfried Mayr, Abfallexperte des Landes.
Zwei Millionen Tonnen Müll pro Jahr
„In Salzburg produzieren wir insgesamt pro Jahr zwei Millionen Tonnen Müll, davon sind 93.000 Tonnen Restmüll.
Die Erkenntnisse, wie sich dieser genau zusammensetzt, sollen uns helfen, künftig beispielsweise noch besser
zu trennen oder andere zielgerichtete Maßnahmen zu setzen. Die Ergebnisse zeigen uns, in welchen Regionen
noch Verbesserungen notwendig sind. Die Unterschiede zu erfassen, halte ich für ganz wichtig. So können
gezielt Maßnahmen ergriffen und die Bevölkerung bestmöglich unterstützt werden“, erklärt
Umweltreferent Heinrich Schellhorn.
450 Einzelproben aus allen Bereichen
Um umfassende Daten zu erhalten, wurden nach dem Zufallsprinzip 450 anonymisierte Einzelproben gezogen. Sie stammen
aus allen Bezirken und decken alle Bereiche, beispielsweise Wohnsiedlungen, Einfamilienhäuser, Tourismusregionen
genauso wie kleine und große Gemeinden, ab. „Sortiert wurden die Proben dann für den Norden des Landes
beim Abfallservice der Stadt Salzburg, für den Süden bei der Firma Zemka in Zell am See“, weiß
Wilfried Mayr.
Viel vermeidbarer Müll und Lebensmittel in der Tonne
Dabei ist für Schellhorn eines klar: „Am besten ist es natürlich, so viel Abfall wie möglich zu
vermeiden. Und wenn das nicht geht, dann zumindest so viel wie möglich zu recyclen. Dafür ist eine möglichst
saubere Trennung unbedingt notwendig.“ Eine Entwicklung ist für ihn besonders bedenklich: Die Lebensmittel
in den Mülltonnen werden mehr und auch Problemstoffe wie Batterien werden oft nicht ordnungsgemäß
entsorgt. „Das Ergebnis der Studie wird im September erwartet. Dann werden wir wissen, wo und wie wir genau ansetzen
müssen“, so Schellhorn.
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