Connected Mobility Hackathon liefert teilnehmenden Firmen kreative Ideen zur Digitalisierung
Mattighofen/Linz (biz-up) - Das Motorrad mit der eigenen Stimme starten, den besten Stellplatz für
das Feuerwehrauto am Einsatzort mittels Assistenzsystem finden oder an der Tankstelle bezahlen, ohne aussteigen
zu müssen. Das waren einige der Themen am 2. Connected Mobility Hackathon in der KTM Motohall in Mattighofen
vom 24.-26.4.2019.
„Ready to race!“ – so oder so ähnlich könnten Sie in Zukunft Ihr Motorrad starten – ohne Schlüssel,
nur mit der eigenen Stimme. Mittels Voice-Identification, also Identifizierung über die eigene Stimme, könnten
Sie auch zusätzliche Services wie mobiles Bezahlen nutzen. Was nach Science-Fiction klingt, haben 150 Teilnehmer
drei Tage lang beim 2. Connected Mobility Hackathon in der KTM Motohall in Mattighofen schon ausprobiert. Experten
von KTM arbeiteten mit dem Start-up MyVoiceAI aus London an dieser Aufgabenstellung.
Bauanleitungen und Trainingsprogramme mit 3D-Brille
Weitere Teams aus KTM-Mitarbeitern und Vertretern des Münchner Start-ups VISCOPIC arbeiteten an 3D-Anleitungen,
die Händlern mittels Augmented Reality zeigen, wie sie Motorräder fertig zusammenbauen sowie an virtuellen
Trainingsprogrammen für Mechaniker. Mag. Viktor Sigl, MBA (CFO KTM AG) resümiert: „Der Hackathon hat
unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Vor allem war es bemerkenswert zu sehen, wie unter einer Wettbewerbssituation
mit einem lösungs- und kundenorientierten Ansatz praxisnahe Ergebnisse erzielt wurden. Insbesondere diese
Wettbewerbssituation kommt uns als Rennsportmarke besonders entgegen.“
Mobiles Bezahlen
Motorradfahrer kennen die Situation: Mit Helm und Handschuhen fahren sie zur Tankstelle. Zum Bezahlen müssen
sie dann zur Kassa gehen, vorher die Handschuhe ausziehen und den Helm abnehmen sowie die Geldtasche unter der
Biker-Kluft mühsam hervorkramen. Ein mobiles, kontaktloses Bezahlsystem würde das Tanken deutlich erleichtern.
Entwicklerteams des Wiener Start-ups Bluecode arbeiteten gemeinsam mit Experten der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich
an einem solchen Bezahlsystem. „Der Hackathon hat gezeigt, dass man kompetente Lösungen auch in kurzer Zeit
und in einem überraschend hohen Detaillierungsgrad erarbeiten kann. Wir hoffen, dass sich dadurch nicht nur
konkrete Lösungen für unsere Kunden ergeben, sondern dass wir diesen positiven Spirit der Zusammenarbeit
auch ins Unternehmen tragen können“, sagt Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner (Generaldirektor-Stellvertreterin
der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich).
"Die Kooperation mit Start-ups ermöglicht neue Ideen und Denkansätze, die bei den erarbeiteten Lösungen
während des Business-Hackathons sichtbar wurden. Die Eindrücke und Erfahrungen dieser drei Tage werden
uns künftig dabei helfen, dass wir auch in der Konzeptphase den Kunden immer in den Mittelpunkt stellen",
ergänzt Mag. Stefan Sandberger (Vorstand Raiffeisenlandesbank Oberösterreich).
Assistenzsysteme für Feuerwehr
Feuerwehreinsätze sind immer eine Herausforderung und ein Risiko für die Feuerwehrleute. Ganz wichtig
ist beispielsweise, dass das Drehleiterauto seine Stützen auf geeignetem, festem Untergrund ausfahren kann.
Assistenzsysteme mit Sensoren und Kameras können solche Stellplätze identifizieren. Das Berliner Start-up
GESTALT Robotics arbeitete mit Feuerwehrausstatter Rosenbauer an einem solchen System, das mit zehn statt Tausenden
Kamerabildern auskommt.
Produktionsstandards beim Feuerwehrausstatter
Auch Service, Wartung und Reparatur der Feuerwehrautos war ein Hackathon-Thema bei Rosenbauer. Mit craftworks aus
Wien arbeiteten die Experten von Rosenbauer an der Analyse von Datensätzen, um die Wartung und Reparatur der
Fahrzeuge effizienter zu gestalten, indem die Software rechtzeitig darüber informiert, ob noch alle Bauteile
einwandfrei arbeiten. Außerdem will der Leondinger Feuerwehrausstatter seine Produktion optimieren, indem
er für einige Fahrzeugmodelle Standards definiert. Welche Fahrzeugtypen sich dafür am besten eignen,
daran arbeitete ein Team mit dem Salzburger Start-up Cognify.
„Die Ergebnisse des Connected Mobility Hackathons sind beeindruckend. Die teilnehmenden Teams haben vorgeführt,
wie wichtig es für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist, immer wieder eingefahrene Denkmuster
zu durchbrechen. In den nächsten Monaten werden wir die vorgeschlagenen Lösungen einem umfassenden Praxistest
unterziehen und sie auf ihr kommerzielles Potenzial abklopfen“, zieht Dieter Siegel, Vorstandsvorsitzender von
Rosenbauer, Bilanz nach dem Hackathon.
Bester Pitch
Nach den drei Tagen pitchten alle Teams ihre Resultate vor einer hochkarätigen Jury. Unter anderem stellten
KommR Dr. Dieter Siegel (CEO Rosenbauer International AG), Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner (GD-Stv.in Raiffeisenlandesbank
Oberösterreich) und Mag. Viktor Sigl, MBA (CFO KTM AG) den Teams Fragen zu den ausgearbeiteten Lösungen.
Am Ende wählten die Jurys der Unternehmen acht Start-ups für eine weitere Zusammenarbeit aus. In diesem
Rahmen wurde auch der „Beste Pitch“ gekürt: Dieser Preis ging an das Tiroler Start-up Holo-Light, das sich
auf virtuelle Beladepläne spezialisiert hat.
Connected Mobility Hackathon #3
Der dritte Hackathon der Initiative Connected Mobility findet vom 5. bis 7. November in der Grand Garage in der
Tabakfabrik Linz statt. Unternehmen, die sich für eine Teilnahme an diesem Event mit Open-Innovation Charakter
interessieren, können sich schon jetzt bei Dipl.-Ing. Wolfgang Kurz, Leiter der Initiative Connected Mobility
des Automobil-Clusters der oö. Standortagentur Business Upper Austria, anmelden.
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