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Digitalisierung für ältere Menschen |
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Marktreife Produkte aus der steirischen AAL-Testregion "RegionAAL" Im Rahmen des Projekts "RegionAAL" wurden ältere Menschen in der Region Graz, Leibnitz und Deutschlandsberg mit technologischen Hilfsmitteln dabei unterstützt, länger in ihrer gewohnten Umgebung leben zu können. Die Ergebnisse aus den Testhaushalten lieferten Informationen über den tatsächlichen Bedarf von Seniorinnen und Senioren in ihren Häusern und Wohnungen und gaben Aufschluss über die Wirksamkeit dieser Hilfsmittel. "Die Mehrheit der Testpersonen möchte die eingesetzten Technologien auch über die Testphase hinaus nutzen und fühlt sich damit sicherer", erklärt JOANNEUM RESEARCH-Projektleiter Kurt Majcen. Bei der Auswahl von bestehenden Technologien wurde darauf geachtet, dass diese nach dem Projekt weiter eingesetzt werden können - ein wesentlicher Punkt für die teilnehmenden Organisationen. "Dieses Projekt ist ein positives Beispiel für Digitalisierung und zeigt, wie diese das Leben der Menschen positiv beeinflussen kann", so Majcen weiter. Gleichzeitig ist es für die beteiligten Gesundheitsdienstleister und das Unternehmen Elektrotechnik Resch eine ideale Möglichkeit, sich im neuen Geschäftsfeld AAL (Active and Assisted Living) mit Know-how-Vorsprung zu positionieren. Bei der heutigen Abschlussveranstaltung in den Räumlichkeiten der JOANNEUM RESEARCH in Graz informierten sich rund 75 Personen über die neuen Möglichkeiten. Die eingesetzten Komponenten können ab sofort im Set oder einzeln erworben werden. Der Sozialverein Deutschlandsberg und die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz beraten gerne beim Kauf, die Bestellung und Installation erfolgen über Elektrotechnik Resch. Die in RegionAAL eingesetzten Geräte für den Alltag sind einfach in der Handhabung und wurden gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren ausgewählt und entwickelt. Sie ermöglichen eine angenehme und sichere Bewältigung des Alltags. Technologien für die Sicherheit zu Hause sind der mobile Funk-Gong, der ein Ton- und ein Lichtsignal aktiviert, sobald jemand an der Eingangstüre läutet sowie das RegionAAL-Licht, das sich in der Nacht beim Aufstehen automatisch einschaltet und den Weg zum Bad oder WC mit angenehmem Licht erhellt. Hat man einmal die Herdplatte vergessen abzuschalten, wird der Herd automatisch abgeschaltet. Das funktioniert mit Bewegungs- und Temperatur-Sensoren. Genau diese unterstützenden Technologien wurden besonders gut angenommen. Gut angenommen wurde auch das "RegionAAL-Tablet", auf dem Vitaldaten wie Gewicht, Blutdruck und Puls selbst eingegeben und bereits eingegebene Werte wieder angesehen werden können. Der Verlauf der Messungen kann dem Pflegepersonal oder Angehörigen gezeigt werden, damit diese einen Eindruck vom Gesundheitszustand in der letzten Zeit erhalten. "Es zeigte sich, dass von den interessierten Seniorinnen und Senioren das Tablet vor allem dazu benutzt wurde, um zu aktuellen Informationen zu kommen und auch, um Spiele zu spielen", so Josef Steiner, Obmann des Sozialvereins Deutschlandsberg. "Sie wollen nach einer gewissen Eingewöhnungszeit die Geräte mit Standard-Installation und gängigen Apps wie zum Beispiel WhatsApp verwenden, wie dies auch ihre Kinder und Enkelkinder tun." Praktisch: Das RegionAAL-Tablet und die "RegionAAL Smartwatch" erinnern mit einer kurzen Nachricht, wenn Zeit für die Medikamenteneinnahme ist oder wieder getrunken werden soll. Auf dem Tablet kann man Termine und Aufgaben eintragen und sich informieren lassen, was an einem Tag los ist und welche interessanten Veranstaltungen in der Region besucht werden könnten. Und kann man einmal nicht persönlich an gemeinsamen Bewegungseinheiten bei einer Betreuungseinrichtung teilnehmen, kann man via Live-Video den Ausführungen von qualifizierten Trainerinnen und Trainern beiwohnen und mitmachen. Die RegionAAL Smartwatch zeigt nicht nur die Uhrzeit an. Nein, sie misst auch die Anzahl der Schritte und erkennt, wenn jemand gestürzt ist. In diesem Fall ruft die Smartwatch eine Vertrauensperson an und sendet zusätzlich eine Nachricht an eine oder mehrere Personen. Für die am Projekt beteiligten Gesundheitsdienstleister zeigte das Projekt, wie wichtig gute Information, Aufklärung und Begleitung in der Anwendung dieser Technologien sind. Insbesondere die Demonstration der einzelnen Komponenten, wie sie in den beiden Musterwohnungen in Graz und Stainz erfolgt, steigert das Interesse von Seniorinnen und Senioren sowie Angehörigen. "Als Gesundheitsdienstleister sind Forschungsprojekte wie RegionAAL eine ideale Möglichkeit, unser Know-how in die neusten Entwicklungen für und mit Menschen einzubringen. Wir sehen uns als Schnittstelle, um die Lücke zwischen Entwicklung der Technologien und den Anwendern zu schließen", meint Gerd Hartinger, Geschäftsführer der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz. Alle diese Möglichkeiten erfordern ein wenig Übung. Deshalb wurden auch monatliche Treffen angeboten, um denjenigen, die sich für diese Technologien entscheiden, zu helfen damit umzugehen. Es zeigte sich, dass mit mehr Übung in der Gruppe die Motivation steigt, die Technologien zu nutzen. "Man kann immer etwas Neues lernen, und Spaß macht es auch", erzählt der Projektleiter von den Erfahrungen aus der Testphase. "Das Internet gehört heute einfach dazu. Es ist wichtig, dass sich auch die ältere Bevölkerung damit beschäftigt und die Scheu davor verliert", so Majcen weiter. Ein Beispiel: Wohnen die Verwandten weiter entfernt? Video-Telefonate mit dem RegionAAL-Tablet sind so einfach wie normale Telefonate. Das Projekt RegionAAL wurde im Rahmen des österreichischen Förderprogramms benefit durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) und durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) gefördert. |
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