Wien (rk) - Eric Pleskow blickt auf ein ausgesprochen bewegtes Leben zurück. Von den Nazis wegen seines
jüdischen Glaubens verfolgt, musste er als 15-Jähriger seine Heimatstadt Wien verlassen. Über Frankreich
gelang ihm die Flucht in die USA, um nur wenige Jahre später im Nachkriegs-Deutschland die "Bavaria"-Filmstudios
aufzubauen, wo seine große Karriere im internationalen Filmgeschäft begann.
Am 24. April feiert Pleskow seinen 95. Geburtstag. Das nahm Wiens Bürgermeister Michael Ludwig nun zum Anlass,
um Pleskow den Goldenen Rathausmann zu verleihen: "Eric Pleskow ist Legende im Filmgeschäft. Ein unendlich
verdienstvoller Mann, der trotz traumatisierender Erfahrungen niemals den Mut verloren hat, Großes zu schaffen.
Es macht mich stolz, dass ich diesem Weltbürger und Ehrenbürger Wiens den Goldenen Rathausmann verleihen
darf." Pleskow konnte die Statuette nicht persönlich in Wien entgegennehmen. Die ehemalige Stadträtin
und Vizebürgermeisterin Renate Brauner übergab sie Pleskow in Vertretung Ludwigs im Zuge einer privaten
Reise.
Über Eric Pleskow
Eric Pleskow wurde am 24. April 1924 in Wien geboren. Nach dem "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland
im Jahr 1939 floh er in die USA, ehe er im Dienste des US-amerikanischen Militärs nach Europa zurückkehrte
und seine ersten Schritte im Filmgeschäft machte. Zurück in den USA produzierte er als Präsident
der Filmgesellschaft "United Artists" einige Klassiker der Filmgeschichte, von denen drei mit dem "Oscar"
ausgezeichnet wurden: "Einer flog über das Kuckucksnest", "Rocky" und "Der Stadtneurotiker".
Auch als Pleskow im Jahr 1978 seine eigene Produktionsfirma "Orion Pictures" gründete, verbuchte
er zahlreiche Erfolge, zu denen auch das vielfach prämierte Mozart-Drama "Amadeus" gehört.
Pleskow ist seit 1998 Präsident des Wiener Filmfestivals "Viennale" und seit dem Jahr 2007 Ehrenbürger
der Stadt Wien.
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