Linz (biz-up) - Panik, Angst, Unsicherheit: Die Suche nach dem Schlüssel wird hinter Gittern zu einem Wettlauf
gegen die Zeit. Fehlende Orientierung in der Finsternis kann auch einer Gruppe von Menschen rasch die Grenzen aufzeigen.
„Escape the Room“ - konzipiert als trendiger „Abenteuerspielplatz“ für Erwachsene – ist durchaus als Inspiration
oder sogar Erfolgsrezept für die moderne Arbeitswelt zu sehen. Das zeigte einer der zahlreichen Workshops
beim KVP-Branchentreff 2019, der ganz im Zeichen von Best-Practice stand. Die Veranstaltung wurde vom Automobil-
und dem Mechatronik-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria organisiert.
Der spielerische Ansatz für die Weiterentwicklung einer Unternehmenskultur ist schlüssig: Rätselräume
konfrontieren Menschen mit ihren Ängsten, erfordern Teamgeist, um schwierige Situationen zu meistern und konzentriert
Lösungen zu finden. Das Gehirn wird so – auch abseits vom Spaßfaktor - für den Alltag geschult.
Dabei geht es weniger um Intelligenz, das Sammeln von Erfahrungen steht im Vordergrund. Diese Erfahrungen helfen,
Abläufe in einem Unternehmen zu optimieren und mit hochmotivierten Mitarbeitern an der Spitze mitzumischen
statt ins Hintertreffen zu geraten. Beim diesjährigen Meeting im Fill Future Dome in Gurten erlebten rund
100 Teilnehmer, wie ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) in der Praxis gelebt werden kann. Die am Weltmarkt
erfolgreichen Unternehmen FILL und FACC gaben bei Werksführungen zusätzlich vertiefende Einblicke in
ihre Arbeitsprozesse. Weitere Best-Practice-Beispiele aus namhaften nationalen und internationalen Firmen waren
für die Teilnehmer mehr als nur Inspiration.
KVP erleben
Der Automobil-Cluster weiß um die Bedeutung von KVP für die moderne Arbeitswelt und hat mit der Veranstaltungsreihe
die Zeichen der Zeit erkannt. Für die Weiterentwicklung eines Unternehmens müssen oft ausgetretene Pfade
verlassen werden. Schrebergarten-Denken ist in einer vernetzten und globalen Wirtschaft fehl am Platz. Unter diesem
Gesichtspunkt ist es kein Zufall, dass der Gewürzhersteller Almi GmbH Mitglied der KVP-Plattform des Automobil-Clusters
ist und sich regelmäßig mit Unternehmen der Automobil- und der Kunststoffbranche über Kontinuierliche
Verbesserungsprozesse austauscht. Beim diesjährigen KVP-Branchentreff stand auch perfekte Organisation im
Mittelpunkt – ob bei digitaler Datenverwaltung oder Werkzeug in einer Maschinenhalle. „Es geht darum, die Betriebsbrille
abzulegen, über den eigenen unternehmerischen Tellerrand zu blicken und Innovationen aus erster Hand zu erfahren“,
betont Ing. Mathias Koller, Projektmanager beim Automobil-Cluster. Er verweist auch auf die mehrmals pro Jahr stattfindenden
Plattform-Treffen zu den Themen KVP und Qualitätsmanagement: Bei diesen Veranstaltungen werden die Inhalte
des Branchentreffs vertieft und der Informationsaustausch gepflegt.
Interaktiv, kreativ, interdisziplinär
Dass auch heimische Unternehmen sich nicht vor den Japanern verstecken müssen, zeigten die Workshop beim KVP-Treffen.
Mit dem Workshop „Good-better-best“ ließen der Automobil-Cluster und Mechatronik-Cluster ihr geballtes Wissen
zum Thema Effizienzsteigerung vom Stapel. Günter Redhammer von Gastgeber FILL zeigte mit „Materialbereitstellung
auf 4.0 gebracht“ den Weg zum digitalen Schulterschluss Mensch-Maschine vor. Im Maschinenbauunternehmen aus dem
Innviertel sind die Endprodukte auf Bildschirmen omnipräsent. So kann jeder Mitarbeiter den späteren
Einsatzzweck der von ihm gefertigten Maschine sehen. Fill demonstriert, wie KVP den Spagat von menschlichem Know-how
und dem digitalen Weg schafft. Das unterstrich auch der Vortrag von DI Robert Straßberger von Magna Steyr
Fahrzeugtechnik, der verbal und visuell den Motor für die Reise zu „World Class Manufacturing“ zündete.
Nächster Termin
In gewohnt kompaktem Format wird es auch im kommenden Jahr eine Fortsetzung des KVP-Branchentreffs geben. Am 6.
Mai 2020 bittet der AC wieder zu einer Fachveranstaltung mit einer Reihe von Vorträgen zu den Themen KVP,
Lean-Management, Innovationsmanagement und Qualitätsmanagement sowie wahlweise Workshops oder Firmenbesichtigungen.
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