Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft
im I. Quartal 2019 gegenüber dem Vorquartal um 0,3% (nach +0,4% im IV. Quartal 2018). Dieses Wachstum zum
Jahresauftakt wurde hauptsächlich von der Binnennachfrage getragen, die Außenwirtschaft lieferte hingegen
kaum einen Wachstumsbeitrag. Impulse kamen vom Konsum und den Investitionen. Die exportgetragene Industriekonjunktur
schwächte sich hingegen weiterhin ab. In der Bauwirtschaft wurde eine positive Dynamik verzeichnet.
Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal 2019 um 0,3% gegenüber der Vorperiode (nach +0,4% im IV.
Quartal 2018). Damit schritt die konjunkturelle Abschwächung, welche Mitte 2018 einsetzte, weiter fort. Im
Vorjahresvergleich stieg das unbereinigte BIP im I. Quartal um 1,1%. Der späte Ostertermin (Osterwoche heuer
erst im April) sowie die Zahl der Arbeitstage im I. Quartal (minus 1 Arbeitstag) dämpfen das Ergebnis.
Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennzahl laut Eurostat-Vorgabe) betrug im I. Quartal
ebenfalls 0,3% (IV. Quartal 2018: 0,3% revidiert).
Das Wachstum wurde im I. Quartal hauptsächlich von der Binnennachfrage getragen, die Außenwirtschaft
lieferte hingegen kaum einen Wachstumsbeitrag. Im Konsum setzte sich die robuste Dynamik fort. Die privaten Konsumausgaben
(einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck) wurden um 0,4% ausgeweitet. Die öffentlichen
Konsumausgaben expandierten in gleichem Ausmaß. Auch die Investitionsnachfrage verlief gut, wenngleich die
Dynamik im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2018 abnahm. Die Nachfrage nach Bruttoanlageinvestitionen stieg
um 0,6%; hier lieferten vor allem die Bauinvestitionen positive Impulse.
Mit der Investitionsnachfrage stiegen auch die Importe moderat (+0,4%). Da die Exporte im selben Ausmaß ausgeweitet
wurden, lieferte der Außenbeitrag im I. Quartal kaum einen Wachstumsbeitrag zum BIP. Ausgehend von der hohen
Dynamik des 1. Halbjahres 2018 verlangsamte sich sowohl das Wachstumstempo der Exporte als auch der Importe.
Parallel dazu verlor auch die Industriekonjunktur im I. Quartal 2019 weiter an Fahrt. Die Wertschöpfung in
der Sachgütererzeugung sank um 0,3% (IV. Quartal 2018 +0,1%). In der Bauwirtschaft verlief die Entwicklung
hingegen weiterhin sehr dynamisch, die Wertschöpfung stieg im I. Quartal erneut um 0,6%. Ebenso unterstützten
die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Im Bereich Beherbergung und Gastronomie stieg die Wertschöpfung
um 1,2%, im Handel stagnierte sie.
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