Diakoniezentrum Gols: Spatenstich für den Neubau der Sozialpsychiatrischen Wohngemeinschaft
MOSAIK mit integrierter Beschäftigungstherapie
Gols/Eisenstadt (blms) - Die Oberwarter gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft (OSG)
errichtet für die Diakonie Burgenland in Gols eine Wohngemeinschaft mit Platz für 12 psychisch kranke
Menschen, davon 10 Dauerwohn- und 2 Krisenplätze, mit integrierter Beschäftigungstherapie für insgesamt
10 psychisch kranke Personen. Mit einem Spatenstich wurde am 30. April die Realisierung dieses Vorhaben eingeleitet.
Das Projekt, das mit einem Kostenaufwand von rund 2,3 Millionen Euro in etwa einjähriger Bauzeit durch fast
ausschließlich burgenländische Unternehmen fertiggestellt werden soll, wird aus Mitteln der ländlichen
Entwicklung, 62 % Europäische Union bzw. 38 % Land, finanziert.
„Eine Gesellschaft wird vor allem auch daran gemessen, wie sie mit älteren Menschen, wie sie mit kranken und
schwachen Menschen umgeht. Daher ist es mir als Soziallandesrat wichtig, dass es eine gute soziale Absicherung
für alle Burgenländerinnen und Burgenländer gibt und alle Menschen im Land die gleichen Chancen
erhalten. Deshalb ist es wesentlich, Menschen mit psychischen Erkrankungen genauso zu betreuen und zu versorgen,
wie Menschen mit körperlichen Erkrankungen. Es ist uns in den letzten Jahren gelungen, ein modernes ambulantes,
sozialpsychiatrisches Angebot flächendeckend abzusichern sowie auch stationäre Einrichtungen aufzubauen.
Insgesamt ist durch das Land Burgenland und auch durch die Bemühungen verschiedener Einrichtungen sehr viel
geschehen, es bleibt aber auch noch viel zu tun, denn jeder 4. Österreicher leidet im Verlauf seines Lebens
wenigstens einmal vorübergehend an einer psychischen Erkrankung. Im Burgenland sind rund 150.000 Menschen
zumindest einmal von einer psychischen Erkrankung betroffen. Das ist eine große Herausforderung an unser
Gesundheitssystem, die Sozialversicherungen, aber auch an die Volkswirtschaft“, so Soziallandesrat Christian Illedits.
Die neue Einrichtung des Diakoniezentrums Gols wird auf einem 1.513 m2 großen Grundstück gebaut und
erstreckt sich über 2 Etagen. Im Erdgeschoss und im 1. Stock werden für die Bewohnerinnen und Bewohner
je 6 Zimmer, bestehend aus einem kleinen Vorraum, einem Wohnschlafraum, sowie einem Sanitärraum mit Waschbecken,
WC und Dusche eingerichtet. Im Erdgeschoss befinden sich auch die Küche und das Speisezimmer mit einem angeschlossenen
Aufenthalts- sowie einem Mehrzweckraum. Das Leistungsangebot richtet sich an Frauen und Männer mit psychischen
Beeinträchtigungen, die nach einem Klinikaufenthalt nicht mehr in die alten Verhältnisse zurückkönnen
bzw. eine Betreuung zur Stabilisierung und sozialen Rehabilitation benötigen. Also, Menschen mit chronischen
psychischen Krankheiten, Menschen in Adoleszenz-Krisen oder labilen Lebensphasen, Menschen mit chronischen Folgeerkrankungen
nach Substanzabhängigkeit, Menschen, die ohne eine fachspezifische Betreuung voraussichtlich wieder stationär
betreut werden müssten.
Illedits dazu: „Das Burgenland ist ein soziales und menschliches Bundesland. Rund 360 Millionen Euro des Landesbudgets
fließen alleine heuer in den Bereich Soziales. Damit werden wichtige Investitionen in eine erfolgreiche Zukunft
unseres Heimatlandes getätigt. Mit diesem Neubau dieser Wohngemeinschaft wird das Leistungsangebot im Land
weiter ausgebaut. Bereits in den ersten Wochen meiner neuen Tätigkeit konnte ich gemeinsam mit Landeshauptmann
Hans Peter Doskozil mit dem ‚Zukunftsplan Pflege‘ eine weitere, sehr wichtige Initiative im Sozialbereich vorstellen.
Der Zukunftsplan Pflege hat 21 konkrete Vorschläge, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden sollen,
zum Inhalt. Wir wollen damit die Pflege im Land auf ein solides Fundament stellen. Das Hauptaugenmerk liegt auf
der Betreuung und Pflege in den eigenen vier Wänden. Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der über 75-jährigen
burgenlandweit um rund 20 % zunehmen. Es wird in Zukunft kaum eine Familie geben, die nicht in irgendeiner Art
und Weise mit der Pflege eines Angehörigen konfrontiert sein wird. Die dementsprechende wohnortnahe soziale
Versorgung ist mir ein wesentliches Anliegen. Daher müssen wir die Pflegeplätze an den erwarteten Bedarf
anpassen und den Ausbau von Seniorentageszentren und betreuten Wohneinrichtungen vorantreiben.“
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