Wien (öbb) - Heuer im Sommer werden die Pläne zum weiteren Ausbau der neuen Unterinntalbahn bei der
Behörde zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Die ÖBB informieren die Bevölkerung
nochmals in drei Planausstellungen.
Nach rund drei Jahren Vorbereitung sind die Einreichunterlagen für den weiteren Ausbau der neuen Unterinntalbahn
vollständig. In den vergangenen Jahren hat das ÖBB-Planungsteam den Projektraum penibel untersucht. Neben
einer ökologischen Bestandsaufnahme, einem Bohrprogramm und geophysikalischen Untersuchungen wurde auch wiederkehrend
aktiv das Gespräch mit den Menschen in der Region gesucht. Bereits im vergangenen Jahr gab es erstmals für
die Menschen aus der Region die Gelegenheit, die Unterlagen zur mehr als zwanzig Kilometer langen Neubaustrecke
zwischen Schaftenau und Radfeld einzusehen. Es wurde intensiv diskutiert, auch zahlreiche Verbesserungsvorschläge
sind den Planern zugegangen. Nach intensiver Prüfung durch die Fachexperten haben die Anregungen aus der Bevölkerung
das Projekt nochmals deutlich aufgewertet.
Wesentliche Verbesserungen im Überblick
- Lärmschutzmaßnahmen: Der Lärmschutz für
die Fortführung der neuen Unterinntalbahn muss den Standards der kommenden Jahre voll entsprechen. Um eine
zukunftssichere Dimensionierung sicherzustellen, haben die ÖBB nun projektspezifische Richtwerte als Berechnungsgrundlage
herangezogen. Diese berücksichtigen die spezifische Umweltsituation sowie die topografischen Verhältnisse
im Inntal. Die zukünftige Entwicklung der Grenzwerte für Verkehrslärm wird schon heute vorausgreifend
berücksichtigt. Vor allem Anrainer der Neubaustrecke können mit einem deutlich verbesserten Lärmschutz
rechnen.
- In Kundl konnte die offene Baugrube des neuen Eisenbahntunnels
um rund 100 Meter vom Siedlungsgebiet in Richtung Westen abgerückt werden. Dadurch gibt es weniger Einflüsse
durch die Bauaktivität und Verkehrsbewegungen. Die Vortriebsrichtung der Tunnelbohrmaschine wurde geändert.
Der Flächenbedarf der Baustelle wird hier reduziert.
- Tunnelvariante im Bereich Raststation Angath: Aufgrund geänderter
technischer Randbedingungen hinsichtlich Tunnelsicherheit und Trassenführung haben die ÖBB in Angath
eine alternative Trassenführung überprüft. Es hat sich herausgestellt, dass nun als gesamthaft beste
Variante ein Tunnel weiter verfolgt werden kann. Die ÖBB werden die ursprünglich angedachte offene Streckenführung
im Bereich der Raststation Angath nicht mehr weiter verfolgen. Im Verfahren zur Feststellung der Umweltverträglichkeitsprüfung
wird nun eine unterirdische Trassenführung für die Eisenbahn-Neubaustrecke vorgelegt.
- Weiters ist im Randbereich von Angath eine Baueinrichtungsfläche
vorgesehen, die direkt an die bestehende Autobahn angebunden wird. Somit erfolgt auch kein Baustellenverkehr zentral
durch den Siedlungsraum von Angath. Weiters können von dieser Baueinrichtungsfläche aus die nahegelegenen
Auffüllflächen direkt angefahren werden. Durch die kurzen Materialtransportwege kann die Luftverschmutzung
durch den Baustellenverkehr im Unterinntal auf ein Mindestmaß reduziert werden.
- Mehrmals haben die ÖBB-Planer die Lage der Verknüpfungsstelle
in Langkampfen optimiert und auch die Höhenlage angepasst. Die Tunneleinbindung auf Höhe des siedlungsbebietes
Langkampfen erstreckt sich nun auf einer Länge von rund einem Kilometer. Dadurch bleibt das Landschaftsbild
geschont, Flächenverbrauch und Verkehrsgeräusche werden nochmals deutlich reduziert.
- Fortführung des Eisenbahnprojektes Richtung Kufstein:
Die ÖBB möchten in der Umweltverträglichkeitsprüfung für den Abschnitt Schaftenau - Knoten
Radfeld eine gesamtheitliche Aussage zum Gemeindegebiet Langkampfen treffen. Für die Bahnausbaumaßnahmen
wird als aktuelle Planungsannahme die Weiterführung der zukünftigen Neubaustrecke in Richtung Kufstein
als Wannenbauwerk berücksichtigt.
Informationen aus erster Hand bei Planausstellungen
Die oben angeführten Neuerungen sind natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Vielzahl von Planungsdetails.
Die ÖBB laden daher in den Gemeinden zu einer Serie von Planausstellungen, damit sich Anrainer und Interessierte
nochmals aus erster Hand informieren können.
- Gemeindesaal Langkampfen: Montag, 13. Mai 2019, 17:00 -
20:00 Uhr
- Gemeindesaal Angath: Dienstag, 14. Mai 2019, 17:00 - 20:00
Uhr
- Gemeindesaal Kundl: Mittwoch, 15. Mai 2019, 17:00 - 20:00
Uhr
Die nächsten Schritte der Projektentwicklung
Aktuell wird in den ÖBB-Büros und auf den Schreibtischen der beauftragten Planer noch intensiv gearbeitet.
Läuft alles nach Plan, so gehen die Unterlagen gesammelt noch im kommenden Juli an das Verkehrsministerium
in Wien. Dort werden dann die Unterlagen geprüft und den Sachverständigen zur Beurteilung vorgelegt.
Das UVP-Verfahren wird durch eine öffentliche Verhandlung im Projektraum sowie durch die Erteilung einer Grundsatzgenehmigung
abgeschlossen.
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