Horitschon/Eisenstadt (blms) - Am Horitschoner „Blaufränkischweg“ wird der 4.000ste Kilometer Güterweg
im Burgenland gebaut. „Güterwege sind die Lebensadern des ländlichen Raumes. Der Ausbau des Güterwegenetzes
hat die Entwicklung des Landes in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sehr positiv beeinflusst. Die Baumaßnahmen
haben vielen Menschen einen Arbeitsplatz und wirtschaftliche Impulse in der ländlichen Region gebracht“, betonte
Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner beim Besuch der Baustelle. Der neue, innovative Spurweg in Horitschon wird
unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte errichtet.
Begonnen wurde mit dem Güterwegeausbau im Burgenland im Jahr 1946. Im Zeitraum von 1946 bis 1971 wurden 1.000
Kilometer Wege errichtet. Die Fertigstellung des 3.000sten Kilometer Güterweg war im Jahr 1996.
Insgesamt wurden seit dem Jahr 1946 bis Ende 2018 rd. 236 Mio. Euro in den Neu- und Ausbau (Bundesprogramm, Landesprogramm,
Additionalitätsprogramm, Ziel 1- Programm und ELER Programm) investiert. Der Anteil der Bundesmittel an der
gesamten Summe beträgt 63 Mio. Euro, vom Land Burgenland wurde ein Betrag von gut 57 Mio. Euro aufgewendet.
Die Hälfte – rund 110 Mio. Euro - haben die jeweiligen Wegbaugemeinschaften aufgebracht.
Baudirektor Wolfgang Heckenast betonte die Berücksichtigung von ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten
beim Güterwegebau wie bei jenem in Horitschon, der in Streifenbausweise errichtet wird: „Bei der Vergabe werden
regionale Betriebe berücksichtigt, die in die Projekte eingebunden werden. Die Baudirektion des Landes erledigt
bei diesen Projekten rund 20 Prozent der Arbeiten selbst und erwirtschaftet mit dem Güterwegebau rund 12 Millionen
Euro im Jahr 2019.“
Der Wegebauobmann von Horitschon, Michael Lehrner, unterstrich die Bedeutung des Blaufränkischweges für
Gemeinde und Bevölkerung: „Dieser neue Güterweg nahe am Dorf soll die Menschen in der Gemeinde zum Spazierengehen
einladen, und er ist für Tourismus und Landwirtschaft wichtig.“
Wolfgang Haslehner, Leiter des Referates für ländliche Strukturen, hob die Vorteile von Spurwegen für
Fauna und Kleinsttiere hervor: „Spurwege werden errichtet, wo ein Bau möglich und sinnvoll ist. Diese fügen
sich besser in die Landschaft ein. Es werden weniger Flächen durch Betondecken versiegelt.“ Die Fahrstreifen
des Spurweges in Horitschon sind jeweils 113 Zentimeter breit, der Mittelstreifen ist 75 Zentimeter breit.
Der Neu- und Ausbau bzw. die Instandhaltung von Güterwegen sei ein wichtiger Impuls für die jeweilige
Region oder die jeweilige Gemeinde, betonte der Infrastrukturlandesrat. Eine wesentliche Rolle dabei haben die
Wegbaugemeinschaften in Kooperation mit dem Land. „Der Bau des ‚Blaufränkischweg‘ in Horitschon ist eine innovative
Variante, die viele positive Eigenschaften hinsichtlich Flächenverbrauch, Bodenversiegelung und in Bezug auf
die landschafts- und tierökologische Verträglichkeit aufweist“, unterstrich Dorner abschließend.
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