Offener Zugang ist Beitrag zu transparentem Parlamentarismus – Dank gilt den MitarbeiterInnen
für ihr Engagement – Die Parlamentsbibliothek stellt seit 150 Jahren umfangreiches Wissen zur Verfügung
Wien (pk) – "Seit 150 Jahren ist die Parlamentsbibliothek eine wichtige Serviceeinrichtung für
die Abgeordneten des Nationalrats und die Mitglieder des Bundesrats", unterstreicht Nationalratspräsident
Wolfgang Sobotka am 11. Mai, dem 150. Geburtstag der Parlamentsbibliothek. "In Zeiten der Digitalisierung
– wo kaum mehr Aufzeichnungen auf Papier erfolgen – ist eine Archivierung von größter Bedeutung. Diese
wichtige Aufgabe wird die Parlamentsbibliothek auch in Zukunft wahrnehmen."
Sobotka betont auch das Engagement der MitarbeiterInnen. "Sie leisten in der öffentlich zugänglichen
Präsenzbibliothek einen wichtigen Beitrag zu einem offenen und für alle Bürgerinnen und Bürger
transparenten Parlamentarismus", sagt der Nationalratspräsident
Die Parlamentsbibliothek besteht mit heutigem Tag seit nunmehr 150 Jahren und enthält die größte
Spezialbibliothek über Demokratie und Parlamentarismus in Österreich. Pünktlich zum 150. Geburtstag
haben erste Gespräche zur innenarchitektonischen Gestaltung der Bibliothek im neu renovierten Parlamentsgebäude
begonnen. Der Weg zur Bibliothek der Zukunft ist somit eingetaktet!
Gegründet 1869 hat die "Bibliothek des Reichsrathes" von 1883 bis 2017 134 Jahre lang ihre Heimstatt
im historischen Parlamentsgebäude am Ring gehabt, das derzeit nachhaltig saniert wird. Die Übersiedlung
der Parlamentsbibliothek in das Palais Epstein wurde dank exakter Planung und funktionierender Logistik in drei
Werktagen abgeschlossen. Mit 1. August 2017 waren alle Dienstleistungen der Bibliothek für die politischen
MandatarInnen und Parlamentsbediensteten wieder verfügbar.
Seit 7. August 2017 ist sie im Palais Epstein nun auch bequem öffentlich zugänglich. Die Parlamentsbibliothek
ist grundsätzlich eine Präsenzbibliothek und kann von Montag bis Freitag zwischen 08:00 Uhr und 16:00
Uhr gegen Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises besucht werden.
Das Informationsangebot dieser zentralen Anlaufstelle für Demokratie- und Parlamentarismusforschung umfasst
mehr als 370.000 Bücher, 42.000 Aufsätze, 260 nationale und internationale Fachzeitschriften und Zeitungen
sowie zahlreiche Online-Datenbanken mit entsprechendem thematischen Schwerpunkt. Die elektronischen Services der
Bibliothek — Online-Suchportal, E-Books, E-Journale und Online-Datenbanken — stehen rund um die Uhr als 24/7-Dienst
zur Verfügung. Herzstück der Bestände sind die Parlamentarischen Materialien. Diese umfassen neben
den Sitzungsprotokollen auch Anfragen, Anfragebeantwortungen, Anträge, Ausschussberichte, Berichte der Bundesregierung
und ihrer Mitglieder, Beschlüsse, Bürgerinitiativen, Entschließungen, Petitionen, Regierungserklärungen,
Regierungsvorlagen, Staatsverträge, Vereinbarungen gemäß Artikel 15a BVG und Volksbegehren. Indices
mit Sach- und Personenregistern helfen beim Navigieren. Ob direkt vor Ort, per Telefon oder per E-Mail, die MitarbeiterInnen
der Parlamentsbibliothek betreuen Anfragen und unterstützen Recherchen: bibliothek@parlament.gv.at
, Telefon +43 1 401 10-2285.
Der Bibliotheksbenutzer bzw. die Bibliotheksbenutzerin des 21. Jahrhunderts erwartet mit Recht, dass der Staat
einen kostenfreien Onlinezugang zu Rechtstexten und parlamentarischen Materialien bietet. Millionen von Seiten
stehen daher via Parlaments-Website https://www.parlament.gv.at,
via ALEX http://alex.onb.ac.at/ oder über RIS, https://www.ris.bka.gv.at, zur Verfügung. Der Zugang zu Quellen mit authentischer Information
ist und war immer wichtig und wird immer wichtiger in Zeiten von Fake News & Co.
Der Parlamentsbibliothek ist das Parlamentsarchiv angeschlossen, das die Archivalien der gesetzgebenden Körperschaften
seit 1861 umfasst. Für die Archivalien des Abgeordnetenhauses und des Herrenhauses, der Provisorischen und
Konstituierenden Nationalversammlung stehen online Bestandsverzeichnisse zur Verfügung: http://www.parlament.gv.at/archiv. Die Benutzung von Archivalien ist nach Vereinbarung eines
Termins möglich.
Anlässlich des 150. Geburtstages der Bibliothek wurde das verloren geglaubte Gründungsdokument, eine
von Kaiser Franz Joseph unterfertigte Allerhöchste Entschließung vom 11. Mai 1869 gesucht, im Staatsarchiv
gefunden und als Faksimile gemeinsam mit einem Transkript in der Vitrine des Lesesaals ausgestellt. BesucherInnen
sind herzlich eingeladen, einen Blick auf das für die Bibliothek so wichtige Schriftstück zu werfen.
Erstmalig werden die Dokumente zur Bibliotheksgründung als Digitalisate der Originale und als Transkripte
online zugänglich gemacht.
Im Oktober 2019 wird im Rahmen des Literaturfestes "Österreich liest" eine Festschrift präsentiert,
in der mehr als 30 AutorInnen aus Politik, Wissenschaft, Medien und Kunst mit Gedanken zu ihrem besonderen Buch
aus dem Bestand gratulieren.
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