Oberösterreichische Kooperation mit deutschen Verkehrsbetrieben soll für Einsparung
von Kosten und Verwaltungsaufwand sorgen
Linz (lk) - „Mit der Durchbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof und der Errichtung einer
Stadtbahn von Linz nach Gallneukirchen/Pregarten besteht im oö. Zentralraum ein absehbarer Bedarf an zu beschaffenden
Nahverkehrstriebwagen“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner. Darüber hinaus
herrscht in Oberösterreich auf den Lokalbahnen Lambach – Vorchdorf-Eggenberg und Linzer Lokalbahn (LILO) aktuell
großer Bedarf, den Fuhrpark zu erneuern bzw. zu ergänzen. Der Beschaffungsvorgang verursacht einen erheblichen
zeitlichen und finanziellen Aufwand. Um Kosten und Verwaltungsaufwand effizienter zu gestalten strebt das Infrastrukturressort
nach einer Effizienzmaßnahme.
In der Bundesrepublik Deutschland haben sich aktuell fünf Verkehrsbetriebe zu einer Kooperation zusammengeschlossen,
um die Stadtbahnen in den Großräumen Karlsruhe, Saarbrücken, Chemnitz bzw. im Raum Bad Urach gemeinsam
und kostengünstig zu beschaffen. Über die Schiene OÖ will man die Möglichkeit nutzen, sich
dem Kollektiv anzuschließen.
Gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben aus Deutschland besteht dann die Möglichkeit, den Beschaffungs- und Zulassungsprozess
zu organisieren und durchzuführen. Diese Vorgangsweise verspricht Vorteile. Neben der Vernetzung mit anderen
großen Verkehrsbetrieben, dem Austausch von Knowhow und Erfahrungen, können auch erhebliche Kosteneinsparungen
erzielt werden. In einem gemeinsam zu erstellenden Lastenheft werden die Ansprüche an die Fahrzeuge definiert.
Die Mitwirkung und der Zugang zum Lastenheft haben für das Land Oberösterreich den Vorteil, selbst bei
eigenen Fahrzeugbeschaffungen rascher handlungsfähig zu sein und sich hohe Kosten für die Erstellung
eines eigenen Lastenhefts zu sparen. Bei gemeinsamen Bestellvorgängen ist mit einer Kostensenkung im Ausmaß
von voraussichtlich 15% bis 17% zu rechnen. „Da die Anschaffungen für jedes einzelne Schienenfahrzeug in der
Regel mehrere Mio. Euro beträgt, stellt diese Maßnahme eine tolle Effizienzmaßnahme dar“, so LR
Steinkellner.
Im Zuge der Regierungssitzung vom 5. Mai wurde dieses Vorgehen befürwortet. Die Kosten für die Teilnahme
an der Lastenheftentwicklung betragen rund 35.000 Euro.
|