Starkes operatives Geschäft steigert Nettogewinn auf 377 Millionen Euro
Wien (erste group) - „2019 ist für uns als Erste Group ein besonderes Jahr: Heuer jährt sich zum
200. Mal unsere Gründung als Sparkasse, deren Auftrag es ist Wohlstand in unserer Region zu verbreiten. An
diesem Gründungsauftrag hat sich nichts geändert, unser Geschäftsmodell ist nachhaltig und mit unserer
Präsenz in CEE sind wir unverändert in der nach wie vor dynamischsten Region der EU verankert“, hält
Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der Erste Group Bank AG, fest.
All dies hat uns dabei unterstützt, einen sehr soliden Start in das Jahr hinzulegen. Unser Nettogewinn für
die ersten drei Monate lag bei 377 Millionen Euro - ein Plus von über 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Ein Erfolg auf den wir besonders stolz sind, da dieses Ergebniswachstum organisch getragen ist und aus dem operativen
Geschäft kommt. Das Kundengeschäft wächst stetig, was sich in einem höheren Zinsüberschuss
(+7,2% YoY), einem höheren Provisionsüberschuss (+1,9% YoY) und einem außergewöhnlich kräftigen
Anstieg unseres Handelsergebnisses niederschlug - alles Faktoren, die zu einem Anstieg des Betriebsergebnisses
um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,77 Milliarden Euro führten."
Diese erfreuliche Entwicklung spiegelt natürlich das anhaltend solide Wachstum in den CEE-Ländern wider,
was vor allem auf die starke Inlandsnachfrage aufgrund steigender Reallöhne und eines hohen Beschäftigungsniveaus
zurückzuführen ist. Diese günstigen makroökonomischen Rahmenbedingungen führten auch zu
einer erhöhten Kreditnachfrage in allen Regionen, insbesondere aber im Segment Corporates und trugen zu einem
Anstieg unseres Kreditvolumens um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei. Auch unsere Kundeneinlagen stiegen
(+7,0% YoY), trotz des anhaltend niedrigen Zinsumfelds. Das ist ein schönes Zeichen für das Vertrauen
unserer Kunden --aber auch ein weiterer Beweis dafür, dass die unterentwickelten Kapitalmärkte unserer
Region die Sparer bisher nicht davon überzeugen konnten, sich vom Sparbuch zu verabschieden. Das Risikoumfeld
war weiterhin außergewöhnlich gut und führte zu weiteren Auflösungen von Risikovorsorgen.
Unsere NPL-Quote sank zum Ende des Quartals auf 3,0 Prozent und spiegelt den Rückgang des Volumens unserer
notleidenden Kredite um 773 Millionen Euro im Laufe eines Jahres wider.
Höhere Personalkosten und höhere Beiträge zu den Einlagensicherungen, die üblicherweise großteils
im ersten Quartal für das Gesamtjahr vorab bezahlt wurden, führten im ersten Quartal zu einem Anstieg
unserer Kosten. Diese Entwicklung wurde jedoch durch die Steigerung in unserem Betriebsergebnis um 11,2 Prozent
übertroffen, was wiederum dazu beitrug, dass wir unsere Kosten/Ertrags-Relation um 1,3 Prozentpunkte verbessern
konnten. Auch unsere Kapitalisierung spiegelt die starke Position wider, die wir am Markt einnehmen: Unsere harte
Kernkapitalquote liegt bei 13,2 Prozent.
Kurz gesagt, es war ein guter Start in das Jahr. Und aus heutiger Sicht sind wir auf einem guten Weg, unsere für
das Jubiläumsjahr 2019 gesetzten Ziele zu erreichen: Eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 11 Prozent
und eine höhere Dividende pro Aktie“, kommentierte Treichl den Ausblick.
Highlights
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Tschechien, aber auch in anderen Kernmärkten – auf EUR 1.160,9
Mio (EUR 1.082,6 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 487,7 Mio (EUR 478,6 Mio). Anstiege
gab es vor allem bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen. Während sich das Handelsergebnis mit EUR 153,3
Mio (EUR 11,3 Mio) deutlich verbesserte, verringerte sich gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten,
erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, mit EUR -77,1 Mio (EUR 30,3 Mio), beide Positionen getrieben durch Bewertungseffekte
bei eigenen verbrieften Verbindlichkeiten. Die Betriebserträge stiegen auf EUR 1.771,7 Mio (EUR 1.655,1 Mio).
