Wien (orf/rso) - Im Mai startet das ORF Radio-Symphonieorchester Wien mit der Uraufführung von Dieter Kaufmanns
„Tolleranza 2016“ (10.5.). Die Kammermusikreihe „Aus nächster Nähe“ schließt den aktuellen Zyklus
mit Werken von Alexander Zemlinsky, Anton von Webern und Richard Strauss (16.5.). „Great Voices“ sind von Aida
Garifullina zu hören (20.5.), „Film & Musik live“ heißt es bei „Der letzte Mann“ (23.5.). Und den
Abschluss macht ein Konzertabend zum ukrainisch-österreichischen Kulturjahr 2019 mit dem ukrainischen Violinsolisten
Andrii Pavlov (29.5.).
Am Freitag, den 10. Mai (19.30 Uhr) spielt das RSO Wien eine Uraufführung unter Duncan Ward: Dieter Kaufmann
überträgt in „Tolleranza 2016“ den politischen Kampf Luigi Nonos gegen die Intolleranz auf musikalische
Fragestellungen. Mit dem „Konzert für Violine und Orchester“ von Erich Wolfgang Korngold gratulieren das RSO
Wien und das Wiener Konzerthaus dem Violinisten Benjamin Schmid zum 50. Geburtstag. Und die zweite Konzerthälfte
widmet sich der „Carmen-Suite“: Der russische Komponist Rodion Schtschedrin adaptierte Georges Bizets unsterbliche
Melodien für Streichorchester und fünf Schlagzeuger, die ein Feuerwerk an kreativen und witzigen Einfällen
zünden. Ö1 sendet den Konzertmitschnitt am Freitag, den 17. Mai um 19.30 Uhr.
Der Kammersymphoniekzyklus des RSO Wien schließt am Donnerstag, den 16. Mai (19.30 Uhr) im Arnold Schönberg
Center mit Werken von Alexander Zemlinsky, Anton von Webern und Richard Strauss. Im Streichquintett des 23-jährigen
Zemlinsky, von dem sich lediglich die Ecksätze erhalten haben, spannt sich ein weiter Bogen von Brahms bis
in die musikalische Moderne. Einen weiten Schritt vorwärts gehen die 1909 entstandenen Quartett-Miniaturen
Anton von Weberns. Den Schluss des Abends bilden die in den letzten Kriegsmonaten 1945 entstandenen „Metamorphosen“
von Richard Strauss, welche in der vom Komponisten ursprünglich geplanten Besetzung für sieben Streicher
erklingen. Es spielen Peter Matzka und Aileen Dullaghan (Violine), Martin Kraushofer und Raphael Handschuh (Viola),
Solveig Nordmeyer und Johannes Kubitschek (Violoncello) sowie Rudolf Illavsky (Kontrabass). Die Moderation übernimmt
Nadja Kayali. Die Kammermusikreihe „Aus nächster Nähe“ findet in Kooperation von ORF RSO, dem ORF RadioKulturhaus
und dem Arnold Schönberg Center statt.
„Great Voices“ lautet das Motto am Montag, den 20. Mai (19.30 Uhr) im Wiener Konzerthaus. Die Russin Aida Garifullina
wird mit ihrem warmen, runden Sopran als neuer Stern am Opernhimmel gefeiert. Dass ihr Name Programm ist, belegt
Aida Garifullina, „Honoured Artist of the Republic of Tatarstan“, auch beim Konzert mit dem RSO Wien, bei dem sie
Preziosen des italienischen und französischen Repertoires zum Besten gibt. Es dirigiert Jochen Rieder.
„Film & Musik live“ heißt es am Donnerstag, den 23. Mai (19.30 Uhr) im Wiener Konzerthaus. „Der letzte
Mann“ gilt als Meilenstein in der Kinogeschichte und als Höhepunkt des deutschen Stummfilms. Friedrich Wilhelm
Murnau inszeniert die Geschichte so eindringlich, dass er ohne Zwischentitel auskommt. Einzige Ausnahme bleibt
die ironische Ankündigung des Nachspiels. Schatten-Effekte, extreme Perspektiven, theatralische Bewegungen
und Mehrfachbelichtungen werden geschickt eingesetzt. Hinzu kommt das damals vollkommen neue Element der „entfesselten
Kamera“, die zoomt und fährt, schwenkt und kreist. Diese Experimentierfreude soll die psychologische Entwicklung
herausarbeiten und dramatisieren. Das RSO Wien spielt dazu die Musik von Giuseppe Becce unter Frank Strobel. Ö1
sendet den Konzertmitschnitt am Freitag, den 31. Mai um 19.30 Uhr.
Im Jahr 2019, das im Zeichen des kulturellen Austauschs zwischen der Ukraine und Österreich steht, soll im
Rahmen eines gemeinsamen Kulturjahres, unterstützt durch die Regierungen beider Länder, der kulturelle
und wissenschaftliche Dialog intensiviert werden. Als Beitrag zum ukrainisch-österreichischen Themenjahr präsentiert
das RSO Wien unter dem Dirigat von Duncan Ward am Mittwoch, den 29. Mai (19.30 Uhr) im ORF RadioKulturhaus Werke
aus beiden Ländern. Auf dem Programm stehen Kompositionen aus drei Epochen: Die „Unvollendete“ – Schuberts
siebte Symphonie – markiert den Übergang von der Klassik zur Romantik. Die äußerst spannende „Dritte
Symphonie“ von Borys Ljatoschynskyj entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. „Movimenti“, das traumumwobene Violinkonzert
des Komponisten Gerd Kühr, wird vom bekannten ukrainischen Violinsolisten Andrii Pavlov gespielt. Die Veranstaltung
findet in Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Institut und dem ORF RadioKulturhaus statt.
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