Hardegg (nöwpd) - Ein schon lange geplantes Projekt, das zur touristischen Weiterentwicklung des Nationalparks
Thayatal wichtig ist, tritt jetzt in seine Umsetzungsphase. Über die Thaya, in deren Flussmitte die Grenze
zu Tschechien und zum benachbarten Nationalpark Podyjí verläuft, werden zwei neue Brücken für
Wanderer errichtet. Nach Abschluss der in beiden Staaten erforderlichen Behördenverfahren sollen die beiden
Übergänge in rund zwei Jahren den Ausflüglern zur Verfügung stehen.
„Es sind hochwassersichere Hängebrücken, wie sie sich im Nationalpark Podyjí schon lange Zeit
bewähren“, erklärt Christian Übl, Direktor des Nationalpark-Thayatals, im Gespräch mit dem
NÖ Wirtschaftspressedienst. Ein Übergang wird in Hardegg stromaufwärts der bestehenden Thayabrücke
Hardegg-Cížov beim alten Badeplatz der Gemeinde gebaut, der zweite stromabwärts beim sogenannten „Einsiedlerfelsen“.
Das Investitionsvolumen für das von der EU kofinanzierte Projekt beläuft sich auf etwas mehr als 280.000
Euro.
Für Hannes Weitschacher, Geschäftsführer des Weinviertel Tourismus, haben die beiden neuen Brücken
insofern große Bedeutung, als man damit ein attraktives Netz von Wanderwegen mit verschiedenen Streckenlängen
entlang der Flussufer in beiden Naturschutzgebieten knüpfen kann. „Das ergibt viel Entwicklungspotenzial“,
stellt er fest. 50.000 Ausflugstouristen und ökologisch interessierte Personen besuchen jedes Jahr den Nationalpark
Thayatal. Der jenseits der Grenze gelegene, flächenmäßig deutlich größere Nationalpark
Podyjí kommt nach einer groben Schätzung – Zählungen führen die Tschechen nicht durch – auf
100.000 bis 200.000 Besucher im Jahr.
Mit dem laufenden Brückenprojekt im Thayatal und anderen Vorhaben, die die Sehenswürdigkeiten des nördlichen
Weinviertels und Südmährens bekannter machen, will man nicht nur Tagesausflügler ansprechen, auch
die Beherbergungsbetriebe sollen weiter profitieren. Denn schon seit geraumer Zeit verbucht das Weinviertel steigende
Nächtigungszahlen, so auch im ersten Quartal 2019. „Von Jänner bis März haben wir 119.000 Übernachtungen
verzeichnet“, berichtet Weitschacher, „das ist ein Anstieg um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“ Bei den
tschechischen Gästen sei der Zuwachs mit einem Plus von 44 Prozent besonders stark ausgefallen.
|