Demokratie ist nicht einfach gegeben, sondern muss ständig weiterentwickelt werden
Wien (pk) - Am 8. Mai vor nunmehr 74 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa durch die bedingungslose
Kapitulation der deutschen Wehrmacht. "Dieser Tag ist ein Meilenstein in der demokratischen Entwicklung unseres
Landes und zugleich Mahnung vor Totalitarismus uns Rassismus", betonte Nationalratspräsident Wolfgang
Sobotka.
Die Zweite Republik wurde bereits am 27. April 1945 gegründet - zu einer Zeit also, in der in verschiedenen
Teilen Österreichs noch Kampfhandlungen geführt wurden. Die ersten Monate waren vor allem von einer schlechten
Ernährungssituation insbesondere in den urbanen Bereichen Österreichs geprägt. Durch schwierige
Verhandlungen mit den Besatzungsmächten konnten kontinuierlich Verbesserungen und schließlich ein stetiger,
wirtschaftlicher Aufschwung erzielt werden.
"Österreich hat sich seit 1945 zu einer gewachsenen Demokratie entwickelt. Es ist gelungen, aus den Erfahrungen
der Jahre 1918 bis 1938 zu lernen. Das demokratische Prinzip ist heute in unserer gesamten Gesellschaft verankert.
Träger sind die Gemeinden, das Ehrenamt, Vereine und viele andere Bereiche des zivilgesellschaftlichen Engagements",
so Sobotka.
Sobotka: Vor neuem Antisemitismus nicht die Augen verschließen
Bereits im März dieses Jahren, im Rahmen des sogenannten Anschlussgedenkens, wurde eine von Wolfgang Sobotka
initiierte Antisemitismus-Studie präsentiert. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen zwar einen Rückgang
des traditionellen Antisemitismus, aber auch eine Verlagerung in Formen eines "neuen Antisemitismus".
"Wir dürfen vor diesen Entwicklungen nicht die Augen verschließen und müssen in einem gesamtgesellschaftlichen
Ansatz Lösungen für die Zukunft erarbeiten", so Wolfgang Sobotka.
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