Polizeibedienstete werden mit einer wirksameren Munition ausgestattet
Wien (bmi) - "Jeder verletzte Polizeibedienstete ist einer zu viel", sagte Innenminister Herbert
Kickl am 10. Mai in Wien. "Mit der neuen Einsatzmunition reagieren wir auf die steigende Gewaltbereitschaft,
die gegen Polizistinnen und Polizisten gerichtet wird. Personen können mit dieser Munition schneller außer
Gefecht gesetzt werden, und die Folgen für eine getroffene Person wiegen im Regelfall weniger schwer."
Der Gebrauch der Schusswaffe sei die letzte mögliche Konsequenz bei einem Polizeieinsatz, betonte der Innenminister.
"Deswegen kann ein Schusswaffengebrauch auch nur unter strengsten rechtlichen Voraussetzungen gerechtfertigt
sein." Im Einsatztraining werde in diesem Zusammenhang ein Einschreiten unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit
vermittelt, sagte Kickl.
Die Auslieferung der neuen, bleifreien Munition soll bis Juni 2020 erfolgen. Auch eine Trainingsmunition soll angeschafft
werden, ebenfalls bleifrei.
Gewaltbereitschaft gegen Polizisten steigt
2.403 Polizistinnen und Polizisten wurden 2018 im Dienst verletzt, davon 178 schwer. 1.054 Verletzungen erfolgten
durch Fremdeinwirkung. Ein Jahr davor erlitten 2.290 Beamte Verletzungen während ihres Einsatzes, davon 258
schwere Verletzungen sowie 1.099 Verletzungen durch Angriffe auf Polizeibedienstete. 2016 wurden 2.179 Beamte im
Dienst verletzt (259 schwer), 1.039 Polizistinnen und Polizisten durch Fremdeinwirkung.
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