Innsbruck (lk) - Der Breitbandausbau in Tirol schreitet seit über fünf Jahren zügig voran: 1.100
Kilometer Kabel – mehr als einmal von Innsbruck bis nach Wien und retour – wurden verlegt. Mehr als 60 Prozent
der Tiroler Haushalte sind heute mit einer Internetverbindung von über 100 Mbit/s versorgt. Nun wird der Breitbandmasterplan
2013-2018 bis zum Jahr 2023 fortgeschrieben – das beschloss die Tiroler Landesregierung am 30. April auf Antrag
von LH Günther Platter und Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. In Zukunft orientiert man
sich nicht nur an größeren Bandbreiten, sondern vor allem an einer flächendeckenden Glasfaserinfrastruktur.
Heißt: Im Vergleich zu heute profitiert die Tiroler Bevölkerung und Wirtschaft künftig von zehn
Mal schnelleren Internet-Übertragungsraten. „Tirol geht mutig einen Schritt nach vorne und schafft mit dem
Glasfaserausbau seitens des Landes eine universelle, zukunftsorientierte Infrastruktur bis in die entlegensten
Regionen“, sagt LH Platter. Bis 2023 werden in den Breitband- bzw. Glasfaserausbau insgesamt 100 Millionen Euro
investiert worden sein.
Schnelleres Internet in Tirol
LRin Zoller-Frischauf führt aus: „Die Tiroler Breitbandoffensive greift vor allem dort, wo private Betreiber
keine Glasfaserstruktur ausbauen können. Mit dem ‚Breitbandmasterplan‘ legten wir den Grundstein – auf Basis
dessen wird nun die zukunftsfähige Glasfaserinfrastruktur ausgebaut.“ In 90 Prozent der Tiroler Gemeinden
mit Glasfaserausbaupotential im Rahmen der Tiroler Breitbandoffensive haben die Arbeiten bereits begonnen oder
sind abgeschlossen.
Auch die Schließung von Netzlücken und die Weiterentwicklung der Förderpolitik stehen im Fokus.
LHStvin Ingrid Felipe ist sich sicher: „Schnelles Internet ist für die nachhaltige Entwicklung Tirols wesentlich
und kann als Impulsgeber für innovative Projekte und Ideen in Sachen Ökologie und nachhaltiger Ökonomie
fungieren. Die Online-Anbindung spielt auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit in vielen neuen
Berufsbildern eine wesentliche Rolle.“
Passive Netze auf Gemeindeebene und Kooperationen
„Die Gemeinden nehmen als Träger eine starke Rolle ein: Mit Unterstützung des Landes wird der Breitbandausbau
vorangetrieben – und zwar eben dort, wo private Netzbetreiber eben nicht tätig sind“, erklärt LRin Zoller-Frischauf.
Heißt: Die Gemeinden stellen weiterhin die Infrastruktur, also passive Netze, bereit und vergeben Nutzungsrechte
an Leerrohren oder geeigneten Leitungen an private Betreiber. „Dort wo durchgängige Infrastrukturen durch
Marktteilnehmer nicht bereitgestellt werden können, wie in der Inntalfurche, wird seitens der Gemeinden ein
Lückenschluss realisiert“, sagt LH Platter.
Auch die Breitbandserviceagentur (BBSA) nimmt künftig eine zentrale Rolle ein: Ihre Aufgabe ist es, die Netzbetreiber
zu beraten und den Dialog herzustellen. Auch eine umfassende Dokumentation und Datenerfassung mittels eigener Software
ist sicherzustellen. Um den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur und der 5G-Technologie, deren Basis die Glasfaserinfrastruktur
darstellt, koordiniert voranzutreiben, werden Kooperationen und ein integrierter Ausbauplan mit den Marktteilnehmenden
angestrebt.
Glasfaser als Infrastruktur in „Gigabitgesellschaft“
„Der Breitbandausbau hat eine positive Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum und damit auf den Standort Tirol.
Wir befinden uns in einer ‚Gigabitgesellschaft‘, in der der Zugang zu schnellem Internet für die Teilhabe
am nationalen und internationalen Markt Voraussetzung ist. Um Tirol wirtschaftlich weiterhin auf Kurs zu halten,
ist der flächendeckende Glasfaserausbau unumgänglich“, betont die Wirtschaftslandesrätin.
Mit dem Breitbandmasterplan 2019-2023 werden hochqualitative Breitbandanschlüsse als Daseinsvorsorge sichergestellt
und es wird auf den steigenden Bandbreitenbedarf reagiert, betonen LH Platter und LRin Zoller-Frischauf auch, dass
Tirol österreichweit die größte Verbesserung der Versorgungslage mit den bereitgestellten Bundesmitteln
in Höhe von über 50 Millionen Euro erreichte. Als Ergänzung des Bundesförderprogramms bietet
das Land eine Anschlussförderung sowie eine eigene Landesförderung für Gemeinden an, die die Netzinfrastruktur
bereitstellen. Auch betriebliche Breitbandanschlüsse werden gefördert.
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