Der höhere Verwaltungsaufwand von EUR 1.115,6 Mio (+4,8%; EUR 1.065,0 Mio) war neben höheren Sachaufwendungen
von EUR 358,3 Mio (+4,0%; EUR 344,5 Mio) auch auf gestiegene Personalaufwendungen in Höhe von EUR 621,9 Mio
(+2,9%; EUR 604,5 Mio) zurückzuführen. In den Sachaufwendungen wurden bereits fast gänzlich die
für 2019 erwarteten Aufwendungen für Beiträge in Einlagensicherungssysteme in Höhe von EUR
87,5 Mio (EUR 74,2 Mio) verbucht. Der Anstieg der Abschreibungen auf EUR 135,4 Mio (EUR 115,9 Mio) ist auf die
erstmalige Anwendung des neuen Bilanzierungsstandards für Leasingverhältnisse (IFRS 16) zum 1. Jänner
2019 zurückzuführen, im Sachaufwand wurde hingegen ein korrespondierender positiver Effekt verzeichnet.
Insgesamt verbesserte sich das Betriebsergebnis auf EUR 656,0 Mio (EUR 590,2 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation
auf 63,0% (64,3%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen bedingt
durch die anhaltend gute Kreditqualität auf EUR 35,8 Mio bzw. bereinigt um Zuführungen zu Rückstellungen
für Verpflichtungen und gegebene Garantien auf 1 Basispunkt des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands
(EUR 54,4 Mio bzw. -22 Basispunkte). Positiv wirkten sich vor allem Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen
sowie Auflösungen von Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebenen Garantien in Tschechien und
Rumänien aus. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich weiter auf 3,0% (3,2%). Die NPL-Deckungsquote
stieg auf 74,5% (73,4%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR 131,1 Mio (EUR -128,0 Mio). Die darin enthaltenen Aufwendungen
für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds stiegen – insbesondere in Tschechien – auf EUR 78,0
Mio (EUR 68,2 Mio). Die Banken- und Transaktionssteuern lagen nahezu unverändert bei EUR 38,8 Mio (EUR 38,6
Mio); davon entfielen EUR 12,5 Mio (EUR 13,7 Mio) auf die ungarische Bankensteuer für das gesamte Geschäftsjahr.
Die sonstigen Steuern gingen auf EUR 3,7 Mio (EUR 9,5 Mio) zurück.
Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich infolge höherer Ergebnisbeiträge
der Sparkassen auf EUR 89,3 Mio (EUR 70,1 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis
stieg auf EUR 377,0 Mio (EUR 336,1 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 18,3 Mrd (EUR 17,9 Mrd). Nach Vornahme
der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital
(CET1, final) auf EUR 15,4 Mrd (EUR 15,5 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (final) auf EUR 21,3 Mrd
(EUR 20,9 Mrd). Bei der Berechnung wurde der Zwischengewinn nicht berücksichtigt. Da im ersten Quartal die
Auflösungen die Dotationen überstiegen, gab es keinen Kapitalabzug für Risikokosten. Das Gesamtrisiko
(die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko inkludiert (CRR, final), stieg auf
EUR 117,2 Mrd (EUR 115,4 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET1, final) lag bei 13,2% (13,5%), die Eigenmittelquote
bei 18,2% (18,1%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 243,7 Mrd (EUR 236,8 Mrd). Während sich auf der Aktivseite Kassenbestand und
Guthaben auf EUR 16,4 Mrd (EUR 17,5 Mrd) verringerten, erhöhten sich Kredite an Banken auf EUR 22,7 Mrd (EUR
19,1 Mrd). Die Kundenkredite stiegen auf EUR 152,0 Mrd (EUR 149,3 Mrd). Passivseitig gab es einen Zuwachs sowohl
bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 20,3 Mrd (EUR 17,7 Mrd) als auch erneut bei Kundeneinlagen – vor
allem in Tschechien und in Österreich – auf EUR 166,2 Mrd (EUR 162,6 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis
lag bei 91,4% (91,8%).
Ausblick
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die Kernmärkte der Erste
Group in CEE wird für 2019 ein reales BIP-Wachstum von etwa 3% erwartet sowie für Österreich von
etwa 2%, in erster Linie weiterhin getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse
und niedrige Arbeitslosigkeit die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten
ihre Haushaltsdisziplin beibehalten werden.
Geschäftsaussichten. Die Erste Group hat für 2019 ein ROTE-Ziel von über 11% (basierend auf dem
durchschnittlichen um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2019) festgelegt. Folgende Annahmen
werden dafür getroffen: Einnahmensteigerung größer als Kostenanstieg (unter Zugrundelegung eines
Nettokreditwachstums im mittleren einstelligen Bereich), höhere Risikokosten jedoch weiterhin auf im langjährigen
Vergleich niedrigem Niveau (10 bis 20 Basispunkte), Steuerquote unter 20%. Die abgeänderte rumänische
Bankensteuer wird voraussichtlich den sonstigen operativen Erfolg in 2019 mit maximal EUR 20 Mio belasten.
Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische
oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen.
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