Frauenlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf: „Ziel dieses Projekts ist es, Frauen am Weg
zur Unternehmensgründung zu unterstützen…"
Eisenstadt (blms) - „Gründen als Chance für Frauen“ lautet ein Gründerinnenprojekt, das heuer
bereits in die vierte Runde geht. Der Starschuss fiel am 3. Mai bei einer Pressekonferenz im Restaurant „Qmee“
in Eisenstadt. Inhaberin QianLin hat selbst mit Hilfe des Projekts den Weg in die Selbständigkeit gewagt.
Für interessierte Frauen findet am 16. Mai unter dem Titel „Ja, ich will meine eigene Chefin sein!“ ein Info-Abend
im Bfi Mattersburg statt. „Hier erfahren Frauen Details über die weiteren Schritte des Projekts, das bis Ende
Juli nächsten Jahres, also 2020, laufen wird“, kündigte Frauenlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf
an. Aus dem letzten Projekt, das vom Bfi und dem Frauenreferat ins Leben gerufen wurde, gingen 17 Gründerinnen
hervor. 13 von ihnen sind nach wie vor in der Selbständigkeit. Eisenkopf bezeichnete dies als „hervorragendes
Ergebnis“. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und vom Frauenreferat des Landes Burgenland
finanziert.
Aus verschiedensten Umfragen und Studien geht hervor, dass sich Frauen oft schlechter einschätzen als Männer
und dass sie sehr viele Hindernisse sehen – vor allem wenn es um Unternehmensgründungen geht. Viele haben
das Gefühl, unter anderem zu wenig Know-how zu haben oder auch zu wenig Mut zu haben, auch die Angst vor der
Ungewissheit, die eine Unternehmensgründung mit sich bringt, steht oft im Weg. „Unser Projekt setzt genau
hier an: Bei all diesen Befürchtungen, die in sehr vielen Fällen oft unbegründet sind“, teilte die
Frauenlandesrätin mit. Ziel dieses Projekts ist es, Frauen am Weg zur Unternehmensgründung zu unterstützen,
ihnen ein Werkzeug für diese Selbständigkeit in die Hand zu geben, damit sie diesen Weg selbständiger
und vor allem auch selbstbewusster beschreiten können“, so Eisenkopf.
„Together we are better“
Im Vordergrund von „Gründen als Chance für Frauen“ steht nachhaltiges Gründen. Das heißt,
dass es nicht nur ein Beschäftigungsprojekt für ein Jahr sein soll, sondern dass die Gründerinnen
auch nachhaltig in die Selbständigkeit geführt werden können. Ein besonders wichtiger Punkt sei
hierbei die Netzwerkbildung. Nach dem Motto „together we are better“ werden laut Eisenkopf bewusst unterschiedliche
Frauen zusammengebracht, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen, um sich gegenseitig zu unterstützen, sich
gegenseitig zu helfen und sich auch gegenseitig Mut zu machen.
Schwerpunkt Digitalisierung
Der Schwerpunkt in der vierten Ausgabe liegt im Bereich der Digitalisierung. „Niemand kann sich mehr selbständig
machen, ohne auf Neue Medien zu setzen, ohne eine Website zu haben, ohne eine Brücke zu schaffen von der realen
Welt zur digitalen Welt“, schilderte Projektleiterin Anja Haider-Wallner. Neu in diesem Projekt sind sogenannte
Meilensteine. „Das Projekt ist in insgesamt fünf Meilensteine unterteilt. Die Inhalte reichen von der Ideenfindung,
der Konkretisierung der Geschäftsidee über betriebswirtschaftliche Inhalte bis hin zur Nachgründungs-
und Nachbetreuungsphase durch die Projektmitarbeiterinnen“, sagte René Höfer, stellvertretender Geschäftsführer
des Bfi Burgenland.
Traum von der Selbständigkeit
Zum Mitmachen eingeladen sind alle Frauen, die den Traum von der Selbständigkeit bzw. eine Geschäftsidee
haben. „Wir werden sie in den ersten drei Monaten des Projekts unterstützen, diese Geschäftsidee zu konkretisieren“,
so Haider-Wallner. Es gehe auch darum, herauszufinden, ob sie für die Selbständigkeit geeignet sind.
Hier stehen Haider-Wallner und die weitere Expertin Katharina Händler auch beratend zur Seite. Sigrid Novak
und Petra Ott zählen zu den Gründerinnen des letzten Projekts und haben den Traum der Selbständigkeit
bereits verwirklicht. „Das Projekt hat mir irrsinnig viel gebracht – nicht nur mit theoretischem Wissen für
Marketing oder Kundenfindung. Die Unternehmerinnen selbst, die das geführt haben, die haben mit ihrem Lebensgefühl
und Erfahrung wie ein Magnet auf mich gewirkt“, erzählte Novak, die Hunde- und Katzenfutter zu 100 Prozent
aus regionalem Fisch produziert. Petra Ott, Erfinderin der „Schlauen Box“ – einer visuellen Strukturhilfe für
Kinder mit besonderen Bedürfnissen – erinnerte sich, dass sie dank des Projekts realisiert habe, dass sie
nicht alles alleine machen muss. „Es funktioniert auch, wenn man die finanziellen Ressourcen im Moment nicht hat,
dass man Dinge auslagern kann. Es gibt immer einen Weg und es funktioniert immer irgendwie. Man muss sich einfach
nur trauen und mutig sein.“
„Ich hoffe, dass sich sehr viele Frauen für das jetzige Projekt bewerben werden, dass viele dabei sein werden
und dass wir ihnen ein bisschen Mut machen können und da auch unterstützen“, meinte Eisenkopf abschließend.
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