Österreicher verlieren Skepsis
 bei der Bezahlung per Smartphone

 

erstellt am
06. 05. 19
13:00 MEZ

PwC Studie: Knapp die Hälfte der unter 30-jährigen Österreicher bezahlt regelmäßig mit dem Smartphone – Quer durch alle Altersgruppen ist es ein Drittel, Tendenz stark steigend
Wien (pwc) - Das Bezahlen per Smartphone setzt sich auch in Österreich durch – vor allem in der jüngeren Bevölkerung: 48 Prozent der unter 30-jährigen Österreicher haben Mobile Payment bereits genutzt oder tun dies häufig oder regelmäßig. In fünf Jahren wollen bereits 64 Prozent der österreichischen Verbraucher Zahlungen mobil abwickeln. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle „Mobile Payment Report 2019“ von PwC, für den unter anderem 500 Österreicher befragt wurden. Der Anteil der Mobil-Bezahler quer durch alle Altersgruppen beträgt in Österreich aktuell 32 Prozent. Damit liegt Österreich nur vor Deutschland (25 Prozent) auf dem zweitletzten Platz.

Junge Verbraucher geben den Weg vor
Junge Verbraucher ebnen Mobile Payment in Österreich den Weg: So zeigen die Studien- Ergebnisse, dass sieben von zehn der unter 40-Jährigen in den nächsten fünf Jahren Mobile Payment nutzen möchten. Damit ist das mobile Bezahlen die am schnellsten wachsende Zahlungsmethode, deren Nutzung sich in den kommenden fünf Jahren verdoppeln wird. „Die klassischen Zahlungswege wie Bargeld und Bankomatkarte werden in Österreich aber auch in fünf Jahren noch vertreten sein und von der Mehrheit regelmäßig verwendet werden“, erklärt Bernhard Engel, Leiter Financial Services bei PwC Österreich.

Am ehesten nutzen österreichische Verbraucher ihr Smartphone dann, wenn sie für Produkte wie Kleidung, Schuhe und Accessoires bezahlen (22 Prozent) oder Geldbeträge an andere Personen überweisen (20 Prozent). In Zukunft können sich viele Kunden auch vorstellen, Bahntickets oder Rechnungen in Restaurants, Bars und Hotels mobil zu begleichen. Bei diesen Vorlieben herrscht in der DACH-Region nahezu Einstimmigkeit.

Österreicher schätzen Innovationen der Tech-Konzerne
PwC hat die Verbraucher auch nach ihrer Meinung zu den großen internationalen Technologiekonzernen befragt, die bereits alternative Zahlungsmethoden anbieten oder gerade in den Mobile-Payment-Markt einsteigen. Grundsätzlich nutzt mehr als die Hälfte der Österreicher (52 Prozent) gern digitale Produkte von Unternehmen wie Google, Apple, Facebook oder Amazon, weil diese als innovativ wahrgenommen werden und sich unkompliziert einsetzen lassen. 44 Prozent finden es gut, dass Tech-Unternehmen mit neuen Zahlungsmethoden einen unkomplizierten und schnellen Zahlungsverkehr ermöglichen.

„Insofern ist es wenig erstaunlich, dass kürzlich eingeführte Bezahldienste in einigen Ländern einen beachtlichen Start hingelegt haben. Diese werden sehr gut angenommen und verleihen damit auch anderen mobilen Bezahlanbietern Auftrieb. Diesen Effekt erwarten wir auch in Österreich, wo etwa der Bezahldienst Apple Pay erst vor Kurzem in den Markt eingetreten ist“, sagt Georg Ogrinz, Leiter Banking Consulting bei PwC Österreich.

Bedenken in Hinblick auf Datensicherheit
Viele Menschen vertrauen den großen Tech-Anbietern allerdings weniger als ihrer Hausbank: 77 Prozent würden den Banken und Sparkassen personenbezogene Daten anvertrauen, PayPal vertrauen immerhin 54 Prozent. Bei den großen Tech-Firmen liegen diese Vertrauenswerte deutlich niedriger – Amazon: 44 Prozent, Google: 33 Prozent, Apple: 30 Prozent, Facebook: 16 Prozent. „Die Verbraucher wünschen sich offensichtlich, dass ihre Bank digitale Services wie Mobile Payment anbietet, damit sie eben nicht auf die Angebote der großen Technologiekonzerne angewiesen sind. Denn Banken genießen noch immer einen hohen Vertrauensvorschuss, gerade bei den Älteren. Innovative Anbieter holen in dieser Disziplin nur langsam auf“, so Ogrinz. Immerhin sehen es 60 Prozent als wünschenswert, dass ihre Hausbank eine Kooperation mit FinTechs eingeht, um die Nutzung verschiedener Services und Apps besser vereinen zu können.

Verbraucher sehen zahlreiche Vorteile von Mobile Payment
Obwohl österreichische Verbraucher im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch zurückhaltend agieren (nur Deutschland ist noch skeptischer), sehen sie viele Vorteile bei mobilen Zahlungsmethoden: 63 Prozent stimmen der Aussage zu, dass Mobile Payment den Kauf erleichtert. 59 Prozent empfinden die verbesserte Kontrolle als Vorteil: Sie wollen ihre Geldbewegungen direkt am Handy prüfen können. 50 Prozent der Österreicher halten es für eine Erleichterung, dass sie nicht mehr darauf achten müssen, genügend Bargeld dabeizuhaben. Vor allem Menschen unter 40 schätzen diese Bequemlichkeitsvorteile. Gleichzeitig fürchten 64 Prozent der Befragten, dass Mobile Payment dazu verleitet, sich schneller für einen Kauf zu entscheiden.

Sicherheit als kritischer Erfolgsfaktor
Die Studie gibt auch Hinweise auf die Bedingungen, die Anbieter erfüllen müssen, damit sich Mobile Payment in Österreich durchsetzen kann: 59 Prozent erwarten eine garantierte Sicherheit beim Bezahlen. Ebenso vielen ist es wichtig, dass es keine versteckten Gebühren gibt. „Der kritische Erfolgsfaktor für mobile Bezahlarten ist die Sicherheit: Die Nutzer von Mobile Payment erwarten, dass ihre Zahlungen per Smartphone geschützt sind. Dazu gehört auch die Möglichkeit, die hinterlegten Bezahldienste beim Verlust des Handys schnell sperren zu können“, kommentiert Engel. Bei den jungen Verbrauchern spielen auch andere Argumente eine Rolle: 51 Prozent der Österreicher zwischen 18 und 29 wünschen sich Zusatzleistungen wie Coupons, Rabatte oder Gutscheine als weitere Anreize, um Mobile Payment zu nutzen.

Über die Studie
Die Studie „Mobile Payment Report 2019” stellt die 3. Ausgabe der jährlichen Befragung von PwC zur Entwicklung von mobilen Zahlverfahren in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und der Türkei dar. Für den diesjährigen Report wurden über 3.500 Konsumenten, davon 1.000 Deutsche sowie je 500 Österreicher, Schweizer, Niederländer, Belgier und Türken in einer bevölkerungsrepräsentativen Onlineumfrage befragt.

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