CROSSING EUROPE Filmfestival Linz – Bilanz 2019

 

erstellt am
02. 05. 19
13:00 MEZ

Leichtes BesucherInnenplus im 16. Jahr und Europa im Fokus
Linz (crossing europe) - Zehn Jahre nach dem erfolgreichen Kulturjahr "Linz 2009 - Kulturhauptstadt Europas" und einen Monat vor der anstehenden EU-Wahl sind Festivalleiterin Christine Dollhofer und ihr Team sich ihrem Credo treu geblieben: Ein international ausgerichtetes Festival zu organisieren, mit dem man der Vielgestaltigkeit Europas Rechnung tragen und dem interessierten Publikum eine differenzierte Sichtweise auf die europäische Verfasstheit eröffnen möchte - mit cinephilen Positionen, die ein optimistisches, weltoffenes und vorwärtsgewandtes Europabild liefern und Lust auf das europäische Gegenwartskino machen.

Erfreulicherweise folgte das Festivalpublikum in großer Zahl der Einladung auf der Kinoleinwand quer durch Europa zu reisen. In den vergangenen sechs Tagen wurden knapp 24.000 FestivalbesucherInnen bei 184 Filmvorstellungen und 22 Rahmenprogrammen gezählt. (Die Zahlen vom 1. Mai, an dem noch Filmvorstellungen im Rahmen von "Best-of CROSSING EUROPE" im City-Kino laufen, wurden für das Gesamtergebnis hochgerechnet.)

Im Vergleich zum Jahr 2018 bedeutet dies einen Zuwachs von etwa 1.000 BesucherInnen, was wohl zum einen auf das ansprechende und vielfältige Festivalprogramm und zum anderen auf das "Kinowetter" der letzten Tage zurückzuführen ist - besonders gestürmt wurden die Kinos am 26., 27. und 28. April.

Die Steigerung kann sowohl bei den Kinovorstellungen - präsentiert wurden 149 handverlesene Spiel- und Dokumentarfilme aus 48 Ländern - als auch beim Rahmenprogramm festgemacht werden, so wurden u.a. das Workshop-Angebot der neu installierten YAAAS! Jugendschiene und auch die YAAAS! Schulvorstellungen sehr gut angenommen. An die 140 Filmgäste aus ganz Europa sind für Filmgespräche, Talks, Masterclass und Netzwerkveranstaltungen angereist und verwandelten Linz eine Woche lang zum Mittelpunkt der europäischen Filmfestivallandkarte. Im Rahmen der diesjährigen Preisverleihung wurden von den vier international besetzten Jurys Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von rund € 30.000,- vergeben, die Liste der PreisträgerInnen finden Sie HIER.
Mit dem Best-of CROSSING EUROPE endet heute die heurige Festivalausgabe, es werden PreisträgerInnenfilme und Highlights ab 14:00 Uhr im Linzer City-Kinozu sehen sein. Nach dem Festival gibt es im Mai und im Juni dann Gelegenheit in Wien, Dornbirn, Wels und Linz nochmals ausgewählte Fesivaltitel auf großer Leinwand zu erleben. Details dazu HIER.

Auf nach Europa!
Bereits zum 16. Mal rückte CROSSINGEUROPE den Kontinent Europa in den Fokus. Als dezidiert pro- europäische Kulturveranstaltung wollte das Festival mit einer handverlesenen Auswahl von 149 Spiel- und Dokumentarfilmen die europäische Filmkultur eine Woche lang feiern.

Lebendig, kreativ, weltoffen, vielsprachig, kritisch und divers präsentierte sich der diesjährige Festivaljahrgang, der das Kinopublikum lustvoll auf einen virtuellen Europa-Trip mitnahm, von der Arktis quer durch den Kontinent bis ans Schwarze Meer. Mit dabei waren zahlreiche frühere CROSSING EUROPE-Gäste und PreisträgerInnen, die mit aktuellen Arbeiten nach Linz zurückkehrten - zentrale Filme der heurigen Ausgabe gestaltet von RegisseurInnen, die seit 15 Jahren dem Festival verbunden sind und dementsprechend auch geprägt haben, anzuführen sind u.a. Joanna Hogg (Tribute-Gast 2014), und der frisch gebackene Preisträger Thomas Heise (war bereits 2006 mit einem Special in Linz), der diesjährige Tribute-Gast Jaime Rosales (dessen erster Langspielfilm THE HOURS OF THE DAY im Wettbewerb der ersten CROSSING EUROPE-Ausgabe zu sehen war), der heurige Spotlight-Gast Iris Elezi, Syllas Tzoumerkas, oder PreisträgerInnen auf europäischer Ebene wie Teona Strugar Mitevska (sie stellte den diesjährigen Abschlussfilm), Carlos Marques-Marcet, Vitaly Mansky und aus der Sektion Local Artists RegisseurInnen wie Edith Stauber (ihr war heuer ein Special gewidmet), Rainer Kohlberger, Sebastian Brameshuber (der heuer den Local Artist Award gewann), Katharina Gruzei, Siegfried A. Fruhauf und Leni Gruber (die diesjährige Gestalterin des CROSSING EUROPE-Festivaltrailers BRACE FOR IMPACT).

