Fachhochschulen genießen höchstes Ansehen
 in der Gesamtbevölkerung

 

erstellt am
02. 05. 19
13:00 MEZ

Repräsentative IFES-Bevölkerungsbefragung kommt zu dem Ergebnis, dass Fachhochschulen die besten Imagewerte aller Bildungseinrichtungen aufweisen.
Wien (fhk) - Die Fachhochschul-Konferenz (FHK) hat anlässlich des 25-jährigen Bestehens der österreichischen Fachhochschulen eine groß angelegte Imagestudie in Auftrag gegeben. Mittels Onlinebefragung wurden 3.200 Österreicherinnen und Österreicher zum allgemeinen Image der Bildungssektoren und speziell zu den Eigenschaftsprofilen von Fachhochschulen und Universitäten befragt. Aufgrund der Größe der Stichprobe konnten auch neun separate Bundesländerreports erstellt werden.

Zusammenfassung der Hauptergebnisse
Fachhochschulen genießen ein sehr gutes Image in der Gesamtbevölkerung. Der allgemeine Eindruck unter den abgefragten Bildungseinrichtungen in Österreich fällt für Fachhochschulen am besten aus. 69% der Befragten haben einen (sehr) guten Eindruck von Fachhochschulen, gefolgt von Universitäten (65%, sehr guter und guter Eindruck) und berufsbildenden höheren Schulen (64%). Insbesondere die straffere Organisation des Studiums, Betreuung und Service, der Praxisbezug und die Nähe zur Wirtschaft und potenziellen Arbeitgebern werden als Stärken von Fachhochschulen wahrgenommen.

Die Organisation des Studiums an Fachhochschulen (Aufnahmeverfahren, Absolvierung in einer vorgegebenen Zeit, Begrenzung der Studienplätze) finden insgesamt 86% der Befragten (sehr) gut. FH-AbsolventInnen bewerten die Organisation des Studiums wesentlich besser als Universitäts-AbsolventInnen (94% vs. 68%). Die Informationen und allgemeinen Rahmenbedingungen des Studiums werden ebenfalls sehr gut bewertet. 66% fühlten sich (sehr) gut informiert. FH-AbsolventInnen beurteilen auch diesen Aspekt wesentlich besser als Universitäts-AbsolventInnen (82% vs. 60%).

Eigenschaftsprofil von Fachhochschulen und Universitäten
Fachhochschulen gelten als modern und innovativ. Das abgefragte Eigenschaftsprofil der beiden Bildungseinrichtungen fällt deutlich zu Gunsten der Fachhochschulen aus. Jeweils rund 7 von 10 Befragten (zwischen 68% und 73%) sind der Meinung, dass Fachhochschulen nützlich sind, zielgerichtet sind, gute Berufsaussichten bieten und wichtig sind. Universitäten werden diese Attribute von 53% bis 66% zugeschrieben.

Weiters schreiben gut 6 von 10 Befragten (zwischen 61% und 66%) den Fachhochschulen die Eigenschaften zeitgemäß, arbeitsmarktrelevant, wirtschafts- und industrienahe, modern, effizient, praxisorientiert, innovativ, hohes Ansehen und lösungsorientiert zu. Für Universitäten bewegen sich die Nennungsanteile zwischen 41% und 45%. Bezüglich der Offenheit gegenüber Neuem werden Universitäten tendenziell besser bewertet (63% FH vs. 69% Uni).

Zufriedenheit mit dem Studium
In der Umfrage wurden auch verschiedene Aspekte des Studiums selbst abgefragt. Dabei zeigt sich, dass FH-AbsolventInnen und FH-Studierende deutlich zufriedener sind als Universitäts-AbsolventInnen und -Studierende. Hinsichtlich der Praxisnähe (FH: 76%, Uni: 38%; sehr und eher zufrieden), der Aktualität der Inhalte (79% vs. 65%), der technischen Ausstattung (70% vs. 41%), Betreuung und Service (70% vs. 47%), Engagement und Betreuung durch Lehrende (71% vs. 55%) sowie der zur Verfügung stehenden Lehrmaterialien (73% vs. 60%) schneiden Fachhochschulen wesentlich besser ab. Insbesondere die Servicequalität sowie Modernität der Einrichtungen sind klare Stärken der Fachhochschulen.

Die Rahmenbedingungen eines FH-Studiums bringen den positiven Aspekt mit sich, dass Studierende größtenteils von einem Abschluss in Mindestzeit ausgehen und dass in den Lehrveranstaltungen genügend Plätze für alle Studierenden vorhanden sind. Rund 7 von 10 FH-Studierenden (71%) gehen davon aus, dass sie ihr Studium in Mindestzeit absolvieren werden, unter Uni-Studierenden sind es 40%. Rund sechs von 10 FH-Studierenden (62%) sehen das Platzangebot in den Lehrveranstaltungen als ausreichend an (Universität: 51%).

Die Studienbedingungen im Allgemeinen werden von den Studierenden sehr gut bewertet, wenngleich auch hier StudentInnen von Fachhochschulen tendenziell häufiger zufrieden sind als das bei Universitäten der Fall ist.

Relevanz für den Arbeitsmarkt
Eine klare Stärke von Fachhochschulen ist der Praxisbezug und die Nähe zur Wirtschaft und Arbeitswelt. Die Aussichten eine Arbeitsstelle zu finden wird bei Fachhochschulen besser als bei Universitäten gesehen.

Mehr als zwei Drittel der FH-Studierenden und FH-AbsolventInnen sehen gegenüber Universitäten folgende Vorteile:

  • Absolvierung des Studiums in Mindestzeit (FH: 72% vs. Uni: 24%)
  • hohen Praxisbezug (69% vs. 28%)
  • guter Ruf in der Wirtschaft (67% vs. 46%)
  • modern und innovativ (68% vs. 39%)
  • enge Kooperation mit Unternehmen (63% vs. 29%)
  • Vermittlung zeitgemäßer Inhalte (70% vs. 49%)
  • innovative Studienmodelle für berufstätige Studierende (62% vs. 34%)
  • tragen den Anforderungen in der Wirtschaft Rechnung (62% vs. 33%)
  • starke Orientierung an der Wirtschaft (48% vs. 24%)

Hinsichtlich des Angebots an Studienrichtungen sowie der Qualität der Ausbildung zeigen sich keine nennenswerten Differenzen zwischen den beiden Bildungseinrichtungen – beide rangieren auf sehr hohem Niveau.

Stellenwert im Bildungssystem
Der Stellenwert einer Ausbildung auf Hochschulniveau ist unumstritten hoch. 84% der Bevölkerung sind der Meinung, dass Fachhochschulen einen (sehr) hohen Stellenwert im österreichischen Bildungssystem haben . Im direkten Vergleich von Fachhochschulen zu Universitäten liegen die beiden Bildungseinrichtungen gleich auf: 32% stufen den Stellenwert von Fachhochschulen höher ein, ebenso viele sehen Universitäten höher angesiedelt, und 36% sehen beide auf gleichem (hohen) Niveau.

 

 

 

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