Landesrätin Wiesflecker beim Ländle Pflege Forum
Nenzing/Bregenz (vlk) - 300 Mitwirkende aus allen Bereichen der Pflege trafen am 3. Mai in Nenzing
beim Ländle Pflege Forum zusammen. Zur Eröffnung der Veranstaltung, die der Österreichische Gesundheits-
und Krankenpflegeverband (ÖGKV) bereis zum dritten Mal organisiert hat, nahm Soziallandesrätin Katharina
Wiesflecker zum Ist-Stand und zu Herausforderungen Stellung. Allen Anwesenden dankte sie für deren wertvolle
Arbeit: "Die Mitarbeitenden im Pflegebereich tragen hohe Verantwortung. Umso mehr müssen wir alle Anstrengungen
unternehmen, um gute Rahmenbedingungen für die Arbeit zu schaffen."
In Vorarlberg sind schon früh zwei weitsichtige und richtige Schritte gesetzt worden, um den Herausforderungen
im Pflegebereich zu begegnen, betonte Wiesflecker: "Zum einen wurde mit dem regionalen Strukturplan Gesundheit,
Betreuung und Pflege Vorarlberg 2020/2025 die Versorgungssituation im Gesundheits- und Sozialbereich erstmals gemeinsam
in einem Bericht abgebildet. Zum anderen findet mit der 2017 erhobenen Personalbedarfsprognose und dem dazu folgenden
Monitoring der Pflege-Personalbedarf in beiden Bereichen eine Bearbeitung."
Als konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Personalsituation in der Langzeitpflege nannte Wiesflecker die
finanzielle Abgeltung der Praxisanleitung – sowohl in der Hauskrankenpflege wie auch in den Pflegeheimen – und
eine Zulage für die zweijährigen Ausbildungen der Sozialbetreuungs- und Gesundheitsberufe in der stationären
Langzeitpflege. Auf der Leitungsebene ist geplant, ab 2020 an der Fachhochschule Dornbirn eine Spezialisierung
für Führungsaufgaben anzubieten. Die Weiterbildung Basales und Mittleres Pflegemanagement und der Lehrgang
Praxisanleitung werden weiterhin laufend von der connexia angeboten.
"Es zeigt sich, dass es nach wie vor am schwierigsten ist, für die stationäre Langzeitpflege diplomiertes
Personal zu finden. Es zeigt sich aber auch, dass die Anstrengungen Erfolge zeigen und dass wir intensiv dran bleiben
müssen", betonte Wiesflecker. Die Personalsituation sei angespannt. Gefragt seien Maßnahmen auf
politischer, betrieblicher sowie auch auf gesellschaftlicher Ebene.
Ein besonderer Fokus müsse auf die arbeits- und pensionsrechtliche Absicherung von Frauen gelegt werden, da
diese sowohl als pflegende Angehörige als auch als Dienstleisterinnen oft die Hauptbetroffenen sind. "In
Vorarlberg setzen wir dazu erste Schritte in Anstellungsverhältnissen für Helferinnen der Mobilen Hilfsdienste.
Dazu sind gute Abschlüsse bei Kollektivvertragsverhandlungen im Sinne der Indexierung der Gehälter wie
auch im Bereich der Freizeitoptionen, eines früheren Zugangs zu einer zusätzlichen Urlaubswoche bzw.
Sabbatical-Regelungen insbesondere für Mitarbeitende im Pflegebereich sehr wichtig", so Landesrätin
Wiesflecker.
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