Neue Wege - im Vergleich zur Vergangenheit - hat CROSSING EUROPE im Bereich der Film- und Medienvermittlung beschritten. Mit der YAAAS! Jugendschiene möchte das Festival gezielt das Kinopublikum von morgen ansprechen, was in diesem Jahr auch gelungen ist. Die verschiedenen YAAAS! Module wurden für die Altersgruppe 15 bis 19 konzipiert und umfassten praxisnahe Workshops, ein mehrtägiges Video-Projekt, Präsentationen, ein "Speed-Dating" mit Filmprofis und mit der YAAAS!

Competition eine neue Wettbewerbssektion, die von einer Gruppe Jugendlicher - YAAAS! Young Programmers - kuratiert wurde. Die YAAAS! Jugendjury vergab einen Festivalpreis an einen der sechs Wettbewerbstitel dieser Sektion.

Neben den vier Wettbewerbssektionen (Competition Fiction, Competition Documentary, Competition Local Artists und YAAAS! Competition) waren auch die seit Jahren etablierten Schienen Arbeitswelten ("Independent Women"), European Panorama Fiction & Documentary (Highlights der aktuellen Festivalsaison) und Nachtsicht (erneut dem Fantastischen Film verpflichtet) Teil der Programmstruktur.

Weiters noch die Reihe Architektur & Gesellschaft ("Raum, Zeit, Geschichte") und die 2019 zum fünften Mal präsentierte Schiene Cinema Next Europe ("The Family Issue"). Nicht zu vergessen das Tribute (2019: Jaime Rosales, Spanien) - das jedes Jahr innovativen europäischen FilmautorInnen gewidmet ist, deren Gesamtwerk erstmals in Österreich im Rahmen des Festivals präsentiert wird - und das Spotlight, mit dem Fokus auf die Arbeit einer ausgewählten europäischen Filmpersönlichkeit (2019: Iris Elezi, Albanien).

Fazit: CROSSING EUROPE präsentierte sich einmal mehr als cineastisches Schaufenster Europas, das die kreative Energie und die Diversität des europäischen Filmschaffens ins Zentrum rückte.

Blick in Richtung 2020
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sieben Tage lang insgesamt reger Publikumszuspruch zu erkennen war, auch die Medienberichterstattung sowie das Feedback von Gästen, Partnern und Fördergebern ist fast ausnahmslos positiv ausgefallen, was als Bestätigung der Arbeit des CROSSING EUROP-Teams in den letzten 16 Jahren gewertet werden darf. Um diese Arbeit auch im kommenden Jahr erfolgreich fortführen zu können, braucht es weiterhin ein solides finanzielles Fundament.

Im Vergleich zum Vorjahr konnte 2019 eine dringend benötigte Budgeterhöhung von 10% festgemacht werden, von diesen 10% stammten knapp 7% aus den Kulturfördertöpfen der Stadt Linz und des Landes Oberösterreich, die übrigen 3% wurden von anderen Fördergebern, Sponsoren und Partnern getragen. Diese Fördermittel wurden für dringend notwendige Investitionen (Stichwort Digitalisierung), laufend steigende Strukturkosten und das zusätzliche Programmangebot im Zusammenhang mit der für 2019 neu entwickelten YAAAS! Jugendschiene verwendet.

Jedoch sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass eine kontinuierliche Valorisierung der Förderbeträge unbedingt notwendig ist, da jährlich steigende Kosten in allen Organisationseinheiten schlagend werden, und die Ansprüche an ein Kulturevent dieser Größenordnung in Bezug auf die Gegenleistungen seitens der Projektpartner genauso wie seitens des Publikums immer höher werden.

Man freut sich auf die 17. Festivalausgabe von CROSSING EUROPE und lädt Sie schon jetzt von 21. bis 26. April 2020 nach Linz ein!

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.crossingEurope.at

 

 

 

 

 

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